Sohn darf nicht mit

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@angelface: Jetzt hesch der aber schön de frust vo der Seele chönne schriibe. Gohts der jetzt besser? Ech wünsche der das.

Und, die böse, böse, alle erziehende Mamis, ach so öppis.....
Auri76
Dabei seit: 07.06.2012
Beiträge: 43
"angelface" schrieb:

„Jungs, haltet Euch von alleinerziehenden Müttern fern. Ihr habt von Anfang an keine reelle Chance. Ihr werdet ausgegrenzt und früher oder später dank oder mit Hilfe externer Ratgeber und Ratgeberinnen in die Wüste geschickt. Gesucht sind nicht Partner und Mensch sondern eierlegende Woll-Milch-Eber, die sich vorzugsweise lautlos noch selbst zerteilen und portioniert, vacuumverpackt und angeschrieben im Tiefkühler versorgen, während sie die Wolle aufbereiten zu einem Pullover verstricken, parallel ohne eigene Meinung den vorhandenen Nachwuchs betreuen und sich problemlos in die vorhandenen Strukturen mit Verwandtschaft und Ex-Partnern eingliedern.“

Jene wenigen Ausnahmen an alleinerziehenden Müttern, die sich ernsthaft mit dem Gedanken an einen „Neuen“ befassen und damit nicht einen wort- und meinungslosen Sklaven meinen, sollten sich vielleicht einmal damit befassen, worauf ein solcher „Neuer“ trifft und wie er die Chance bekommt, in diese Rolle/Position hineinzuwachsen.




Mit dieser allerdings ziemlich radikalen Aussage hab ich ein wenig Mühe, ein wenig kann ich sie allerdings auch verstehen.
Verstehen kann ich, dass es definitiv nicht einfach sein kann für einen neuen Partner, wenn er nicht nur eine neue Beziehung eingeht sondern quasi gleich eine ganze Familie dazubekommt.

Aber genau da liegt meines Erachtens der Hase im Pfeffer: der neue Partner der alleinerziehenden Frau (oder natürlich auch die neue Partnerin des alleinerziehenden Mannes) weiss ja (oder sollte zumindest wissen), dass es da ein Kind/ Kinder gibt und dass die unweigerlich zur Mutter (oder zum Vater) gehören, dass es den neuen Partner also nur als Gesamtpaket geben kann. Dann sollte Mann/Frau sich halt fragen, ob man sich darauf einlassen will und kann und je nach Antwort die Konsequenzen ziehen. Das muss nicht bedeuten, dass man die Kids des Partners bei jedem Anlass zwingend dabei haben muss (mein Partner und ich unternehmen auch mal was ohne meine Kids), aber es kommt dann doch sehr darauf an was für ein Anlass das ist und wie man das vorher mit dem Partner bespricht.
Ich erwarte von meinem Partner nicht, dass er den Platz des (nicht vorhandenen) Vaters voll und ganz ausfüllt, aber irgendwo finde ich es logisch, dass er sich doch auch ein Stück weit diesbezüglich mit einbringt und nicht nur einfach mit mir zusammenlebt so als ob meine Kinder nicht existieren würden, sprich sich aus allem was die Kinder angeht rausnimmt, sie quasi ignoriert und nicht mit ihnen abgibt (oder nur dann wenns ihm bequemt erscheint).
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@angelface
vielleicht hast du recht. eine frau mit kindern sollte eine partnerschaft leben aber vielleicht nicht unbedingt ein familienleben anstreben.
ich verstehe den wunsch eines neuen partners, sich mit haut und haar in die neue familie einbringen zu wollen.und ich verstehe auch die erwartung, bei der erziehung mitzureden und entscheidungen nicht nur mitzutragen sondern auch mitzubestimmen.
bei allem verständnis und respekt vor diesem bedürfnis, kann ich dir nur aus meiner sicht sagen, dass ich als mutter meine kinder immer nur so erziehen, begrenzen, unterstützen, drängen, bestrafen und belohnen kann, wie ich dies als erziehungsberechtigte vor mir selber verantworten kann. kinder fürs leben fit zu machen ist eine gewaltige aufgabe, die wohl niemand von uns zu beginn als solch grosse verantwortung wahrgenommen hat. fehler zu machen ist programm und normal. aber ich will und kann meinen kindern gegenüber nur für diese fehler grade stehen, die ich aus eigener überzeugung gemacht habe, weil ich es zu dem zeitpunkt nicht besser wusste. einen erziehungsstil zu befolgen, der mir gegen den strich geht, ist zumindest für mich unmöglich. somit nehme ich mir, was die kinder betrifft, das recht herhaus, hier das letzte wort zu haben.
dies bedeutet nicht, dass ein partner nicht jeden respekt, rücksichtnahme und freundlichkeit von den kindern erwarten kann. die kindern müssen sich klar auch an die regeln des partners halten, denn es ist ja unser aller zuhause, wenn man gemeinsam wohnt, aber in punkto erziehung ist das halt nochmals etwas anders.

