1 Jahr danach!

Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ me too
Meine Aussage war eher ironisch und neutral gedacht, unabhängig von Trennung und Geschlecht. Wer von uns möchte nicht einfach mal 10 Wochen egoistisch sein? Wir tun es aber eben nicht, weil wir ein Verantwortungsgefühl haben.

Warum Jeannettes Mann das tut, was sie hier erzählt, das können wir nur beantworten, wenn wir den genauen Hintergrund kennen. War er schon immer egoistisch oder ist er es erst geworden, so quasi als Revanche zu dem was vorher abgelaufen ist?

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
me too

das hab ich mich früher auch immer gefragt, die gleichen Sachen, wie Du. Hab mir gesagt: die ist ja selber schuld, die hat ja so ein Arsch geheiratet, das hätte die doch vorher schon merken müssen. etc. etc

Wenn man es selber erlebt, sieht man das plötzlich gaaaaaaaaaanz anders.

Manche Männer und auch Frauen, verändern sich im Verlauf der Ehe so krass, das hätte man vorher NIE gedacht icon_frown.gif

Zu den Vorwürfen, die ich mir selber auch immer wieder mache (siehe oben), kommt noch die grenzenlose Enttäuschung dazu. Wut, Enttäuschung und Angst, eine saublöde Mischung. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht verbittert wird und das ist echt nicht einfach!
Ich hab die letzten Jahre so viel erlebt, dass ich ein Buch schreiben könnte.
Mein Ex hat sich so sehr verändert, dass es nun auch die Kinder spüren. Glaub mir me too, die gehen schon gar nicht mehr gern zu ihm am WE. Die rufen ihn auch nie an. Traurig, aber verständlich.
Nach alldem was er sich geleistet hat und immer noch tut.

Und nein: ich werde ihm das niemals verzeihen. Vergessen schon gar nicht.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
Anita

hat grundsätzlich recht. Die Verbitterung raubt Dir jegliche Energie.
Ich musste mühsam lernen, das zu akzeptieren. Es dauerte lange und hat mich unendlich viel Kraft gekostet, bis hin zur Erschöpfung und physischen Symptomen wie Verdauungstörungen und Bluthochdruck icon_frown.gif

Ich bin jetzt soweit, dass es mir wieder besser geht. Trotzdem ertappe ich mich immer wieder, wie sehr ich meinen Ex halt verachtet und das weiss ich, wird sich nie ändern.
Ich gebe gerne Menschen eine zweite Chance, bin wirklich sehr geduldig und tolerant. Aber irgendwann ist einfach mal fertig.

Im Moment hören mein Ex und ich nix voneinander und das ist auch gut so. Mir gehts viel besser so. Ich lebe mein Leben mit meinen Kids und meinem Umfeld, das mir guttut.

Ich rate Dir, tu das Gleiche.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
ist auch hier der 1. Schritt sich selber einzugestehen, dass man selber auch einen Fehler gemacht hat mit genau diesem Mann eine Familie zu gründen. Erst mit diesem Eingeständnis kann man das ganze verarbeiten und mit sich und der Vergangenheit Frieden schliessen.
---

nicht mal dann ist es einfach Pluto. Wie gesagt, wers nicht selber erlebt, kann einfach mal nicht mitreden.

Ich liebe meine Kinder und bereue nicht, sie mit diesem Mann bekommen zu haben, sonst wären sie nicht so, wie sie sind. So wundervoll!

Aber ich bedauere zutiefst, dass mein Traum, eine Family zu haben, zerplatzt ist, wie eine Seifenblase. Diese Jahre, die da vorbeigingen, sind einfach vorbei! Und kommen nicht mehr wieder.

