Ablösungsprobleme - Spielgruppe

ancona
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.09.2009
Beiträge: 70
Unser Sohn (3) geht nun in die Spielgruppe. Er weint jedesmal sehr und mir zerreist es fast das Herz. Die Hortleiterin sagt es werde besser und ich solle hart bleiben. Sie nimmt ihn dann jeweils auf den Arm wenn ich gehe doch er Schreit und Schreit und versteht die Welt nicht mehr.

Kennt jemand das und wie/was habt ihr gemacht?
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Kenne ich von anderen Kindern, von meinen nicht

Aber ich habe mir auch nicht den Kopf zerbrochen, wenn mal eines weinte. Sollte es so schlimm sein, dass ein Kind sich gar nicht beruhigt und in die Gruppe einfügen kann, dann wird sich die Leiterin ganz sicher mit dir in Verbindung setzen. Oft ist nach dem Trennungsschmerz alles wieder gut. Es wäre etwas anderes, wenn er schon weint, wenn du daheim aus dem Haus gehst. Möglicherweise würde ich dann zuwarten mit der Spielgruppe.

Vielleicht solltest du dir auch überlegen, wie gross deine Ablösungsprobleme sind? icon_smile.gif

Als Hilfestellung biete deinem Kind z.B. ein Tuch an, das nach dir riecht oder ein bekanntes Stofftier, das es mitnehmen kann oder kauf ihm einen "Spielgruppenfreund", also ein Stofftier, das ihn immer begleitet, wenn Spielgruppentag ist.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich kann mich fraulein anschliessen. Für einige Kinder ist es gar ein Ritual, dass sie weinen, wenn die Mutter geht. Oft spüren die Kinder auch, wenn es der Mutter fast das Herz zerreisst und sie Mühe hat.

Unser Jüngster war (und ist es heute noch) auch so ein Kind. Er ist mittlerweile 12, doch es gibt immer noch Situationen, wo er weint. Ich hatte lange Mühe, ihn irgendwo (alleine, ohne Bruder) hinzugeben. Trotzdem schickte ich ihn mit 3 Jährig in die Innen- und Waldspielgruppe, in die Skischule und ab und zu - eher selten - in den Kinderhütedienst, dort dafür mit dem Bruder zusammen. Selbst im Kindergarten hatte er ab und zu noch etwas geweint, sogar in der 1. Klasse! Letztes Jahr ging er 1 Woche lang in ein Lager (auch hier wieder mit Bruder). Er packte selber den Koffer und freute sich darauf. Beim Abschiednehmen weinte er so fest, dass selbst ich Tränen hatte. Trotzdem stieg er in den Car ein und winkte mir.

Wichtig ist einfach, dass du der Spielgruppenleiterin vertraust, dass sie gut zu ihm schaut und dich benachrichtigt, falls er länger weint. Dann solltest du es wirklich durchziehen. Sobald die Kinder merken, dass die Mutter beim Weinen weich wird, machen sie es immer. Nur wenn ein Kind wirklich unglücklich ist - und der Trennungsschmerz gehört bei vielen einfach dazu - dann solltest du es wieder rausnehmen. Doch beruhigt er sich bald wieder und spielt zufrieden, so ist das ein gutes Zeichen.

Wünsche dir viel Kraft, das durchzustehen.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
ich kenne es sehr gut, allerdings von der seite der spielgruppenleiterin.
wir haben verschiedene möglichkeiten, beim ablösen zu helfen:
einigen mammis ist es 'egal', dass ihr kind ablösschwierigkeiten hat, haben genügend vertrauen in das kind, dass es die zeit geniessen kann. sie ziehen es durch, einfach zu gehen wenn ihr kind weint. dies kann wunderbar klappen, wenn das betroffene kind vertrauen zu mir hat. manchmal hilft es, ein eigenes spielzeug /stofftier dabei zu haben.
manchmal wartet dann auch ein stofftier während der spielgruppenzeit auf einem stuhl für das kind und ist stellvertetend traurig und am 'aufs mammi warten'.
manchmal bleiben die mütter bei uns in der spielgruppe, bis das kind es akzeptiert. langsam aber stetig wird der räumliche abstand grösser: erst halt immer hinter dem kind, dann auf dem sofa, dann bei der türe, in der garderobe mit offener türe, geschlossener türe etc.

manchmal geht nix, dann ist es das beste, wenn das kind wieder austritt. spielgruppe ist kein obligatorium, sondern freiwillig. manchmal ist das kind einfach zu jung.

es kann übrigends auch sehr gut sein, dass ein kind mitten im jahr schwierigkeiten hat, die mutter gehen zu lassen. am anfang klappt es problemlos und praktisch von einem tag zum anderen geht nix mehr.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 25.10.2012 um 07:30.]

have a nice day
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Holzwurm hat sehr schön formuliert. Ich persönlich finde es noch wichtig, dass mit dem Kind (und der SGL) eine Abmachung getroffen wird und auch (wenn irgendwie möglich) eingehalten wird:
Beispiel, Mutter bleibt die erste halbe Stunde da und geht dann wieder
Sie kann auch nach einer Viertelstunde mal zurückkommen und draussen horchen, ob das Kind noch schreit. Und eben: Wichtig, dass der Leiterin vertraut wird (seitens Kind und Mutter).
Auch die Leiterin spürt, ob das Kind sich beruhigt oder ob es besser ist, dass es austritt.

Ich kannte mal eine Mutter, deren Kind spielte zwar zufrieden in der Spielgruppe, doch es wollte nicht, dass die Mutter einkaufen oder Kaffee trinken ging. Als sie sagte, sie müsse aufs WC, war das kein Problem. Nur dauerte das dann 2h, war auch kein Problem. So sagte sie lange Zeit ihrem Kind, sie müsse aufs WC und holte es nach 2 h ab. Das fand ich immer so lustig, als ich zum ersten mal davon hörte.