Hallo Child
Ich bin ja auch eine zweite Frau, daher mein Nick. Und ich habe mich damals auch eingemischt. Ich bin selber Mutter, in der Jugendarbeit tätig und verfüge über einige Erfahrungen mit Kindern.
Im Unterschied zu euch hat mein Partner von Anfang an um das Sorgerecht seiner Kinder gekämpft. Wie ich dann dazu gekommen bin, habe ich haarsträubende Dinge beobachtet, die eine Obhutsumteilung berechtigt hätten. Lehrer und Beistand waren gleicher Meinung. Nun die Kinder blieben bei der Mutter und es war für alle keine einfache Zeit. Auch der ganze Kampf um die Kinder hat wohl auf beiden Seiten Spuren hinterlassen.
Inzwischen ist Ruhe eingekehrt und ich kann das Ganze aus Distanz betrachten. Durch die Arbeit beim VEV habe ich auch einiges gelernt.
Was mich in deinen Postings irritiert: Dein Ex-Mann war damit einverstanden, dass du das Alleinige Sorgerecht hast. Und jetzt plötzlich genügst du als Mutter nicht mehr? Entweder war er vorher zu wenig kritisch oder er wurde von seiner 2. Frau beeinflusst.
Mein Rat: bevor sich bei euch die Fronten verhärten, würde ich dieses Thema so schnell als möglich klären. Bitte deinen Ex um ein Gespräch. Die JFB könnte da helfen. Die würden allenfalls auch das Gespräch mit der Schule suchen und nachfragen, ob die Kinder bei dir wirklich gefährdet sind.
Wenn dein Ex-Mann nicht mitkommen will, dann kannst du auch alleine hingehen. Die JFB wird auch deine Kinder befragen/beobachten um festzustellen, ob da eine Vernachlässigung statt findet.
Wenn DU handelst, dann nimmst du deinem Ex den Wind aus den Segeln. Zeige dich kooperativ und gesprächsbereit.
Sonst wird er aktiv und du lebst in ständiger Angst.
Kinder werden nicht so schnell umgeteilt. Es müssten schwerwiegende Gründe sein. Und wenn es doch irgendwo einen berechtigen Grund gäbe, dann zeige dich auch da bereit, an dir zu arbeiten.
Mein Ex-Mann und ich haben das GS und die geteilte Betreuung. Seine neue Frau war auch mit vielem, was ich/wir machte/n, nicht zufrieden. Sie fand unsere demokratische Erziehung total falsch und führte die klassische autoritäre Erziehung ein. Unsere ganze bisherige Erziehungsarbeit wurde über den Haufen geworfen, ab sofort pfiff ein harter Wind.
Meine Tochter geriet in eine riesen Kriese und wurde in der Schule auffällig. Sie war früher ein fröhliches Kind und plötzlich weinte sie ständig.
Ich erklärte dann meinem Ex-Mann, dass unser Kind Hilfe brauche und dass sich da eine Kinderpsychologin der Sache annehmen soll. Ich wollte mich da nicht einmischen. Und das war das beste was ich tun konnte. Es war dann die Psychologin, die mit ihm Klartext sprach. Leider getraute er sich nicht, seine neue Frau in die Therapie miteinzubeziehen. Er hatte wohl Angst vor ihr, resp, sie zu verlieren.
Das gute Verhältnis zu meinem Ex-Mann blieb trotzdem erhalten.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.