herzlichst
sinalco

You don't get always what you want - you get what you need!
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@Auri76
In vielen Punkten gehe ich mir Dir einig, sehe da aber einige aus meiner Sicht unterschätzte Feinheiten:

Dass bei einer alleinerziehenden Person Kinder vorhanden sind, dürfte in aller Regel als reines Faktum zwar erkannt werden. Für jemanden, de sich neu in eine Beziehung mit einer alleinerziehenden Person begibt und womöglich selbst anderweitig keine Kinder hat, sind Bedeutung und Wirkung der Situation vorab nicht wirklich erfass- und abschätzbar. Dies ergibt sich erst in der Situation/Beziehung selbst.

Ich bevorzuge es zudem bei einer alleinerziehenden Person mit Kind oder Kindern nicht von „Gesamtpaket“ zu sprechen. Für die „neue Person“ entstehen nämlich durchaus unterschiedliche neue Beziehungen: Die Paarbeziehung zwischen alleinerziehender Person und neuem Partner/Partnerin. Die Erwachsenen-/Kindbeziehung zwischen vorhandenen/m Kind/ern und neuem Partner. Dazu zwangsläufig auch eine Beziehung des neuen Partners mit dem Vater der Kinder, was hier noch nichts über deren Qualität aussagt, jedoch z.B. ähnlich entsteht, wenn der Ex-Partner/die Ex-Partnerin einer alleinerziehenden Person eine neue Partnerschaft eingeht, usw. usw. Das Wort „Gesamtpaket“ wird dem reellen, wesentlich breiteren Spektrum in keiner Weise gerecht.

Deine Position von einem neuen Partner nicht zu erwarten dass dieser den leiblichen Vater ersetzt aber den Anspruch zu stellen, dass er sich einbringt, ist aus meiner Sicht der einzig mögliche Weg. Hier den richtigen Weg zu finden ist aber für einen „Neuen“ eine der anforderungsreichsten Aufgaben: Auf „Erziehungs- und Betreuungslinie“ mit der Mutter zu kommen und dabei allenfalls auch die Beziehung zum leiblichen Vater zu unterstützen kann zur Gratwanderung werden. Umso mehr, als zwischen leiblichem Vater und neuem Partner wohl häufig ein „Konkurrenzdenken“ dominiert, ähnlich wie es wohl regelmässig auch zwischen Kindesmutter und neuer Partnerin des Ex bzw. leiblichen Vaters anzutreffen ist.
Auri76
Dabei seit: 07.06.2012
Beiträge: 43
@angelface:
Ich gebe dir im ersten Punkt absolut recht, mein Partner hat auch einiges an Zeit gebraucht um sich wirklich "voll" in die neuen Lebensumstände hineinzuleben. Er hatte noch nie eine Beziehung in der es Kinder gab, von daher war es für ihn absolutes Neu-Land. Er hatte anfangs auch grosse Bedenken, dass er das vielleicht nicht "packen" würde mit den Kids und dass er ihnen indirekt weh tun könnte damit, wenn sie ihn kennen lernen und wenn er sich dann dieser "Aufgabe" (er hat es so betrachtet) nicht gewachsen sieht und die Beziehung auseinandergeht. Unter anderem auch deswegen haben wir uns Zeit gelassen damit ihn den Kindern vorzustellen. Ich selbst fand das auch gut, denn meinen Ex-Freund den ich vor ihm hatte, den kannten die Kids quasi ab dem ersten Wochenende wo ich selbst auch erst frisch mit ihm zusammenkam und die Beziehung hat dann aber nur 7 Monate gehalten und die Kids waren sehr traurig als es auseinander ging; das wollte ich ihnen nicht nochmal antun.

