Wer hat Erfahrung mit Kampfscheidung?

electra
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 124
Eine mir nahe stehende Person muss sich überlegen, ob sie sich auf eine Kampfscheidung einlassen soll. Sie ist AE, Kind schulpflichtig. Der Vater des Kindes ist unzuverlässig, zahlt keinen Unterhalt, hält sich nicht an Abmachungen, hält sich nicht an Besuchszeiten, weigert sich sogar, mit dem eigenen Anwalt über die Scheidung zu sprechen, verzögert absichtlich das Verfahren, redet mit ihr kein Wort, antwortet keine mails von ihr, etc. etc. Das läuft schon 3 Jahre so.
Nun möchte sie das alleinige Sorgerecht mit Scheidung und der Anwalt sagt, das käme einer Kampfscheidung gleich. Stimmt das? Hat jemand sowas schon gemacht?
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
sorry, aber das ist es doch bereits...
Dove
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 72
Also nach 2 Jahren Trennungszeit kann sie scheiden. Warum sie bereits 3 Jahre wartet und erst jetzt eine Kampfscheidung, verstehe das grad nid ganz? Hat die Person den keine Anwältin, die sie vertritt?
electra
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 124
@Dove: doch, sie hat einen Anwalt. Der fast-Ex geht immer wochenlang auf Tauchstation und die Kommunikation klappt überhaupt nicht. Er weigert sich, Unterlagen zu unterschreiben, erscheint nicht zu den Terminen, verschiebt Termine, geht wochenlang ins Ausland, "verliert" und "vergisst" alles...

Ich dachte, es hätte hier villeicht ein paar Frauen (oder Männer) welche nach einer solchen Scheidung das Sorgerecht bekommen haben, und erzählen könnten, was so alles auf einem zukommt, wie lange es dauert, und wie man jemanden in so einer Situation unterstützen kann.
Dove
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 72
electra, ich bin seit 1 Woche endlich glücklich geschieden und könnte dir so einiges erzählen, wenn du magst per pn.
pascale 11
Dabei seit: 27.03.2002
Beiträge: 927
Also, ihr Anwalt kann die Unterlagen bei Gericht einreichen und das Gericht anhand der Unterlagen entscheiden lassen. Normalerweise wäre das ein Eheschutzbegehren, das ist aber nur für die 2 Jahre nach dem Trennungsdatum.
Da der Vater höchst unzuverlässig ist, die Mutter seit der Trennung zuverlässig für das Kind sorgt und das gemeinsame Sorgerecht NICHT automatisch erfolgt, sehe ich gar kein Problem.

Entweder berät dieser Anwalt deine Kollegin sehr schlecht oder ich weiss auch nicht.

Wenn die Kinder bei der Mutter leben, es keine relevanten Gründe gegen ein Sorgerecht nur für die Mutter gibt (Drogen usw.), dann ist das eh geritzt.

Mein Mann schaut regelmässig zu den Kindern, bezahlt auch brav Unterhalt und wird trotzdem kein gemeinsames Sorgerecht erhalten... Es ist kein Thema, ich muss es nicht mal begründen vor Gericht...
pascale 11
Dabei seit: 27.03.2002
Beiträge: 927
und nach 3!!! Jahren hätte es mir den Nuggi schon lange rausgehauen, was soll denn an einer "Kampfscheidung" das Problem sein? Ist es der gemeinsame Anwalt? Dann würde ich an ihrer Stelle die bisherigen Unterlagen an einen Anwalt überweisen lassen, der nur für sie zuständig ist.
ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
Ich bin keine Expertin aber man kann ja gemeinsam eine Scheidungskonvention aufsetzen, wenn man noch zusammen reden kann und sich in den grundsätzlichen und meisten Dingen einig ist.
Anscheinend nennt man alles andere einfach Kampfscheidung.
Wenn er nicht erreichbar ist und sich quer stellt dann muss sie eine Scheidungsklage ans Gericht schicken um das ganze ins Rollen zu bringen.

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
ich sehe das wie pascale 11

sie soll endlich die Scheidung einreichen, dann gibts nen Scheidungstermin vor gericht. erscheint der mann nicht, ist er selber schuld.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
genau ljuba

Ich hab damals auch meine ganzen Unterlagen ans Gericht geschickt und danach meinem Ex ne SMS: habe die Scheidung eingereicht.