Vater will Sohn nicht mehr sehen

fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
nein magdalena,

du wurdes lediglich von mehreren teilnehmern darauf hingewiesen, dass deine aussage, das besuchsrecht sein bloss ein recht und keine pflicht, und es gäbe keine handhabe, falsch und irreführend sind.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Was den Papi dazu bringt, seinen Sohn nicht mehr sehen zu wollen, das weiss ich nicht. Aus irgendeinem Grund "kann" er nicht. Diese "nicht-können" wird von allen Seiten aufgegriffen und ihm vor Augen geführt, alle konfrontieren ihn damit (Freundin, Kollegen, Ex-Frau, Sohn,....). Die Folge daraus ist, dass er "noch weniger kann", handlungsunfähig wird.

Eine Möglichkeit wäre, aus diesem Kreislauf auszutreten, sich zur Seite zu stellen. Wenn du von aussen auf die Situation blickst, verändert sich das Bild möglicherweise schlagartig. Aus dieser Perspektive könntest du deine Gedanken in Worte fassen und zu Papier bringen. Eine Analyse machen, wie geht es dein einzelnen Personen, wie fühlen sie sich, haben sie Angst, sind sie verletzt, sind sie wütend, traurig, hilflos,......? In dieser Analyse gibt es keine Bewertung, es ist eine "Bestandesaufnahme". Diese Bestandesaufnahme könntest du dem Papi zukommen lassen. Keine Vorwürfe, keine Bitten, keine Androhungen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
Irma+Fraulein
Sorry, ich dachte, ILD meint den Vater damit - dass ihm die Kinesiologiesitzungen etwas nützen. Dem Sohn ja, klar. Das finde ich auchicon_smile.gif Sorry für meine zynische Bemerkung. Ich sollte wohl mein Hirn mal wieder nach Osten ausrichten - phu. Bin sowas von giftig zur Zeit.
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
ILD
Und wenn du trotzdem den Vater gemeint hast, dann mögen ein paar Sitzungen tatsächlich MIThelfen, sein Problem zu lösen. Aber da braucht es doch immer viel mehr dazu, als nur schnell zum Kini zu gehen. Schön wär's. Aber die Luft kann ich nicht anhalten. Aber ich schau, dass sie nicht mehr so schnell rauskommticon_wink.gif))
Carmen2
Dabei seit: 28.03.2002
Beiträge: 186
Genau das Thema Besuchsrecht / Besuchspflicht wurde hier schon mal diskutiert. Ich hatte damals z.B geschrieben, dass in meinem Scheidungsurteil steht, dass mein Mann nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht habe seine Kinder jedes 1. und 3. Wochenende im Monat zu sich zu nehmen, sofern wir nicht selber untereinander eine bestimmte Regelung haben. Es wurde hier dann ein erwähnt, ( von wem weiss ich nicht mehr) dass dies mit der Pflicht nicht so einfach durchzusetzen sei. Man könne einen Vater nicht zwingen seine Kinder zu nehmen. Oder so ähnlich. Das ein Zwingen wohl nicht wirklich viel bringt, da darunter das Kind dann evt. zu leiden hat, ist irgendwie klar, nur warum kann man den Mann nicht sonst irgendwie bestrafen. Klar wohl vielleicht auch desswegen nicht, weil man ihn so unter Druck setzt un er sich genötigt fühlt das Kind halt zu nehmen wenn er z.B nicht mehr Allimente bezahlen möchte. Was wiederum für das Kind schlechte Auswirkungen haben könnte. So bleibt uns Mütter wohl leider einfach nichts anderes übrig als es so zu akzeptieren. Schade einfach für die Kinder welche evt sehr gerne zum Vater gehen würden und dann durch mangelndes Interesse des Vaters auch wieder leiden müssen.