Das "Gesamtpaket" trifft den Nagel vom Wort her definitiv nicht ganz auf den Kopf aber vom sinnbildlichen her find ich schon. Mutter und Kinder (oder Vater und Kinder) sind "auf ewig" miteinander verbunden und deswegen sprach ich von Gesamtpaket; logischerweise beinhaltet es mindestens zwei (bei einem Kind), wenn 3, 4 oder 5 verschiedene Beziehungen (je nachdem wieviele Kinder da sind).
Die Beziehung neuer Partner/Vater der Kinder bleibt bei mir (mittlerweile muss ich sagen Gott sei Dank) aussen vor, d.h. sie ist absolut inexistent, da mein Ex-Mann seit 5 Jahren den Kontakt zu den Kids abgebrochen hat.

Somit fällt auch das Unterstützen der Kindsbeziehung zum leiblichen Vater weg, ebenso wie etwelches Konkurrenzdenken, was die Sache (objektiv betrachtet) doch einiges leichter macht, was aber nicht heisst, dass es nicht kompliziert, anstrengend, nervig, aber trotz allem nicht minder schön ist gemeinsam eine funktionierende Patchwork-Familie aufzubauen und zu festigen.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@sinalco
„nicht unbedingt ein familienleben anstreben“ wirft die Frage auf, wie denn „Familienleben“ definiert wird.

Patchwork – eine alleinerziehende Person mit Kind/ern und neuem Partner oder (seltener) Partnerin ist doch genau so Familie – nur in etwas anderer Zusammenstellung und vielleicht etwas anspruchsvoller für die Direktbeteiligten und auch deren Umfeld.

Dass zwischen einer alleinerziehenden Person und neuem Partner oder Partnerin unterschiedliche Ansichten in Bezug auf Erziehung und auch Massnahmen entstehen, dürfte wohl genau so Programm und normal sein, wie jede Person Fehler macht und aus diesen lernt. Dass aus der Situation, schon rein rechtlich betrachtet, abschliessende Entscheide beim alleinerziehenden Elternteil bleiben, ergibt sich grundsätzlich von selbst.

Der Punkt ist nur, wie die Erwachsenen – und damit meine ich die alleinerziehende Person, deren neuen Partner/neue Partnerin aber auch den anderen Elternteil der/des Kindes und allenfalls dessen neuer Partner/neuer Partnerin - mit den im Endeffekt schlimmstenfalls vier unterschiedlichen Positionen umgehen.
Vertritt der alleinerziehende Elternteil – ich formuliere es bewusst etwas absolut – dem Partner/der Partnerin gegenüber den Standpunkt, allen entscheidend zu sein und versucht nicht, innerhalb der Partnerschaft eine Angleichung der Ansichten und im Umgang mit dem Nachwuchs zu erreichen, halte ich das für die Beziehung auf Dauer betrachtet für kritisch. Dies nicht zuletzt auch, weil der Nachwuchs sich im ungünstigsten Fall vier verschiedenen „Behandlungsmethoden“ ausgesetzt sieht, was ich wiederum für diese als nennen wir es „nicht zumutbar“ erachte.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Also ich würde jetzt wissen wollen, ob sich die Themeneröffnerin nach dem Rat von sooo vielen Schreiberinnen gerichtet hat und nun wieder Single ist. Oder ob dieses Thema unter die Rubrik "Sturm im Wasserglas" gehört.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Gelöschter Benutzer
sie hat irgendwo mal geschrieben, dass sie sich getrennt hat.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
von den meisten hier wird der neue partner als "eindringling" hingestellt. DER hat sich gefälligst anzupassen!
drehen wir die kiste doch mal um: frau und kind sind die eindringlinge ins leben des mannes - also sollen sie sich bitte gefälligst anpassen!

guter weg?


und nur so nebenbei: auch wenn die te ihren typen nun geschasst hat, tischmanieren hat der kleine immer noch keine.

(ring, nicht persönlich nehmen, gelle)

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 991
fisi
sicher kann man sagen, es muss auch mal möglich sein, das die beiden auch mal was ohne kind machen. stimmt sicher.
aber hier ging es nicht darum, das man mit ein paar kollegen in ein nobles resti gehen wollte, oder irgendwohin party machen, wo ein kind nicht unbedingt mitgenommen werden kann, bezw wo ein kind doch schon gute tischmanieren haben sollte, sondern es ging um einen kindergeburtstag, wo es vermutlich auch andere kinder hatte, die sicher auch nicht alle brav in der ecke hockten und kaum getrauten einen pieps von sich zu geben