wir wollen uns scheiden lassen

nopal
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 5
Liebe User
Lange ist es her, seid ich hier im Forum mitgeschrieben habe. So lange, dass ich mein damaliger Nick gar nicht mehr sicher weiss. Jedenfalls brauchte man damals auch nicht eine Anmeldung. icon_smile.gif
Heute komme ich zurück. Mein Mann und ich wollen uns scheiden lassen. Das finden beide Seiten auch in Ordnung so, denn es ist schon so lange ziemlich schwierig und ja..... Vorbilder für unsere 3 gemeinsamen Kinder sind wir wahrlich nicht.
Es ist also ausgesprochen, wir lassen uns scheiden - für unseren Seelenfrieden.
Ich weiss nicht wie vorgehen, morgen werde ich dann wohl eine Anwältin im Umkreis Chur ausfindig machen. Kenne niemanden und habe auch keine Ahnung worauf man bei der Wahl achten sollte.
Was mir Bauchschmerzen macht sind seine Worte. Er werde nun vollgas geben, nicht mehr auf das Geld achten, meine Meinung zu nichts mehr einholen..... ich werde schon sehen, er würde ab sofort ein Arsch....ch sein.
Ja, das sagte er so, wortwörtlich. Bin gespannt was uns nun erwartet.
Er ist mittlerweile eingebürgert.... doch versichert er mir, dass er zurück in seinem Geburtsland gehen tut. Die Alimente für die Kinder und PapaZeiten sind dann wohl vorbei....
Hach, ich weiss nicht wo anfangen. Brauche Hilfe und Unterstützung in der nächsten Zeit. Hoffentlich geht diese Zeit schnell vorbei - bis wir unseren Seelenfrieden wieder gefunden haben.



[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 16.03.2014 um 14:03.]

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.

Hans Christian Andersen
(1805 - 1875), dänischer Märchendichter
Platibus
Dabei seit: 08.10.2005
Beiträge: 239
PN
nopal
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2014
Beiträge: 5
Vielen Dank Platibus.

Eigentlich geht das gar nicht. Ich denke die Kinder wären so sehr traurig. Es wäre ja nicht so, dass sie zu ihm gehen könnten, ihn besuchen könnten.... er wäre weg..... womöglich für immer und ewig. Wie traurig ist diese Vorstellung!



Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.

Hans Christian Andersen
(1805 - 1875), dänischer Märchendichter
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Das tut mir leid, Nopal. es sieht so aus, wie wenn Ihr noch stark aneinander hängt. Seine Reaktion lässt erkennen, das er total frustriert ist darüber, dass er es nicht geschafft hat, eine Familie aufrechtzuerhalten. Darum will er jetzt, im Trotz, sich mies benehmen um Dich dafür zu bestrafen. Dh. er sieht (noch) nicht ein, dass er auch Schuld daran ist, dass es nicht geklappt hat. Du hingegen möchtest ihn gerne als Partner los sein, aber als Vater für die Kinder behalten. Das wäre für Dich das beste (und natürlich auch für die Kinder).
Es wird jetzt alles davon abhängen, dass er einsieht, dass er Dich ganz sicher verloren hat, dass es aber an ihm liegt, ob er die Kinder auch verliert oder nicht. Im Moment scheint mir, er unterscheidet noch nicht so richtig zwischen Dir und den Kindern. Für ihn ist es die Familie, und wenn er die nicht mehr haben kann, dann halt lieber gar nicht als nur noch die Kinder. Vielleicht sieht er es aber nicht ein. Bist Du dann bereit, mit dem Partner auch den Vater ziehen zu lassen? Das ist Deine Entscheidung.
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Hallo nopal,
auch mich treffen solche Schicksale immer wieder und ich habe absolut kein Verständnis für solche Geschlächtsgenossen, die sich am Ende einer Beziehung so mies benehmen.
Zum Glück für mich und leider für dich, bin ich aber kein Experte für Scheidungsfragen und kann dir nicht viel helfen. Wenn er aber jetzt schon das finanzielle anspricht, dann mach bitte ganz schnell Nägel mit Köpfen und regle das Finanzielle. Schau kurzfristig, dass er nicht auf mehr als seine Hälfte zugriff hat und dies verjubeln kann. Geh zur Bank und frag nach Möglichkeiten, allein dadurch ist die Bank schon in Kenntnis gesetzt über eure Situation und hat eine gewisse Verpflichtung wenn es um Transaktionen von grösseren Beträgen geht. Dort können sie dir sicher auch Auskunft geben welche rechtlichen Schritte notwendig sind um die Finanzen vor seinem Zugriff zu sichern. Es braucht sicher etwas Überwindung von dir, aber wenn er auf schon jetzt auf fies macht, soltest du nicht die Grosszügige sein, sondern lediglich korrekt bleiben, aber bestimmt und dezidiert dein Recht und die der Kinder wahrnemen und denke immer daran, dass wenn du auf (finanziell) etwas verzichtest du es nicht nur dir, sondern in direkter Linie auch den Kindern vorenthaltest.
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Lass es Deinen Mann erst mal verkraften.

