Anschreien... schadet es meiner kleinen Tochter

Caroline97
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.09.2013
Beiträge: 2
Hallo,

hab mal eine Frage an euch:
Schadet es meiner Tochter, dass sie oft von meiner Mutter anschrien wird, oder mitbekommt wie ich von ihr angeschrien werde?
Merkt sie dass es in den Streitereien zwischen meiner Mutter und mir um sie geht?

Zur Vorgeschichte:
Ich hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Sie empfand mich als Kind immer als störend, wollte immer ihre Ruhe haben. Das hat sie mir auch sehr deutlich gemacht. Ich hab mich damit abgefunden war immer still hab versucht ihr alles Recht zu machen.
Als ich dann schwanger geworden bin war sie natürlich wenig begeistert. Hat mich zur Abtreibung gedrängt. Ich hab mich aber für das Kind entschieden. Seitdem ist unser Verhältnis noch schlechter geworden.
Meine Tochter ist jetzt 2 Monate alt und sie ist meiner Mutter ein Dorn im Auge. Wenn sie zu laut weint werde ich von meiner Mutter angeschrien, dass sie gefälligst damit aufhören soll. Wenn wir im Wohnzimmer sind und sie lacht oder vor sich hin brabbelt auch. Einmal hat sie sogar ein Kissen nach ihr geworfen. Sie hat zwar nicht getroffen, aber ich hab einen ordentlichen Schreck bekommen
Ich versuche ja schon immer möglichst in meinem Zimmer zu bleiben oder mit Pauline raus zu gehen, wenn sie da ist, aber das ist eben auch nicht immer möglich.

Ich werde in 2 Wochen in ein betreutes Wohnen für junge Mütter ziehen, es hat also bald ein Ende. Aber ich mache mir Sorgen, ob Pauline nicht von diesen Aktionen jetzt schon Schaden genommen hat? Wegen den ganzen Brüllereien jeden Tag.
Eigentlich ist sie ein fröhliches Kind, lacht viel und ist sehr interessiert an ihrer Umgebung

Hoffe auf viele Antworten!

Lg Caro
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Super, dass sich die Situation bei euch bald verändert. Bestimmt tut es der Kleinen nicht gut das Geschrei. Auch wenn sie es nicht in Worten versteht, spürt sie doch die schlechte Stimmung.
Versuch doch in der Zeit bis zu eurem Auszug den Konfrontationen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Alles Gute für euch!

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1023
Zuerst einmal möchte ich Dir meinen Respekt bekunden, dass Du Deiner eigenen WAHRnehmung traust und treu bleibst.

Natürlich schadet es jedem Menschen, wenn man Gewalt auf ihn ausübt, durch Druck, Schreien oder was auch immer. Aber es ist wie im Märchen vom Dorn-röschen. Da drängt sich auch die 13. Fee vor und spricht den Todesfluch aus. Die 12.Fee kann diesen nicht ganz ungeschehen machen, doch sie verwandelt ihn in einen 100jährigen Schlaf mit Happy End. Das bewirkt sie durch SUGGESTIV-wirkung. Genauso kannst Du das auch machen.

Du kannst a) Dich selbst stärken, Deine Kräfte beruhigen, konzentrieren und dann Ruhe, Stärke, Konzentration ausstrahlen und mit dieser Strahlung eine starke, sichere, Atmosphäre für Dein Kind schaffen. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist, dass Deiner Mutter das Wasser des Lebens buchstäblich bis zum Hals steht - schon seit Deiner (und seit ihrer) Kindheit. Soweit wie man sie nach unten gedrückt hat, soweit musste sie immer versuchen, auch Dich nach unten zu bringen, damit sie mit ihren verdrängten Ängsten und ihrer Verzweiflung nicht so verzweifelt allein ist. Das durfte sie womöglich auch nie zugeben und hat es immer überspielt.
Sie braucht dringend Hilfe und darf es sich selbst nicht zugeben.

Wenn Du stark bist und weißt wie es geht, kannst Du es ihr einfach sagen; wenn Du ihr dann helfen kannst, wird eine Lösung möglich.

Wenn Du Dir nach nicht zutraust jetzt, dann überlege Dir einfach, was ihr alles zum GUTsein fehlt: Selbstachtung, Selbstliebe, Offenheit,..... und schicke ihr das Fehlende einfach im Geiste. Dann spürst Du, mit welchem SOG sich die Kräfte und Talente in ihr, die sie verhungern hat lassen, sich das reinziehen. Du kannst dann spüren, wie die Atmosphäre anders und wie dann nach und nach manches möglich wird, was vorher einfach nicht ging. Deine Mutter ist mit sich selbst sozusagen seelisch in einem Überlebenskampf.

Wenn Du mit ihren Kräften BESSER umgehst als sie, dann mögen sie Dich und folgen Dir lieber als ihr. Das ist der Ich-kann-Schule-Satz 2008, der sich aus praktischen Lösungen solcher Probleme ergeben hat.

Du musst diese GUTEN Werke auch gar nicht für die Mutter tun. Du kannst es ganz egoistisch für Dich und Dein Kind machen, dass Du die GÜTE ihrer Kräfte ganz gezielt stärkst und entwickelst. Es macht keinen Sinn, darauf zu warten, dass sie es tut, da sie das in der Situation, in der sie steckt ganz offensichtlich selbst nicht kann. Wenn Du aber wirklich GEISTIG mit ihren Kräften BESSER als sie umgehst, änderst Du unweigerlich alles zu aller Vorteil.

Mache also zuerst DICH STARK, damit Du eine STARKE Wirkung hast, und behalte im Augen, dass zur Lösung der Problematik nicht Anstrengung und Aufwand verhelfen sondern nur ein feinerer Umgang mit den entscheidenden FEINEN Lebenkräften.

