patti, ich habe deine situation genau gleich auch erlebt.
doch ich habe "beschlossen", die zeit durchzubeissen. wenn ich mit dem anderen so viele jahre zusammen gewesen ware, wenn wir uns um arbeitsaufteilung, kindererziehung, und so vieles mehr gestritten haetten in den vergangenen jahren, dann waere ich wohl am gleichen punkt wie mit meinem mann.
da habe ich offen mit ihm darueber gesprochen. es war sehr schmerzhaft fuer ihn und fuer mich. auch er war frustriert, und ich sah MEINE maengel in der beziehung genauso wie seine.
harte monate, mehr als ein jahr folgen. ein jahr voller begegnungen, ich sah mich in zwanzig jahren, toller job (den habe ich), wundervolle kinder, vielleicht enkel, aber einsam. kein anderer mann kann den platz einnehmen, den ich meinem mann in diesen jahren zugestanden habe. immer etwas mehr, immer unbedingter. im guten und im schlechten.
wir haben beide gesehen, dass der andere gehen wuerde, wenn es nicht bessert. und wir haben alles daran gesetzt, dass es bessert. viele rueckschlaege, viele traenen, aber auch viel lachen... und endlich - irgendwann wachte ich nachts auf, sah im halbdunkel das vertraute gesicht, solide, zuverlaessig, liebevoll. eine erleuchtung. als ob ich aus einem albtraum aufgewacht waere.
und endlich habe ich auch gemerkt, dass ich mir oft das glueck selber verpfusche. indem ich nicht darauf schaue, welch unendlicher reichtum um mich herum ist, sondern auf die fehler.
nun liebe ich ihn mehr denn je. ich habe seine schlimmsten seiten entdeckt, und er meine (und die sind heftig!). und trotzdem haben wir uns nochmals - oder erstmals richtig -ineinander verliebt. in den ECHTEN anderern, nicht in ein idealbild von ihm. das ist so entspannend! nie mehr verstellen, gute mine zu boesem spiel, ... authentisch sein koennen und wissen, dass ser andere uns trotzdem - oder erst recht liebt.
das kommt mir in den sinn, aber ich kann dich auch verstehen. auch ich hatte zeiten, da haette ich am liebsten den bettel hingeschmissen.