Sich selber im Weg stehen...

Andrea Lucia
Dabei seit: 21.07.2010
Beiträge: 8
Hallo supira

Auch ich kenne das! Manchmal sehr stark, machmal fast gar nicht, ich glaube das hat auch immer etwas mit meiner Verfassung zu tun.
Aber was ich sagen kann ist, dass mir die "Übung" sehr geholfen hat. Ich habe versucht bewusst den Kontakt zu suchen und mir ist es tatächlich irgendwann leichter gefallen!
Ich weiss zwar nicht wo du lebst, aber wenn du magst kannst du mir gerne mal privat schreiben, ich freue mich immer über neue, nette Kontakte!
a_lucia_es@hotmail.com wäre meine Adresse
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Hallo supira

Ich denke, dass es in gewisser Weise zum Leben gehört, sich manchmal in Gesellschaft nicht wohl zu fühlen. Bei mir gab es eine Zeit, da habe ich alleine gearbeitet und alleine gelebt. Da wurde ich dann richtig seltsam. ;o) Indem ich wieder vermehrt aus oder an Anlässe ging konnte ich meine Unbeholfenheit aber wieder ablegen.
Obwohl ich mich langsam besser fühle mit anderen, auch fremden Menschen, passiert es mir immer wieder, dass ich irgendwas sage, was "leicht daneben" ist. Als ich meinen Mann befragte (der sehr gut kann mit Menschen) meinte er, dass ihm das auch passiere. Aber anstatt das Gesagte zu lange im Kopf herumzuschieben und sich selber zu zermartern, schiebt er es auf die Seite und geht seinen Weg weiter. Und das ist wahrscheinlich der Unterschied. Man muss es sich selber auch verzeihen können mal daneben zu sein. Denn das sind wir alle zwischendurch. Und irgendwie soll das doch auch Platz haben. Bei anderen Menschen verzeihen wir das doch auch. Da ist es doch nur recht und billig, wenn wir das bei uns auch tun.
Dass du in der Schule gemobbt wurdest, hat in dir sicher eine tiefe Narbe hinterlassen. Da entstand sicher ein grosses Gefühl von "ich bin nicht ok". Ich denke in deiner Situation ist es (besonders anfangs) doppelt wichtig, dich mit Leuten zu umgeben, die dich genau so akzeptieren wie du bist. Und Situationen vorerst zu meiden, bei denen du dich unwohl fühlst. So kannst du deine Negativprägung langsam mit positiven Erlebnissen "überschreiben" (wie beim Computer). Ich persönlich bevorzuge auch Gespräche mit wenigen Personen, am liebsten sogar zu zweit, weil ich dabei mehr mich selber sein kann, ich besser zur Geltung komme und mich sicherer fühle auch mal etwas in Ruhe zu erzählen. In grösseren Gesellschaften suche ich mir diejenigen Personen aus, die ähnliche Interessen haben (bei mir Kunst und Kultur). Also habe ich schon mal Gesprächsstoff bei dem ich mich auskenne und auch Fragen stellen oder erzählen kann. Und wenn ich an die "falschen Gesprächspartner" gelange, seile ich mich ab und gehe zum WC. ;o)
Ich denke eine gesunde Portion Egoismus ist hier ein Muss!

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
supira
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 06.07.2009
Beiträge: 26
@andrea lucia
ja bei mir ist es auch nicht immer gleich. manchmal fühl ich mich irgendwie stark und der umgang mit den menschen geht "etwas" besser und an anderen tagen geht es wieder überhaupt nicht. da möcht ich einfach nur weg...

@mosaik
ich mache mir grundsätzlich zu viele gedanken darüber, was andere leute über mich denken. wenn ich an einem anlass mit vielen leuten war, frage ich mich noch lange zeit, ob ich mich evtl. falsch verhalten haben könnte, vielleicht etwas falsches gesagt habe usw. und falls wirklich etwas schief gelaufen ist, beschäftigt mich das noch ewigs.

@franz josef neffe
ich bemühe mich echt, meine guten seiten zu schätzen und mich an diesen zu freuen und mich zu aktzeptieren, so wie ich bin. aber ein kleines teufelchen in meinem kopf kommt da immer wieder und "erzählt" mir von den dingen, die ich eben nicht kann... und diesen dingen schenke ich dann wieder mehr beachtung als meinen stärken.

wünsche euch eine gute nacht!
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Hallo supira

Ich kenne das mit der Spirale. Und dann kommen all die Sachen, die man während seines ganzen Lebens falsch gemacht hat wieder hoch, gell. Ich habe vor ein paar Monaten eine Möglichkeit gefunden diese Altlasten zu entschärfen. Und zwar indem ich den Handlungsablauf in Gedanken veränderte. Ich liess mich anders reagieren und zwar so, wie ich das heutzutage könnte. Das hat mir sehr geholfen. Es war wie ein inneres Rollenspiel. Vielleicht würde dir das auch helfen.
Was mein Mann und ich auch manchmal machen, wenn uns etwas quält ist, die Gedanken in eine Kiste zu leeren, sie zuzukleben und der Pöstlerin auf nimmer wiedersehen mitgeben. ;o) Und dann an etwas anderes Gefreutes denken wie z.B. die Kinder.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)