Was ist, wenn der obhutsberechtigte Elternteil ausfällt?

Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
Coucou,

Bei uns im Kanton gibt es die Familienhilfe. Das sind Engel die putzen, kochen, hüten Kinder. Die Bezahlung ist einkommensabhängig. Vielleicht gibt es sowas auch bei euch? Erkundige dich doch auf der Gemeinde.

Ausserdem: andere Mütter anfragen, ob Deine Kids ab und zu bei ihnen essen können?

Gotti / Götti anfragen für ein Hütewochenende?

Kinder (je nach Alter) in ein Ferienlager schicken.

Nimm dir Zeit für dich!

Viel Kraft wünscht dir Pippi

mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
"Lemala" schrieb:

Aber das wird ihm gar nicht passen, wenn er mehr zahlen muss...



du hast ihn um unterstützung GEBETEN und er will nicht helfen also kann es dir ruhig sch****egal sein ob ihm das nun passt!!

du schreibst dass du dies alles für deine kinder tust; aber wieviel nutzt es deinen kindern wenn du dich kaputt machst?

mach es für DICH (was auch immer du tust) und es hilft auch den kindern!

als erstes morgen sofort zum arzt!
(als ich meinen mann mit ähnlichen symptomen - ohne schulter dafür magenprobleme - schickte hiess es burnout! er kam tagelang nicht mehr aus dem zimmer)

gute besserung und schau zu DIR

du bist nicht allein
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Als ich 100 % arbeitete (mit 4 Kindern, wenn auch schon grösser), bin ich vom Haus in eine Wohnung gezogen. Mir war klar, dass mit dem ganzen Umschwung vom Haus, der Hausarbeit, den Kindern und dann der Arbeit etwas zu kurz kommen würde - das wäre klar ich gewesen.

War/ist auch so manchmal noch immer mehr als genug.

Natürlich ist es schwer eine schöne Umgebung und vor allem eine gewohnte Umgebung zu verlassen. ABER: deine Kinder würden sich noch sehr gut umgewöhnen.

Man möchte das Beste für die Kinder und selber hat man auch Angst vor der Veränderung. Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Ich habe ähnliches durchgemacht.

Selbst wenn eine Situation besch.... eiden ist, es ist für dich eine gewohnte Situation. Dein Leben umstellen, verändern, kostet wieder Energie und Kraft und braucht Mut. Du müsstest deine Veränderungen und die Kinder auffangen. Weil du aber davor Angst hast, kämpfst du so verzweifelt darum, den Status quo zu behalten bzw. den Ex zu zwingen, dass er dir hilft. Werde dir also klar, was langfristig das beste/gesündeste für euch alle ist.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Du steckst in der Tat in einer verzwickten Lage... als erstes solltest Du Dich sofort beim Hausarzt melden, und dort nicht nur die Schulterschmerzen erwähnen (sind wahrscheinlich nur die Alarmzeichen) sondern unbedingt auch, dass Du Dich überfordert fühlst!
Es braucht nun Mut, sich einzugestehen, dass es so nicht weitergehen kann, aber die Ausgangslage hat sich seit Deiner Trennung massiv verändert:
Vor drei Jahren bist Du gut organisiert in den 100% Job gestartet, vielleicht wolltest Du auch beweisen, dass Du Haus, Job und Kinder schaffst! Solange alles rund läuft, kann das gut gehen, wenn aber wie jetzt die Betreuung der Kinder nicht klappt und gesundheitliche Probleme auftauchen, passt nichts mehr zusammen! Zudem kamen mit dem Schuleintritt der Kinder wahrscheinlich viele weitere Termine, Anlässe und auch Freizeitwünsche dazu, die es wahrzunehmen und zu organisieren gilt, und auch die vielleicht erhoffte Unterstützung Deines Ex-Mannes ist ausgeblieben. Das sind einige Veränderungen, und für die meisten kannst Du nicht einmal etwas dafür!
Also gehe noch heute zum Arzt, oganisiere Unterstützung für Dich und Deine Familie und überlege in Ruhe, wie Du diese Situation neu regeln kannst. Hast Du mit Deinem Arbeitgeber schon mal gesprochen, wäre es möglich, Deine Arbeitszeit zu reduzieren? Wenn Du vom Ex-Mann in dieser besonderen Situation kein Verständnis und keine Unterstützung bekommst, dann brauchst Du auch nicht weiter grosszügig zu sein, und sein Portemonnaie zu schonen - vielleicht reicht es mit einer höheren Frauenalimente doch, die Vorgaben der Bank zu erfüllen?
Ich wünsche Dir viel Kraft und gute Lösungen für die kommende Zeit!
Lemala
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.05.2014
Beiträge: 59
Ihr Lieben