Ich bin heute soweit, nach 8 Jahren alleine mit den Kids und ich manage echt alles alleine, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, mit einem Mann zusammenzuleben. Traurig? Ja, auf der einen Seite. Die andere Seite ist: ich bin soviel stärker geworden. Ich weiss, dass ich es alleine schaffen kann! Diese Freiheit möchte ich auch nicht mehr missen.
Schliesslich habe ich auch lange genug Zeit gebraucht, dahin zu kommen wo ich jetzt mental bin.
Gelöschter Benutzer
@Häxli: genau das meine ich. Auch mir gelingt die Abgrenzung nicht immer gleich gut, da gibt es Schwankungen, aber es geht immer besser. Und somit geht es mir besser und ich kann entsprechend auch für die Kinder da sein.

Und anschliessend an Plutos Einwand; doch, Selbsterkenntnis braucht es zur Verarbeitung. Was habe ich mich dumm gefühlt, auf so einen Mann hereinzufallen. Ich war eine derart leichte Beute und aufgrund meiner Naivität habe ich mein erstes Kind auch in eine solche Situation gebracht. Das ist meine Schuld, die ich zu tragen habe. Aber ich kann auch damit arbeiten; was hat mir denn damals gefehlt, dass es zu dieser Fehlentscheidung kam? Was habe ich gebraucht und wie kann ich es anderst bekommen? Was habe ich durch diese Katastrophe gelernt? Daran kann man wachsen, manchmal verzeihen, und sich entwickeln.
ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
Blumerl

Wow Du bist Dir also sicher dass bei einer allfälligen Scheidung dann alles im grünen Bereich ist?
Ich kann Dir einfach von meiner Erfahrung im Privat wie auch im Berufsleben sagen die wenigsten Scheidungen laufen so ab glimpflich ab und weisst Du wieviele Männer ein Doppelleben führen oder einfach Geheimnisse haben? Ich mag jetzt gar nicht all die krassen Sachen schreiben, vor allem wünsche ich Dir nicht dass Du mal das Gegenteil von Deiner überzeugung erleben musst.

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@häxli
ohne dir zu nahe treten zu wolleb: was bringt es sich an träume festzuhalten? der traum der perfekten familie, hat so viele hauptdarsteller - dass man es nicht kontrollieren kann und DIE perfekte familie gibt es nicht - das leben setzt uns manchmal grenzen auf, wir können selbstbestimmt entscheidungen treffen doch müssen wir mit den gegebenheiten zu recht kommen. wenn man sich das leben, wie vorab ausbemalt, leben möchte - ist man der realität oft sehr fern. das leben findet heute statt, so wie es ist und nicht im morgen und gestern - verbleiben wir mit unseren gedanken "was wäre gewesen, wenn" oder " später werde ich" - verpassen wir die chance im jetzt zu SEIN.

respekt habt ihr allemal verdient, und seit stolz auf euch.
gruss
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Ijuba, ich habe nicht geschrieben, dass es durch die Heirat mit einem passenden Mann eine Garantie für eine Beziehung nach einer Trennung gibt. Ich meine damit, dass ich mir bei der Partnerwahl überlegt habe, welche Eigenschaften ein Mann haben muss, damit ein Kontakt mit ihm auch unter schwierigen Bedingungen möglich sein kann. Das ist alles.
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Ausserdem habe ich meinen Mann erst geheiratet, als wir fast sechs Jahre zusammen waren, davon fünf zusammen gewohnt. Ich wusste also, wie er mit Konfliktsituationen umgeht. Das will nicht heissen, dass sich eine Person nicht sehr und zum Nachteil verändern kann.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
@Häxli, von wegen "wers nicht selber erlebt, kann einfach mal nicht mitreden."
Wer ist der grössere Experte für Landminen, derjenige welcher bisher schon jeder ausgewichen ist und noch auf keine einzige getreten ist, oder derjenige welcher zielgenau auf die erste drauf tritt und dann im Himmel meint nur wer auch draufgetreten ist weiss wie sie knallt icon_wink.gif

Klar es gibt auch einfach nur Glückspilze und Pechvögel die rein gar nichts dafür können ob sie nun Glück oder Pech haben, aber auch solche Phänome gehorchen der Normalverteilung und sind nicht die breite Masse sondern nur Einzelfälle an den jeweiligen Rändern.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)