Meiner hat auch so krass reagiert. Er war verletzt und das war für ihn in diesem Moment die einzige Lösung. Deshalb. Ruhe bewaren und abwarten, wie schlimm es dann wird.

Zuerst mal das finanzielle Regeln.

Mein Ex hat am Tag nach unserer Trennung alle unseren gemeinsamen Konten aufgelöst. Zum Glück hat er das Geld nicht behalten, sondern auf mein Konto überweisen lassen, damit ich dann die anfallenden Kosten doch noch bezahlen konnte.

Wenn ihr beide Einzelunterschrift habt auf die Konten (beide auf das gleiche, aber eben Einzel) dann kann die Bank rein gar nichts machen...
Es ist auch sein Geld und auch wenn du jetzt kommst und denen dein Leid klagst, sie müssen das Geld ausbezahlen.
Ev. wäre deshalb ein Schritt wie es mein Ex gemacht hat richtig.
Lass die Häfte von deinem Geld auf dein eigenes Konto überweisen und den Rest darauf.

Und dann sofort ein Eheschutzverfahren machen.

Viel Glück
nopal
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2014
Beiträge: 5
"kaye" schrieb:

Das tut mir leid, Nopal. es sieht so aus, wie wenn Ihr noch stark aneinander hängt.

Liebe Kaye
Natürlich hängen wir noch stark aneinander. Wir leben sozusagen bald mal 18 Jahren zusamen, was wiederum bedeutet, dass er fast mein halbes Leben lang an meiner Seite ist. Wir hatten zu Anfang sehr intensive und sehr turbulente Zeiten. Mein Leben wurde so völlig auf dem Kopf gestellt und doch entschieden wir uns füreinander. Unsere Kinder sind gewollte Kinder. Dass er mich hierher in die Schweiz gefolgt ist zeugt ebenfalls von Liebe.
Und doch entwickelt man sich als Mensch weiter. Und ich bin in einer mich wiederfindungs Phase. Meine alten Werte wollen wieder ans Tageslicht. Die möchte ich auch unseren Kindern weitergeben, denn so bin ich. So ist meine Sozialisation.
Und seine ist so anders. Und doch fanden wir stets einen gemeinsamen Weg. Ich legte zurück und liess ihn machen, Liebe macht halt doch blind. Er sagte was z utun ist und ich nickte und unterstützte ihn über Jahre hinweg. Heute kann ich das nicht mehr. Und so bin eigentlich ich am Scheitern und bröckeln schuld.
So vieles kann ich nicht mehr zulassen....
"kaye" schrieb:
Es wird jetzt alles davon abhängen, dass er einsieht, dass er Dich ganz sicher verloren hat, dass es aber an ihm liegt, ob er die Kinder auch verliert oder nicht. Im Moment scheint mir, er unterscheidet noch nicht so richtig zwischen Dir und den Kindern. Für ihn ist es die Familie, und wenn er die nicht mehr haben kann, dann halt lieber gar nicht als nur noch die Kinder. Vielleicht sieht er es aber nicht ein.

Du hast es mit obeigen Worte genau auf dem Punkt gebracht! Danke! So weit sah und erkannte ich das noch gar nicht.
Denn er sagt ganz deutlich, ohne mich wisse er nicht was er hier noch tun solle.
Vielen Dank Kaye für deine Gedankenanstösse, lieben Gruss und schönen Tag

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.

Hans Christian Andersen
(1805 - 1875), dänischer Märchendichter
nopal
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Beiträge: 5
"ibex" schrieb:

Wenn er aber jetzt schon das finanzielle anspricht, dann mach bitte ganz schnell Nägel mit Köpfen und regle das Finanzielle. Schau kurzfristig, dass er nicht auf mehr als seine Hälfte zugriff hat und dies verjubeln kann.


Liebe ibex,
Auf der Bank haben wir kein Geld icon_smile.gif. Er arbeitet und sein Lohn wird ende Monat aufgebraucht mit Rechnungen zahlen und dem was so anfällt. Schulden haben wir keine, Gott sei Dank, ausser die Hypothek auf das Haus. Unser Haus läuft über meinem Namen. Den konnten wir so mit meinem vorbezogenen Erbe kaufen. Er könnte doch höchstens seine Pensionskasse mit ins Ausland nehmen.... Doch in diesem Gebiet bin ich völlig eine Banause, ich muss zugeben, da habe ich wirklich keinen Schimmer....

Vielen Dank auch dir ibex, klar geht es um die Kinder. Ich werde mein möglichstes tun, damit sie glücklich sind. Nur nicht mehr länger schweigend nicken....

Lieben Gruss

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.

Hans Christian Andersen
(1805 - 1875), dänischer Märchendichter
nopal
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Beiträge: 5
"Quest" schrieb:

Lass es Deinen Mann erst mal verkraften.