Danke für eure vielen hilfreichen, mitfühlenden und kritischen Beiträge. Ich werde morgen zum Arzt gehen und mal schauen, was mit der Schulter eigentlich los ist… Ansonsten werde ich mir jetzt Zeit nehmen, verschiedene Optionen (Reduktion, Unterstützung bei anderen Müttern/Bekannten, andere Organisation) in Ruhe überdenken. Ich hoffe, dass ich die richtige Entscheidung für die Kinder und mich treffen werde. Die Entscheidung zu reduzieren bereitet mir Bauchschmerzen, weil ich ein grosses Sicherheitsbedürfnis habe (Was ist, wenn die Hypo-Zinsen steigen, wenn etwas im oder am Haus kaputt geht, unerwartete Ausgaben?). Finanzielle Sicherheit ist mir sehr wichtig, aber so wie es jetzt ist kann es nicht mehr weitergehen. Also muss ich für mich noch einen Mittelweg finden. Oder einen ganz anderen Weg…
Wenn ihr noch andere Ideen, Ansichten, Betrachtungsweisen habt, dann bin ich auch weiterhin froh um eure Impuls. Ihr seid toll!

Lieben Gruss, Lemala
Lemala
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.05.2014
Beiträge: 59
Ich habe erst vor 3 Monaten die Stelle gewechselt, somit wird es schwierig, gleich mit neuen Pensenwünschen zu kommen 😢 Traue mich nicht so recht, um ehrlich zu sein…
Aber so nütze ich dem Arbeitgeber auf Dauer auch nicht… Bisher hat sich die Situation zwar nicht auf meine Arbeit ausgewirkt, aber das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
liebe Lemala

ich weiss auch nicht, was das beste für Dich ist. hier nur noch ein paar Ideen/Gedanken/Erfahrungen:
- irgendwie musst Du aus der Tatsache, das Du ein Haus hast, etwas rausschlagen können. zB. wie wärs mit einem Aupair? Dazu braucht man ein Zimmer, das hast Du vielleicht. Im besten Fall geht das sehr gut und ist eine Entlastung, gerade auch bei unvorhergesehenem. Es gibt auch Vermittlungsstellen von etwas lebenserfahreneren Frauen als Aupair (aus Philippinen etc.). Dazu brauchst Du aber zusätzliche Kinderbetreuung, ein Aupair allein ist zuwenig.
- oder Untermieter, eine nette Studentin, die sich auch mal nachmittags um die Kids kümmert? und dafür günstig wohnt?
- Die Unterstützung der Schulkinder ist wirklich ein Zeitfaktor. Ich hatte auch mal die Ansicht, Kinder sollen selbständig sein etc. Blabla. Aber in Tat und Wahrheit sind in unserer Schule die Hausaufgaben oftmals so, dass sie ohne Unterstützung nicht lösbar sind. Für eine genügende Note zB. in den Sprachen muss die Mami gehörig mithelfen beim Üben.
-Grosseltern väterlicherseits?

