Hilfe, bevor was passiert

sixtie
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.12.2012
Beiträge: 6
Papi ?

Der Erzeuger meiner Enkelin (4 1/2) verlangt, dass er von "seinem Töchterchen" Papi genannt wird. Meine Tochter hat einen Lebenspartner und mit diesem ein 2tes Kind. Beide Kinder nennen ihn Papi, schliesslich ist er auch immer da für sie. Der Erzeuger möchte nun über die Vormundschaft oder Gericht das "Papi" erzwingen. Ein treffen zwischen ihm und meiner Enkelin findet vorerst nur über die Vormundschaft statt (es handelt sich um einen verurteilten Gewalttäter). Die Vormundschaft duldet es, dass er bei einem Treffen der Enkelin immerwieder beibringen will. Trotz Einwänden des Beistandes passiert nichts. Meine Enkelin ist in der Folge stundenlang traumatisiert, weint etc. Gibt es Gsetzestexte oder Psychologische Gutachten, die ein Einschreiten von Gesetzes wegen legitimieren?
Wäre sehr dankbar für schnelle Hilf !
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 997
einerseits kann ich verstehen, das er sich wünscht, das sein kind papi zu ihm sagt, aber zwingen kann man das kind sicher nicht. er soll doch zuerst mal zufrieden sein, das er sein kind trotz allem, sehen darf und wenn es älter ist, ist es vielleicht auch bereit dafür, ihn papi zu nennen, wenn er sich aber weiterhin so auffährt besteht wohl eher die gefahr, das er das kind nicht mehr sehen darf und es auch von sich aus, keinen konntakt mehr möchte
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Vielleicht macht er das auch weil ihr zulässt, dass sie zu einem anderen Mann Papi sagt. Gebt ihm als Vater doch eine Chance. Hat er die denn nicht verdient?
Was sollte deiner Ansicht denn passieren?

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Tagesmamma
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1058
es gibt wol kaum einen gesetztestext der ihm verbietet zu versuchen seinem kind das papi beizubringen, wie es auch kaum ein gesetzestext dafür geben wird. das ganze wird über das familiengericht entschieden werden müssen, den für das kindswohl ist dies garantiert nicht. das mädchen scheint ja nach den treffen jeweils traumatiesiert zu sein. ich persönlich würde da ein psychologisches gutachten zu hilfe ziehen und schauen das ich mit diesem weiter käme.
handumkehrt ist Goodies einwand auch nicht von der Hand zu weisen, und vieleicht das Mädchen nur so psychisch zerrissen weil sie von eurer Seite so darauf gedrillt wird, schlecht über den " erzeuger" gesprochen wird? wie gesagt. ein psychologisches gutachten könnte klarheit bringen.

Wer glaub jemand zu sein, hat aufgehört jemand zu werden

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kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
"Papi" ist ein Titel, den man sich verdienen muss. Die familiäre Abstammung ist da egal. Vielleicht kannst Du dem Mann einen Brief schreiben und das erklären? Ich glaube, da ihm soviel daran liegt, möchte er wohl als Vater wahrgenommen und anerkannt werden. Sag ihm, wenn er sich als liebevoller und einfühlsamer Vater verhält, werdet ihr anderen Famiienmitglieder gern mithelfen, dass die Kleine ihn positiv wahrnimmt. Versprich, dass ihr von ihm dann auch als "Papi" redet. Aber dass er einsehen muss, dass jede Art von Zwang sich nur negativ auswirkt auf seinen Wunsch. Er möchte ja wohl nicht, dass sie ihn zwar Papi nennt, damit aber Abscheu verbindet. Und so ist es am dringendsten, dass er lernt, wie er eine Beziehung zu ihr aufbauen kann, ohne das Kind einzuschüchtern. Wenn er sowieso schon gewalttätig war, ist das sehr schwierig... aber schon kleine Schritte wären wertvoll für beide. Wenn die Begleiter der Besuche überfordert sind, würde ich auf einem Wechsel bestehen. Zum Wohl von beiden, Vater und Kind! Es sollte jemand sein, der mit sehr viel Souveränität diesen positiven, zwang-losen Beziehungsaufbau fördert. Ihm gewisse Dinge einfach gerichtlich zu verbieten lehrt ihn sicher nicht, dass es ausser Gewalt noch andere Möglichkeiten gibt, miteinander umzugehen!
...Miss Maple...
Dabei seit: 16.07.2012
Beiträge: 208
ich verstehe diesen vater, dass er gerne papi genannt werden möchte und dass er etwas dagegen hat, wenn sein kind einen anderen mann so nennt. ob er ein guter oder schlechter vater ist hat damit nichts zu tun! dass er ein verbrechter ist auch nicht, denn deine tochter hat ja immerhin mit ihm ein kind gezeugt.

