Trennung..wie war das bei Euch?

Wie ja einige von Euch schon wissen lebe ich nach 18 Jahren Ehe seit kurzem in Trennung.

Der Wunsch kam von meiner Seite und fuer meinen Mann kam es sehr ueberraschend.

Mein Mann ist ein sehr liebenswuerdiger und lieber Mensch, aber ich empfinde einfach schon lange keine Liebe mehr.
Wir haben uns in den Jahren auseinandergelebt. Dazu kommt, dass ich mich waerend einer Kur in einen anderen Mann verliebt habe..und das war das Zeichen fuer mich Klartext zu reden.

Die ganze Situation belastet mich sehr. Einerseits geht es mir gut und ich weiss, dass ich das einzig Richtige tue, anderseits habe ich ein schlechtes Gewissen wegen der Kinder an denen das alles auch nicht spurlos vorbei geht. Mein Aeltester ist megasauer auf mich.

Wie habt ihr die Trennungsphase erlebt, wie habt ihr die Kinder getroestet und wie den verlassenen Partner?

Zu allem hab ich auch noch Liebeskummer...

Gruessli

nana Patti3 - war das alles Fake? Irgendwie mag ich mich noch schwach erinnern welche Verachtung Du gegenüber Fremdgeher hattest, bzw. Deinen Mann und Deine Partnerschaft über den grünen Klee gelobt hast ?!?

Hallo Patti

Einen ähnlichen Text - was die positiven Worte gegenüber dem Ehemann betrifft - hätte ich vor 8 Jahren auch schreiben können.

Mir ging es während der Trennung insofern auch ähnlich wie dir. Ich kannte auch einen Mann. Der war aber nicht meine neue Liebe sondern einfach der Rückhalt und kritischer Beobachter meiner Taten und Gefühle.
Mein Ex-Mann wollte aber in diesem Mann den neuen Partner sehen, so gabs ein paar Zusatzkonflikte, die nicht nötig gewesen wären. Andererseits hatte er so einen Schuldigen, was für ihn die Trennung begründbarer machte.

Meine Tochter war auch sauer und anfänglich wütend auf diesen Mann. So verrückt das klingt; aus kinderpsychologischer Sicht ist das besser so. Viele Kinder fühlen sich nämlich schuldig und glauben, wenn sie sich mehr bemühen und lieber sind, dann bleiben die Eltern ev. zusammen. Und diesen Druck wollte ich ihr ersparen.

Wie wir das Kind getröstet haben, das weiss ich nicht mehr. Wir hatten aber Freunde mit Kindern, mit denen wir viel Zeit verbrachten. Und wir baten diese, sich in der Trennungszeit etwas unserer Tochter anzunehmen, da wir mit uns selber beschäftigt waren. Die Stimmung zu Hause war öfters diskussionsgeladen. Auch wenn wir nie laut und böse stritten, so war der Konflikt spürbar. Und da Einzelkinder vermehrt um ihre Eltern sind, konnten wir nie ungehemmt miteinander reden. So durfte sich Tochter zu den Freunden zurückziehen.

Wichtig ist einfach, das man den Kindern und dem Partner die ganze Gefühlspalette zugesteht. Und auch Zeit.
Mein Mann hatte vor allem Angst, dass er alles verliert, was er/wir aufgebaut haben. Das Haus, das Kind, die finanzielle Sicherheit, den Freundeskreis. Er wusste von Scheidungen im Freundeskreis, dass sich Frauen all dem bedienen und den Männern bleibt nichts, ausser die Pflicht, Alimente zu bezahlen.
Um ihm diese Angst zu nehmen, habe ich versprochen, dass er das alles behalten darf. Diese Haltung hat ihn umgekehrt fast erschreckt. Damit hätte er nicht gerechnet.
Ich will gehen und etwas verändern, also mache ich das alleine für mich.
Das war nicht einfach und ich fühlte mich echt als Rabenmutter. Schlussendlich hat dies aber dazugehführt, dass wir nachher beim Anwalt eine gute Gesprächsbasis hatten.

Die tröstenden oder verzeihenden Worte klangen für meinen Ex-Mann wie ein Hohn. Wir machten aber - wenn auch viel zu spät - doch noch eine Paartherapie. Rückblickend war das wohl das beste, war wir für uns und das Kind machen konnten. Nach der def. Scheidung waren jedenfalls meine Eheprobleme verarbeitet.

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» mann_o_mann:

Wann habe ich Fremdgeher verachtet und wo habe ich geschrieben, dass ich fremdgegangen bin
Dass ich meine Beziehung immer als gluecklich beschrieben habe, das stimmt.
Ich hab mir da wohl vieles selbst schoen gelebt.

Ich freue mich, dass du wieder da bist und es dir besser geht. Jetzt würde ich aber mal nichts überstürzen, sondern erst richtig zurückkehren und dir Zeit lassen und zusehen, wie es mit dir und deinem Mann weitergeht.
Der Kurschatten hat wenig mit dem richtigen Leben zu tun, weder mit deinem noch mit seinem. Den würde ich mal sofort unter Kur-Nebengeräusche abhaken.