Mitten in Scheidung - Tochter wechselt ständig Meinung

flammi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.11.2012
Beiträge: 21
Ich bin mitten in der Scheidung. Also bald ist der Scheidungstermin. Zuerst hat meine Tochter abwechselnd eine Woche bei mir und eine Woche beim Vater gelebt. Nach einem grossen Vorfall ist Sie dann ganz zu mir gezogen. Wir haben nun auch bei Gericht angegeben, dass Sie nur noch bei mir lebt und ich das alleinige Sorgerecht erhalte. Seitdem ist es bei uns ruhiger geworden und sie auch besser in der Schule. Nun findet meine Tochter gerade mal wieder, dass es bei mir doch nicht so toll ist (beim Vater darf sie alles). Ich bin im Moment vollkommen am Anschlag. Ich habe Angst das er sie doch wieder will und auch noch recht bekommt weil ich ja schliesslich 100% arbeite und seine Neue Zuhause ist.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Ich weiss nicht wie alt deine Tochter ist. Aber es zeigt mir einmal mehr, dass Kinder mit der Scheidung der Eltern überfordert ist. Wie soll ein Kind entscheiden zu wem es will, wenn es euch beide liebt?
Eine Scheidung ist einfach ein einschneidendes Erlebnis für die Kinder, egal welchen Alters.


Nehme jeden Tag wie er kommt!
NicciD
Dabei seit: 17.08.2012
Beiträge: 9
Wie alt ist deine Tochter?

Wie wär's, wenn du mit ihr zusammen eine Liste erstellen würdest, in der sie alles Positive beim Papi und das Postive bei Dir aufschreibt? Sie kann ja auch Notizen machen, was beim jeweiligen Elternteil für sie nicht soooooo gäbig ist (z.B. "Waschmaschine ausräumen helfen"icon_wink.gif. = Entscheidungsfindung etwas entflechtet.

Also, ich verstehe deine Tochter. Es ist eine Art definitive Entscheidung... da würd' ich mich auch immer wieder fragen: Entscheide ich richtig? ...oder doch lieber zum Papi? Das geht nicht gegen dich! Das ist halt die Liebe den Eltern gegenüber.

Gibt's noch die Option, dass sie jederzeit für ein paar Tage zum Papi kann, wenn sie möchte?

Das Scheidungsurteil schreibt, wo die Tochter lebt. Das was dort steht, kann durchgesetzt werden. Aber wie ihr es letztlich unter euch 3en handhabt, ist - bis sich jemand auf das Urteil beruft - mehrheitlich euch überlassen.

mosaik1
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 116
Ein wichtiges Argument bei dir zu bleiben ist vielleicht, dass sie bei dir richtig zu Hause ist und bei deinem Ex ist auch die Neue, die ja eine Fremde ist. Da wird sie nie mehr so richtig Zuhause sein wie sie es momentan bei dir ist.

Life is like a box of chocolates. You never know what you get. (Forrest gump)
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@flammi

Was ist der Grund, dass sich deine Tochter entscheiden muss?
Was ist der Grund, dass ihr vom ursprünglich geplanten gemeinsamen Sorgerecht zum alleinigen wechselt?

Es scheint, dass du die Neue deines Ex-Partners nicht toll findest. Daraus kann vermutet werden, dass du nicht möchtest, dass deine Tochter dort Zeit verbringt. Durch deinen eigenen Schmerz ist das mehr als verständlich. Für deine Tochter kann es bedeuten:
...wenn ich gern beim Papi bin, dann ist mein Mami traurig/wütend und ich verletze sie
...wenn ich beim Mami bin, dann verliere ich meinen Papi

Wenn es dir gelingt, dass du deiner Tochter ernst gemeint vermitteln kannst, dass es ok ist, dass sie Mami und Papi liebt, dass es ok ist, wenn sie Tage beim Papi verbringt (auch wenn du die neue Trulla nicht magst) und Tage beim Mami verbringt, dann bin ich überzeugt, dass deine Tochter wesentlich gelassener werden kann. Ich meine, es sollte möglich sein, dass sich die Tochter nicht entscheiden muss, aber dass Abmachungen getroffen werden, an die sie sich halten muss. So wie ihr dies zu Beginn hattet mit 1 Woche hier, 1 Woche da. Diese Abmachung würde ich nicht auf eine allzu lange Zeit treffen. Vielleicht mal jetzt noch für dieses Schuljahr, dann setzt ihr euch alle wieder zusammen und handelt neu aus. Dies bedingt, dass Vater und Mutter ihre Elternrolle wahr nehmen, auch wenn sie kein Paar mehr sind. Dies kann sehr schwierig für die Eltern sein, ermöglicht aber dem Kind, beide Elternteile "zu behalten".
Ich wünsche euch viel Kraft, Mut und Zuversicht auf diesem nicht einfachen Weg.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.