es gibt ja auch andere namen für einen vater, daddy, vati, paps oder was auch immer. kann das kind ihn nicht so nennen? das braucht aber mitarbeit von euch als familie! ich nehme jetzt mal ganz provokativ an, dass ihr es gut findet, dass das kind ihn nicht papi nennt. denn sonst hättet ihr dem kind ja schon lange einen namen für seinen erzeuger beigebracht, oder?

kaye, warum muss man sich diesen titel verdienen? müssen eltern die mit ihren kindern zusammenleben ihn auch verdienen? es ist doch eher so, dass dem kind diese namen vorgesagt werden und es sie dann benutzt, sobald es sprechen kann. egal ob es jetzt gute oder schlechte eltern hat!
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
miss maple zustimme!

wie habt ihr dem kind gegenüber denn den biologischen vater genannt?

erzeuger? dann können ja bei dem kind nur negative gefühle aufkommen.

war er gegenüber dem kind gewalttätig, gegenüber der mutter?

ich kann verstehen, dass IHR dem vater gegenüber schlechte gefühle hegt. aber das kind hat anrecht auf SEINEN vater. es soll diesen ganz wertneutral kennenlernen dürfen, ohne dass jemand das kind beeinflusst.

und der vater hat im übrigen (auch wenn er ein vergehen / verbrechen begangen hat, anspruch auf rehabilitation, das recht von vorne anzufangen und aus seinen fehlern gelernt zu haben.
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
Warum schreibst du:

Hilfe, bevor was passiert?

Macht mich jetzt doch ein wenig stutzig.


Sagt halt dem Kind, dass es zwei Papis hat, was ist so schwierig daran, den Erzeuger, den sie ja sieht, auch Papi zu nennen?
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@sixtie

Verständnisfragen:

- Deine Tochter hat zwei Kinder - von "Papa 1" und "Papa2"?
- Papa1 = Verurteilt, möchte von seinem Kind Papi genannt werden?
- Papa2 = wohnt bei deiner Tochter, wird von den Kindern Papi genannt?

Das ist ein Teil deiner Frage. Ich weiss nicht, ob diesbezüglich etwas (gerichtlich) erzwungen werden kann.

Teil 2

Das Kind kann jeweils in Begleitung der Vormundschaft seinen Vater treffen.
- Lebt er in Freiheit oder in Gefangenschaft?
- Was ist der Grund, dass die Vormundschaft involviert ist?
- Wie alt ist das Kind?
- Ist das Kind Opfer von Gewalttaten des Vaters?
- Aus welchem Grund ist das Kind nach den Treffen jeweils traumatisiert?

Wenn das Kind Opfer ist, kann via Opferberatungsstelle ein Besuchsverbot verhängt werden. Es besteht kein Recht für Täter, die Opfer zu treffen (wegen Re-Traumatisierung).
Wer stellt die Traumatisierung nach den Treffen fest? Wie wird damit umgegangen?

Teil3
Titel des Themas: Was macht dir Angst?

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Nita
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 49
für mich stimmt es nicht, dass der neue lebenspartner und deine tochter den "papi" für sich beanspruchen.

das kind hat eine papi und es ist normal, dass dieser sich auch so fühlt, bzw. so genannt werden möchte.

die "traumatisierung" wird auch von der seite deiner tochter und ihrem lebenspartner provoziert. das kind ist verwirrt versucht loyal zu sein.
wenn deine tochter und ihr partner dem kind "erlauben", ihrem papi papi zu sagen, wird das kind sicher entlastet.

das "drama" das darum gemacht wird ist die BELASTUNG....viel mehr als ob das kind so oder so zu ihrem vater sagt icon_frown.gif

natürlich ist es nicht einfach, dass das kind eine vater hat, der scheinbar nicht immer gut klargekommen ist bisher...aber es nunmal der vater dieses kindes und gehört zu ihr. für daskind ist ihr papi ein wichtiger mensch unabhängig davon, wie gut sich dieser verhält.





"Es ist gar nicht so einfach, einen anderen Menschen so zu lieben, dass dieser sich auch geliebt fühlt."

Jesper Juul