50/50 oder konventionell?

lilac
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 29.11.2006
Beiträge: 13
Der Vater meiner 4-jährigen Tochter möchte sich gerne die Betreuung mit mir aufteilen. Ich selber würde irgendwie die konventionelle Lösung (jedes zweite Wochenende und ein Abend) vorziehen.

Ich habe das Gefühl, diese halb/halb Lösung sei stressig für das Kind. Es weiss doch am Ende nicht mehr, wo es zuhause ist? Muss immer alles wichtige Hin-und Herschleppen? Oder wie seht ihr das? Wie handhabt ihr es und wie zufrieden seid ihr? Und vorallem was denkt ihr, ist für das Kind das Beste?

Ich wäre sehr froh um Inputs! Bei uns kommt etwas erschwerend dazu, dass wir uns sehr oft nicht einig sind in Erziehungs- und anderen Fragen. Und ich fände das auch eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen einer 50/50 Lösung....

Vielen Dank schon im voraus für eure Meinungen!
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Einigkeit, zumindest zeitweise wäre sich gut. Ich kenne ein Modell, wo das 50/50 gut klappt. Die Kids sind happy und die Eltern verstehen sich gut. Es kann gelingen, aber die Eltern müssten wohl schon an einem Strick ziehen und miteinander reden und auskommen können.

Der Weg ist das Ziel
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
Ich würde mich für mein Kind freuen, dass es einen solch engagierten Vater hat. Viele Männer wollen ihre Kinder nach einer Trennung nur noch sehr wenig sehen.

Ich glaube nicht, dass das Kind "nicht mehr weiss, wo es zu Hause ist", aber es erfordert sicher einiges an Organisation von Seite beider Elternteile.

wünsche dir alles Gute
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
wie habt ihr es denn bis jetzt gelöst? wie viel hat sich der vater um die kids gekümmert?
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Unsere Tocher war bei der Trennung 6 Jahre alt. Der Vater übernahm 40 % Betreuung. = 3 WE von Freitag bis Sonntag-Abend plus einen zusätzlichen Abend.

Mir wäre eine andere Aufteilung lieber gewesen, aber so wars ein Kompromiss, auch ein finanzieller.

Es brauchte ein paar Monate, bis sich dieses System eingependelt hat. Vor allem der Abend unter der Woche. Wobei vor allem ich gefordert war. Wir wohnten in einem Quartier mit vielen Kindern. Ich musste dann Tochter etwas früher aus der Gruppe "herauslösen", damit sie sich auf Zeit mit Papa einstellen konnte.

Heute leben wir das Doppelresidenz-Modell, wobei wir nicht wie üblich wöchentlich sondern täglich wechseln. Das ist viel einfach. So weiss das Kind: Montag ist Mamatag, Dienstag Papatag und so pendelt sich das mit dem Stundenplan viel einfacher ein.
Die Aufteilung wird bei euch schlussendlich auch Jobabhängig sein.

Hin- und Herschleppen muss Tochter nur die Schulbücher. Sie hat ja an beiden Orten alles was sie braucht. Aus Studien weiss man, dass Kinder, die hin- und herpendeln viel besser organisiert sind.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
lilac
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 29.11.2006
Beiträge: 13
@ Shanti
Ich denke eben auch, dass die Einigkeit einen grossen Einfluss auf den Erfolg von so einem Modell hat...

@Blumenkind
Danke!

@Pippilangstrumpf
Bis jetzt hatte er sie zwei Abende und einen Tag am Wochenende. In letzter Zeit manchmal mit einer Ubernachtung.

@Second Wife
Und wo schläft dann die Tochter? Immer jeweils bei dem Elternteil wo sie den Tag verbracht hat? Dann hat sie auch die selben Spielkameraden, egal bei wem sie gerade ist?
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Damals schlief sie nur 1 Tag unter der Woche bei Papa und da haben sie sich gegenseitig genossen. Gschpänli gabs damals sehr wenige in seinem Quartier.
Bei mir war ein grosser multikulti Spielplatz. Manchmal fast ein wenig zu wild und zu laut. Sie genosse dann wieder die Ruhe bei Papa.
Je älter sie werden organisieren sie sich eh mehr mit Klassenkollegen. Von daher hast du mit einer 4jährigen Tochter eine andere Voraussetzung als ich. Und da kann ein Kind neu dazukommen oder eines wegziehen und schon ist alles wieder anders.
Und je älter sie werden machen sie mit KiGa-Gschpänli ab. Da wäre es praktisch, wenn ihr in der Nähe wohnt. Wenn das möglich ist.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
lilac, ich meinte, wie oft sich der papa um die tochter gekümmert hat, bevor ihr euch getrennt habt.

wenn du 3x in der woche abends weg warst und er auch am wochenende etwas mit ihr unternommen hat, damit du dich ein bisschen erholen kannst, dann denke ich ist eine 50/50 lösung angezeigt. hat sich der vater aber vorher nie mit dem kind abgegeben, dann würde ich es wohl der tochter überlassen, ob sie das möchte.

auch, ob sich der vater dann tatsächlich mit dem kind abgibt, oder ob er es einfach bei den grosseltern deponiert, ist wohl zu berücksichtigen.