Ich freue mich auf Deinen Erfolg.

Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
In erster Linie ist es wichtig, dass du versuchst, ruhig und ausgeglichen zu bleiben. Denn das spürt deine Kleine besonders - sie spürt dich und reagiert dementsprechend.

Ja, anschreien ist garantiert für Babys schlecht - aber ich denke, du bist ihr ein guter "Puffer" und die Situation ändert sich eh bald. Also mach dir nicht allzu viel Sorgen - schau auf dich, dass du deine Reserven nicht aufbrauchst.
Für die Kleine bist du wichtig.

Und für später würde ich klare Regeln und Grenzen für deine Mutter aufstellen, sollte sie die Kleine sehen wollen. Sie von ihr hüten lassen, würd ich mir gut überlegen.



Ich denke, also bin ich hier falsch !
Jonas3
Dabei seit: 25.09.2013
Beiträge: 13
Caroline97, Ich glaube ein Auszug ist da echt die einzigste Lösung. Ich bewundere dein Angagement für das Kind und dass du da nicht auf deine Mutter gehört hast. Kinder sind was sehr schönes und dies sollte deine Mutter auch so hinnehmen. Aber ändern kann man dass wohl nicht, dass sie sich damit abfindet.
Daher alles Gute.. und viel Kraft! icon_smile.gif
elektra99
Dabei seit: 20.08.2006
Beiträge: 89
Liebe Caroline

Ich kann mich nur anschliessen. Ich bewundere, wie Du Deinen Weg gegangen bist, einerseits in Deiner Kindheit und dann den Entscheid, DEIN Kind zu behalten und es trotz wenig guter Voraussetzungen schaffst, Dich für DEIN Kind einzusetzen, ihm eine gute Mutter bist, Dir Sorgen machst, wie sich das Verhalten Deiner Mutter auf Dein Kind auswirkt und dass Du Konsequenzen gezogen hast, und ausziehen wirst. Du bist eine junge, aber gute Mutter.
Wie auch schon gesagt, überlege Dir sehr gut, in wie weit Du Deine Mutter in das Leben Deiner Tochter lässt. Natürlich, sie ist Deine Mutter und Du wirst Dich ihr nie entziehen können, evtl. auch nach ihrer Liebe sehnen. Aber wie Du selber ja schon fürchtest, es ist nicht gut für Deine Tochter, wenn sie angeschrieen wird und wenn sie die Spannungen mitkriegt.
Ich wünsche Dir, dass die nächsten zwei Wochen reibungslos verlaufen, dass Du möglichst ein guter Puffer zwischen Deiner Tochter und Deiner Mutter sein kann, dass Deine Tochter spürt, bei Dir hat sie es gut und von Dir wird sie beschützt.
Alles Gute auf Deinem Weg, und nochmals, Du machst das gut!
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Im Gegenteil ich denke, dass es ihr wahrscheinlich sogar hilft.
Damit meine ich natürlich nicht das Anschreien selber, sonder dass deine Mutter die Situation so eindeutig ausdrückt, dass es dir klar wurde dass es so nicht geht und dass auch für dich dieses Mutter/Kind-Modell kein Vorbild ist und du es anderst und besser machen willst.

Vergiss dabei einfach nicht, dass Eltern trotz allem auch dafür da sind Grenzen zu setzen.
Ein liebevoller Umgang mit dem Kind ist nicht einfach das Gegenteil von dem, was du erlebst hast, sondern ein vernünftige Balance zwischen Freiräumen und Grenzen, von Geborgenheit und schneller als man denkt auch immer mehr loslassen können.
Dwerranydd
Dabei seit: 27.09.2013
Beiträge: 5
Oha ... das klingt gar nicht gut. Anschreien is immer schlecht. Notfalls musst du solche Streitereien versuchen mit deiner Mutter zum umgehen ... bzw. wäre es gut, wenn die Kleine nicht im gleichen Raum ist ... icon_eek.gif
chrisl
Dabei seit: 04.10.2013
Beiträge: 9
Hi Caroline
Ich kann nur meinen größten Respekt vor dir äußern, dass du diesen Schritt setzt - es scheint nicht nur für dich, sondern auch für deine Pauline ein unzumutbarer Zustand in Gegenwart deiner Mutter zu sein, ich denke mal, du hast schon einen sehr guten ersten Schritt in die richtige Richtung gesetzt. Deiner Mutter wird es wohl auch nicht schaden, wobei mir nach dieser Schilderung deren Wohlbeahalten ziemlich egal ist.

Ich bin der Meinung, ohne mit psychologischen und medizinischen Fakten aufwarten zu können, dass Schreien nie gut sein kann, vor allem nicht in einer aggressiven Form. Man kennt das von sich selbst auch, wenn man angeschrieen und angefeindet wird, dass dieses Verhalten Narben hinterlässt.

Ein 2 Monate altes Kind kann so ein Verhalten nicht verstehen und verarbeiten, dessen bin ich mir sicher, wichtig ist, das wurde erwähnt, dass du ruhig bleibst und deinem Kind diese Ruhe und Liebe auch vermitteln und spüren lassen kannst.

Ich habe mein Kind, doch auch schon 2,5 Jahre alt, noch nicht einmal angeschrien, ich halte ein solches Verhalten einem Kind und auch einem Erwachsenen gegenüber für unmöglich....

Ich wünsche dir und deiner Pauline alles Gute und auch, dass sich deine Mutter ändert und ihr vielleicht wieder annähernd eine vernünftige Basis erreicht, auf der man sich auch begegnen kann.

lg