Obhut von Kind 14 Monate alt bei Trennung

Rita6
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.09.2007
Beiträge: 16
Ich habe das Kind im 1. Jahr quasi Tag und Nacht betreut. Die ersten 3 1/2 Monate nur im Tragtuch rumgetragen , da er starke Dreimonatskrämpfe hatte. Bis 1 jährig nie durchgeschlafen . Bin bis zu 8 x aufgestanden pro Nacht. Jetzt steht auch der Vater ab und zu auf . Ich muss dazu sagen, dass er gut zum Kleinen schaut und ich ihm das Kind auf keinen Fall vorenthalten möchte. Für mich stimmen einfach die 3 Tage an einem Stück nicht. Ich fände es gut 1/2 Tage oder so. Das möchte er nicht, da er nicht halbtagesweise arbeiten kann. Ich weiss auch nicht wie das gehen soll, da er in einem Schichtbetrieb arbeitet.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Rita6

Ich verstehe schon, dass es dir schwer fällt. Aber hier geht es nicht um dich und deine Gefühlslage, sondern um das Beste fürs Kind.

Die Woche halbieren ist doch ideal: So kann jeder von euch 60 % an drei Tagen arbeiten und die andern Tage mit dem Kleinen den Alltag leben. Er wächst mit beiden Eltern auf und hat zu beiden eine intensive Beziehung. Wunderbar. Ausserdem ist damit auch gleich vorgesorgt, wenn der eine von euch mal ausfällt, z. Bsp. wegen einer Krankheit oder einem Unfall. Der andere ist ja genauso Bezugsperson und so wäre der Stress für euren Sohn viel kleiner. Ich sehe für ihn nur Vorteile.
Rita6
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.09.2007
Beiträge: 16
@Klara M.
Natürlich geht es um mich und um meine Gefühlslage. Um was denn sonst? Eigene Kinder sind das wichtigste was man hat im Leben und eine Mutter kämpft immer wie eine Löwin um ihr Junges.
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
@Rita6

Nein, in erster Linie geht es um das Wohlsein eures Kindes, und nicht um Dich!

Es tut mir leid, aber so wie du schreibst, kommt das sehr egoistisch rüber. Ich finde den Vorschlag des Vaters sehr gut, sowohl für euer Kind, das mit jedem Elternteil aufwächst, als auch für jeden von euch, da ihr genug freie Zeit habt, um eure Arbeit zu organisieren.

-
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Ich bin Mutter von erwachsenen Söhnen. Wenn ich solche Statements von Frauen wie die von Rita6 lese, wird mir Angst und Bange.... Es erinnert mich daran, ihnen wieder einmal nahe zu legen, gut zu prüfen, was sie sich für eine Frau als Mutter für ihre Kinder auswählen.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Rita6
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.09.2007
Beiträge: 16
Ist halt ein schwieriger Thema. Wer meine Texte genau liest bin ich nicht egoistisch. Ich glaube das kann nur eine Mutter nachempfinden die auch so in einer Situation ist oder war. Auch ich bin noch Mutter von 2 erwachsenen Töchter.
Rita6
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.09.2007
Beiträge: 16
Ich meinte noch , dass ich auch meinen Töchter nahelegen könnte gut zu prüfen, wen sie als Vater ihrer Kinder aussuchen. Aber ich lasse sie ihren Weg gehen und ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Das Leben nimmt manchmal einen ganz anderen lauf als geplant oder gewünscht war.
Ich denke die meisten Mütter würden genau so sich fühlen wie ich mich jetzt fühle. Ich kann mir nicht vorstellen , das der grösste Teil der Mütter sagt, dass sie es so toll fänden das Kind 3 1/2 Tage in diesem Alter nicht zu sehen. Wie schon geschrieben, kann es auch noch andere Varianten von halb/ halb Betreuung geben.
Aargauer
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 0
Ich erlaube mir hier aus der Sicht eines Vaters in einer solchen Situation zu schreiben. Meine Kinder waren 3.5 und 1.5 Jahre alt als es zur Trennung kam. Seither hab ich mein Pensum reduziert und schaue 45 % zu den Kids. 55 % sind Sie bei der Mutter. Das funktioniert seit mehreren Jahren gut. Auch mit Schule, Kindergarten, KITA, etc.

Für alle Beteiligten ist das eine gute Lösung. Vielleicht sogar die Beste die man in einer solchen Situation haben kann.
Nur jedes zweite Wochenende die Kinder zu sehen wäre für mich ein Graus. So habe ich den Alltag mit den Kindern und bin nicht nur zum "Bespassen" und Zahlen da. Meiner Meinung nach können die Kinder sehr gut damit umgehen und wissen genau wann man wo ist, bei wem welche Spielregeln gelten, etc.

Damit die 3.5 Tage nicht zu lange ohne Kinder ist, haben wir es damals so gemacht, dass wir nach 2 Tagen gemeinsam gegessen haben oder uns z.B. im Schwimmbad getroffen haben. So war niemand zu lange von den Kids getrennt. Wenn der Wille von beiden Seiten da ist, so kann man eine Lösung finden bei der die Kinder am meisten profitieren.

Und ja, die Eltern müssen hier zurückstehen und eine Lösung suchen, die für die Kinder gut ist. Da muss jeder persönlich zurückstecken. Ihr habt die Chance, dass die Kinder bei beiden Eltern gleichmässig aufwachsen. Versucht die Chance zu nutzen.
Rita6
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.09.2007
Beiträge: 16
Danke Aargauer, dass du geschrieben hast. Finde ich super auch mal die Erfahrung eines Vaters zu lesen. Ich finde das super wie ihr das macht. Das wäre auch meine Vorstellung. So 2 Tage finde ich auch okay, aber 3 1/2 Tage sind doch schon etwas anderes den Kleinen nicht zu sehen. Ich hoffe jetzt einfach , dass mein Ex das auch so sieht und einwilligt zu so einer Variante.
Aargauer
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 0
Hallo Rita
Ich hab das Gefühl meine Situation genauer zu beschreiben. Von 14 Tagen sind die Kinder 6 bei mir. Das sind jede zweite Woche 4 Tage am Stück (oder 5 Tage am Stück bei der Mutter, je nach Betrachtungsweise). Und damit diese 4, resp. 5 Tage für die Beteiligten nicht zu lange waren, haben wir uns nach 2 Tagen getroffen und ein, zwei Stunden gemeinsam verbracht. Die Kinder sind aber längere Zeit bei einem oder anderen Elternteil. Das gibt für alle Beteiligten auch eine gewisse neu gewonnene Freiheit.
Und es gibt Vorteile für die Grosseltern. Wenn Du Deine Kinder nicht nur alle 2 Wochen hast, so gibst Du sich auch eher mal zu den Grosseltern und musst nicht in zwei Tagen versuchen das aufzuholen, was Du in den 12 Tagen dazwischen verpasst hast.
Ich weiss aus eigener Situation dass die Lösungsfindung kein einfaches unterfangen ist. Es braucht entgegenkommen von beiden Seiten.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für solche Lösungen offen zu sein. Kinder haben ein Recht auf ihre Eltern, also haben wir Eltern den Auftrag dieses Recht möglichst gut umzusetzen.