Ich frage mich einfach was geht im Kopf solcher Männer ab? Bei uns ist es ja so, dass mein Exmann seine Tochter zwar nimmt, aber wann immer etwas ist was ihm wichtiger als sein Kind erscheint, sagt er ab oder holt sie statt am Freitagabend wie vereinbart, erst am Samstagmorgen ab. Auch da gab es div Diskussionen, dass ja mal etwas dazwischen kommen kann oder wenn der Vater sich gerade immer am Freitagabend mit seinen Kumpels trifft etc. ( das war jetzt nicht bei uns so) Trotzdem warum muss man sich eben gerade jeden Freitagabend mit den Kumpels treffen oder wie bei uns, warum ist es wichtiger mit seiner Freundin und deren Kinder am Freitagabend einkaufen zu gehen oder wenn etwas in der Schule der Kinder von seiner Freundin etwas los ist dort hin zu gehen statt seine Kinder zu nehmen. Das heisst also meine Freundin und ihre Kinder sind mir wichtiger als meine eigenen.

@Child Es tut mir sehr leid für dich und deinen Sohn. Wie du siehst ist es bei anderen auch so oder zumindest ähnlich. Auch ich habe das Gefühl, dass mein Ex seiner Freundin irgendwie hörig ist. Er lügt auch sehr viel und hat vor zwei Wochen sogar meinen Vater belogen.
Sternenfrau
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.08.2008
Beiträge: 16
Herzlichen Dank @all. Ja, leider stehe ich mit diesem Problem nicht alleine da. Erschreckend! Da ja doch die meisten Kinder dieser Generation Wunschkinder sind.

Was ich noch zu meinem ex sagen möchte, er ist ein guter Papi und hat immer viel mit seinen Kindern/Sohn unternommen. Viel in der Natur, Bewegung, hat sich auch an der Erziehung beteiligt. Also ist kein böser Mensch. Aber wahrscheinlich einfach überfordert oder bequem.

Mein Sohn geht in die Kine, habe meinem ex angeboten, er könne auch mal mit seinem Sohn eine Sitzung machen. Hat er dankend abgelehnt. Schlussendlich kann er sich nur selber retten. Und meinen Sohn unterstützen, dass er seinem Vater verzeihen kann. Vielleicht ist in der Puberät eine Wiedervereinigung möglich und wenn mein Sohn erwachsen ist.

