Entscheidung: Bei welchem Elternteil leben?

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich könnte mir vorstellen, dass die Richter das Kind auch fragen, weshalb es bei der Mutter/Vater leben möchte. Je nach Alter und Reife könnten hier verschiedene Gründe, aus Sicht des Kindes, wichtig sein.
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
@Orcas_neu:
Das ist eine ganz heikle Frage, weil dieses Nicht-mehr-wollen Ausdruck von ganz verschiedenen Ausgangslagen sein kann:

1. Wenn die Kinder grösser - im jugendlichen Alter - sind, dann ist es Zeit, dass sie die Besuche beim anderen Elternteil selber organisieren. Und dann kommt auch die Zeit, wo diese die freie Zeit lieber mit ihrer Peergroup verbringen als mit ihren Eltern. Das ist absolut normal und für diesen Elternteil eine echte Herausforderung, die auch mit Ängsten verbunden ist.

2. Sind die Kinder klein, dann reagieren sie sehr empfindlich auf Konflikte zwischen den Elternteilen. Dies kann dazu führen, dass sie sich dem entziehen wollen, indem sie den Kontakt ablehnen.
In diesem Fall ist es für die Kinder und ihre Weiterentwicklung äusserst wichtig, sie aus dem Schussfeld zu nehmen. Das heisst auch, über den anderen Elternteil, über den man vielleicht wütend/enttäuscht etc. ist, nicht negativ vor dem Kind zu sprechen. Das ist schwierig. Am meisten hilft es, - wenn nötig mit externer Hilfe - auf einem friedlichen Weg diesen Konflikt anzupacken und zu lösen!

3. Wenn der Elternteil, der nicht mit den Kindern unter einem Dach wohnt, diese nur alle zwei Wochenende sieht, ist es manchmal schwierig, mit ihnen den Alltag und ihre Sorgen und Nöte zu teilen. Da braucht es genug Zeit und Raum, um sich begegnen zu können, so dass nicht nur ein lustiges Programm läuft sondern auch Gespräche und schöne gemeinsame Erlebnisse die Beziehung stärken. Für Väter, die vor der Trennung wenig Zeit mit ihren Kindern verbracht haben, ist das eine völlige neue Situation, deren Handhabung erst noch gelernt werden muss. Und dabei ist es ganz wichtig, dass diese ihren eigenen Weg darin finden dürfen und die Mutter nicht "alles besser weiss". Wenn sie dabei aber an ihre Grenzen stossen ist Unterstützung von aussen angesagt. Am besten von anderen Vätern, die da schon mehr Erfahrung haben.

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?