Meiner hat auch so krass reagiert. Er war verletzt und das war für ihn in diesem Moment die einzige Lösung. Deshalb. Ruhe bewaren und abwarten, wie schlimm es dann wird.


Liebe Quest,
Auch dir vielen Dank für dein Erfahrungsbericht.
Es wird schon so werden, dass es "heisser gekocht wird als gegessen". Natürlich verstehe ich all seine Warnungen als Unmacht. Doch mein Mann kann auch gewalttätig werden. Ich weiss es.
Und er ist sehr schnell mal von null auf 10'000. Ich ja auch, desshalb war unsere Ehe wohl auch sehr lange eine Art Hass/ Liebe. Nun sind andere Gefühle da.
Und da denke ich an unsere Kinder. Da heisst es sie zu beschützen. Er ist manchmal unberechenbar und davon habe ich grossen Respekt.

Was das Geld angeht. Es könnte so sein, dass er sein Gehalt für sich verbraucht ohne Haushaltsgeld abzugeben.... da unser Lohn schon beim Eintreffen verteilt und verbraucht wird bleibt eben nicht Geld für "Gelüste" zurück. Und das empfindet mein Mann schon seit immer ungerecht, dass er so viele Stunden arbeitet oder gar schuftet und er für sich nichts leisten kann..... was so ja auch nicht stimmt. Denn er ist zweimal pro Jahr in seinem Land unterwegs, überweist dorthin Geld für die Familie und vertelefoniert ebenfalls genug....
Seine Warnung und Aussage, er würde nun das Geld für sich ausgeben schockiert mich in der Tatsache, dass er anscheinend mich als Egoistin anschaut und empfinden tut... oder er nicht mehr mit uns teilen möchte.

Ich selber habe kein nennenswertes Einkommen nebenher. Ich bin hauptsächlich im und ums Haus tätig - also Hausfrau icon_wink.gif.
Und so hat mein Mann schon seit immer von "seinem" Geld gesprochen wenn es um sein Gehalt ging.

Nun habe ich eben noch nach "Eheschutzverfahren" gegooglet. Unsere Scheidung müsste wohl vor Gericht stattfinden, denn mein Mann hat ja keineswegs vor Alimente zu bezahlen. Er will ja unser Land verlassen.
Genau steht auf der Scheidungskonvention.ch folgendes geschrieben:
"Die aussergerichtliche Trennung hat auch Nachteile: Besteht bereits bei Abschluss der Getrenntlebensvereinbarung die Gefahr, dass der zahlungspflichtige Ehepartner die Unterhaltsbeiträge nicht bezahlen wird, dann empfiehlt sich eine Trennung übers Gericht. Denn nur mit einem Gerichtsurteil kann die staatliche Alimenteninkassohilfe oder Alimentenbevorschussung in Anspruch genommen werden. Ferner kann auch bei AHV-Bezügern eine gerichtliche Trennung von Vorteil sein, um in den Genuss von höheren Einzelrenten zu gelangen. "

In dem Sinn, danke für den Stupser! Lieben Gruss und einen schönen Tag.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.03.2014 um 08:55.]

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.

Hans Christian Andersen
(1805 - 1875), dänischer Märchendichter
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich glaube, ihr steckt in der klassischen Familien-Falle. Er schuftet und meint, es sei sein Geld und er dürfe daher über alles bestimmen, Du schuftest zuhause, verdienst nichts und darfst nicht mal mitreden. Kein Wunder, gibt es da heftige Konflikte. Wenn Ihr Euch scheiden lasst (oh ja, ich würde auch den gerichtlichen Weg gehen in dem Fall), müsst Ihr Euch auf eine ganz neue Basis stellen. Zwei Haushalte kosten immer mehr als einer, dh. Du musst zwingend etwas verdienen gehen, die Alimente werden nicht reichen.
Also: Er schuftet und liefert Alimente ab (oder er geht in sein Heimatland, schuftet und verdient vermutlich viel weniger als hier), er hat also weniger Geld als zuvor, und dazu auch gar nichts mehr zu bestimmen. Du schuftest doppelt und wirst (zumindest am Anfang) auch weniger Geld haben als bisher, dafür darfst Du alles allein bestimmen.
Während Du damit auch Vorteile hast, hat er nur Nachteile. Ich wäre da auch sehr besorgt, ob er das mitmacht, ohne auszurasten.
Es gibt nur eine Alternative: Ihr lasst Euch nicht scheiden, jeder geht arbeiten, so dass jeder gleich viel verdient, und jeder kümmert sich den Rest der Zeit um die Kinder/Haushalt, und das gemeinsame Budget legt Ihr mit einer Fachstelle zusammen gerecht fest. Natürlich darf dann auch jeder mitbestimmen. Vermutlich ist er damit nicht so ganz einverstanden. Also ziehst Du die Scheidung soweit durch, bis er einsieht, dass er damit mehr verliert (auch finanziell) als mit einem gerechten, modernen Familienmodell. Und Kultur hin oder her, die hiesigen Männer haben manchmal auch sehr grosse Probleme mit der modernen Zeit!