Für mich selber ist es kein Problem, da ich eine starke Frau bin und ein super Netzwerk habe. Aber es geht ja nicht um mich.
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Ja der Vater muss etwas für sich tun muffwuff. Er leidet ja am Tod des ersten Kindes und das zweite Kind erinnert ihn zu sehr an seine eigene Kindheit. Doch, mit Kinesiologie kann man sehr viel bewegen im leben. Man kann aber auch zum psychi gehen. Wichtig ist einfach, dass man etwas macht. Ich habe hier schon mal reingeschrieben, dass ich auch mit einem abwesenden Vater aufgewachsen bin. Ich war zwar froh dass er nicht da war und natürlich kann ich nicht beurteilen, wie das Kind leidet, aber jetzt ist halt die Mutter gefordert. Sie soll doch versuchen, die Trauer vom Jungen zu nehmen. Sie soll ihm zeigen, dass es auch möglich ist, eine schöne Kindheit ohne den Vater zu haben. Ich weiß, es ist alles leichter gesagt und ich stecke nicht in der Situation. Aber ich wollte ja garnichts sagen, nur einen kleinen Tipp geben: Kinesiologie.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@magdalena
Logisch heisst es in jenem Artikel, "Die Zwangsvollstreckung in Bezug der Besuchspflicht werde vom Staat nicht durchgesetzt.", denn es handelt sich nicht um ein Offizialdelikt welches er von sich aus angehen muss sondern um ein Antragsdelikt.
Dass das Kind ein eigenständiges Recht auf den Umgang mit dem nicht obhutsberechtigten Elternteil hat, ist ganz klar geregelt. Auf dieser Basis ist es einerseits ein klarer Verstoss, wenn der nicht obhutsberechtigte Elternteil sein Pflicht nicht wahrnimmt wie es auch ein solcher ist, wenn der obhutsberechtigte Elternteil das Umgangsrecht des Kindes torpediert. Dies müsste den beiden Eltern eigentlich gleich zu Beginn in aller Deutlichkeit klar gelegt werden, was leider bis heute kaum gemacht wird.
Da der Staat die Umsetzung des Umgangsrechts durch die Eltern ja nicht chronisch überwachen kann, kann er auch nicht von sich aus eingreifen. Oft genügt es, dem fehlbaren Elternteil die möglichen Konsequenzen vor Augen zu führen und damit ein Nach- und Umdenken auszulösen. In der Fortsetzung ginge es dann auf dem offiziellen Weg weiter – auf Basis eines Antrages.
Hier den möglichen Ablauf im Detail auszubreiten ist aus meiner Sicht jedoch der falsche Ort. Dies insbesondere weil die Individualität in der Vorgehensweise zu gross ist und ich keine Lust habe, hier "Betriebsanleitungen zur Kriegsführung mit dem Ex-Partner" zu verbreiten.
In der Konsequenz aber muss man sich bewusst sein, dass hier heftige finanzielle Strafen bis hin zu Gefängnis möglich sind, wie Thomas Fisler dies korrekt erwähnt – nicht nur für Umgangsrechtsverweigerer sondern auch für Umgangsrechtstorpedos.
maerim
Dabei seit: 10.05.2011
Beiträge: 63
Hallo child, ich bin in der gleiche lage wie du. Bin seit 07 getrennt, 10 geschieden. Habe das alleinige Sorgerecht.Tochter 17 J, Sohn 15 J,
2 Jahre hat es geklappt mit den Besuchswochenende. Seit mein Exmann eine Freundin, mittlerweile Ehefrau und noch 2 Kinder hat, möchte er nichts mehr von seine 2 Erstgeborene wissen. Er hat ganz den Kontakt zu seinen Kinder abgebrochen. Tochter versuchte den Kontakt zu behalten, sie wurde jeweils enttäuscht. Sohn hat seinen Vater vor einem Jahr das letzte Mal Gesehen. Ex möchte von seinem Sohn nichts mehr wissen.Mein Sohn wurde mit 13 Jahren sehr schwierig. Auf seine Hilfe konnte ich nicht zählen, gab mir nur die Schuld das Sohn sich so verhält. Ist kein Grund für sein Versagen als Vater. Wer hat sein Sohn in Stich gelassen?
Musste alleine Hilfe suchen. im SOBZ (Sozialberatung / Familienberatung) konnte ich Fragen stellen und bekamm die Antworten.
Sohn hat unterdessen seit 1 Jahr ein BeistandIn. BeistandIn, Jugendpsychologe haben auch schon versucht mit dem EX zu reden, ohne Erfolg. Gesetzlich ist der Ex nicht verpflichtet die Besuchswochenende wahrzunehmen. Du kannst ihm nicht zwingen. Es sieht anders aus, wenn ihr das gemeinsame Sorgerecht habt, dann kannst du es verlangen. Aber wilst du wirklich dein Sohn zum Vater schicken , wenn der Vater gezwungen wird?

Meine Kinder leiden sehr, beide wollen den Kontakt zum Vater, aber spüren seine Ablehnung.

Es ist sehr traurig, weiss wie du dich fühlst. Ich habe mich damit abgefunden und erwarte nichts mehr vom Ex.

Was dich nicht umbringt macht dich stark !
ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
@thomas fisler
Aha, mehr zahlen und Gefängnis sind also die Massnahmen die man machen kann, das hat aber nichts mit Besuchsrecht wahrnehm zu tun.

@maerim
Finde es erschreckend dass solche Männer noch Frauen finden die ihn "nehmen" und nochmals Kinder in die Welt setzen.Aber eben, die Liebe macht blind und wohl auch dumm.

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.