Auf jeden Fall ganz wichtig finde ich, dass Du Deine immense Leistung der letzten drei Jahre würdigst und nicht das Gefühl hast, wenn Du es so nicht schaffst, versagt zu haben. Wie gesagt, ich kenne niemanden, der drei Kinder und einen Vollzeitjob ohne externe, tägliche Unterstützung hinkriegt. Auch wenn der Partner dabei ist… eine gute, zuverlässige, flexible Kinderbetreuung braucht es auch dann.
Alles Gute!
gita
Dabei seit: 07.10.2007
Beiträge: 385
Welche Betreuung haben denn die Kinder zur Zeit, Tagesmutter, Kita, Hort etc.? Was klappt denn da im Moment nicht?
Jenachdem wäre die Variante von kaye wirklich eine Alternative, vorausgesetzt Du hast ein Zimmer frei, und Du kannst damit leben, dass eine weitere Person in Deinem Haus wohnt und zum Teil auch die Freizeit bei Euch verbringt. Dafür würde das AuPair/Nanny auch einen Teil der Haushaltsarbeiten erledigen, und wäre auch bei ausserplanmässigen Terminen oder Elternabenden da. Ich kenne hier grad 2 Familien, die die Kinderbetreuung so gelöst haben. Bei 3 Kindern wäre das vielleicht auch finanziell interessant, kommt halt drauf an, wie Du die Betreuung im Moment organisiert hast, und wieviel Du dafür bezahlst.
Auch ich bewundere Dich, dass Du das alles bisher unter einen Hut gebracht hast, da kannst Du wirklich stolz auf Dich sein! Ich wünsche Dir alles Gute!
Kinenergy38
Dabei seit: 18.02.2014
Beiträge: 22
Zuerst einmal auch ein grosses " Hut ab!" von mir, dass Du das alles mit 100% so gut hingekriegt hast. Das ist eine enorme Leistung. Ich finde die letzten 2 Beiträge machen viel Sinn. Warum nicht ein Au Pair? Klar, auch das ist eine Verantwortung zusätzlich, aber trotzdem.

Ich bin der Meinung, dass Du alles Recht der Welt hast, Dir Hilfe zu holen. Lass Dich beraten mit einer Budgetberatung etc... Du stehst nicht alleine da. Kein Mensch kann von Dir verlangen, dass Du mit so kleinen Kindern 100% arbeiten musst. Ich glaube die Richtlininen sind 40% bis das kleinste Kind 9 Jahre alt ist ( bin aber nicht so sicher ) Dazu kommt, dass eine Mutter die am Anschlag ist, für die Kinder nicht gerade nützlich ist. Was Dein Ex-Mann betrifft, tja, erwarte nicht zuviel! Manche wollen halt das gemeinsame Sorgerecht, damit sie nicht so viel Alimente bezahlen müssen....dies wird wohl jetzt dann mit der neuen Regelung noch vermehrt eintreten...leider! Wenn er sich bis anhin nicht für die Kinder interessierte, dann erwarte nicht, dass er es plötzlich tut! Man tritt an eine Wand und verletzt sich nur selbst und vergeudet Energie.

Auf jeden Fall, hol Dir Hilfe, lass Dich beraten beim Jugendsekretariat oder dem KESP oder bei der Frauenzentrale. Mach Dir keine Sorgen ums Haus sondern schaue zuerst einmal um Dein Wohl und das Wohl der Kinder und die werden auch in einer Mietwohnung glücklich sein.

Gruss Kinenergy
Lemala
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.05.2014
Beiträge: 59
Wegen Au-Pair habe ich mich auch schon erkundigt, aber da das Au-Pair nicht mehr als 25 Stunden pro Woche arbeiten darf, geht das nicht, leider. Ein Au-Pair kostet mit Schule, Kost und Logis, Krankenkasse und Lohn über 2000.- Fr. pro Monat, zudem müsste ich für 10 Stunden in der Woche zusätzlich jemanden anstellen, weil ich ca.35-38 Stunden in der Woche weg bin. Das wäre einfach zu teuer für mich…
Ich habe mir auch schon überlegt, jemanden einzustellen, der die Kinder betreut UND den Haushalt erledigt, aber da wären wir auch bei sicher 4000.- Fr. pro Monat, was einfach zu viel ist.
Ab August geht der Kleinste auch in den Kindergarten, dann wird es einfacher mit der Betreuung. Ich werde dann jemanden suchen, der in meiner Abwesenheit die Kinder ausserhalb der Unterrichtszeiten betreut und den Haushalt macht. Das wären dann ca. 12 Stunden pro Woche und bei einem Stundenansatz von 25.- Fr. pro Stunde wären wir bei ca. 1300.- pro Monat. Das verkrafte ich finanziell gut.