Mutterschutz 1 Jahr?

Julchen761
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Danke kaye für den Tip. Eigentlich haben wir nur die normalen Ausgaben. Unser Lebensstandart würd ich als durchschnittlich beschreiben. Nicht niedrig aber auch nicht sonderlich hoch. Ich denke ich werde abwarten wie wir auskommen mit weniger Lohn und dann kann ich mich immer noch entscheiden evtl. Weniger zu arbeiten.
Liebe Grüsse
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
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@kaye
nur Betreuungskosten können auch ziemlich hoch sein, vorallem bei Doppelverdienern wenn denn nach Einkommen abgerechnet wird

und die Steuern müssen ja dann auch noch von beiden Einkommen bezahlt werden

dann bleibt manchmal unter dem Strich auch nicht mehr allzuviel übrig, mit allem zusammen
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
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Julchen, ich wünsch Dir alles Gute!
@Fanta: ja Du hast recht. Es ist eigentlich eine Figgi-und-Müli: sowohl sich selber kümmern als auch betreuen lassen kostet beides. Man muss sich nicht wundern, dass die Geburtenrate so niedrig ist. Trotzdem sind natürlich Kinder das Grösste!
Ich würde mich auch nicht aufgrund der Finanzen für das eine oder andere Modell entscheiden. Das sowohl finanziell als auch gefühlsmässig beste Modell ist sicher, wenn jeder Elternteil mindestens ein bisschen arbeiten kann (sofern er/sie will), und für die Betreuung während der Zeit, wo beide am arbeiten sind, eine günstige Lösung gefunden werden kann (Tausch, Tagesmutter, subventionierte Krippe oder Grosseltern).
Aber Julchens Problem ist ja durchaus ein häufiges: viele Frauen würden gern im Job bleiben, aber erstens mit einem kleinen Pensum, zweitens möglichst flexibel (Kind krank etc.) und drittens nicht schon 4 Monate nach der Geburt, sondern vielleicht 9 oder 12 oder 15 Monate. Es wäre schön, wenn dies besser ginge und vom Arbeitgeber nicht als Zumutung, sondern als durchaus normal angeschaut würde. Dann könnte man sich als Eltern auch finanziell alles vorher ausrechnen. Zur Zeit ist es zu oft einfach die Wahl zwischen "alles oder nichts", und das in einer sowieso ziemlich stressreichen Periode mit frischem Baby.
Julchen761
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.01.2014
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Kaye du hast genau die Worte getroffen, die ich meine. Ich fände es auch schön wenn es einem zumindestens offen stehen würde ob man länger zu Hause bleibt. Diese gezwungen sein wieder arbeiten zu müssen, so ,,kurz ,, nach der Geburt ist einfach nicht so schön. Ich finde jeder sollte die Möglichkeit haben zu entscheiden ob man nach 14 Wochen schon wieder arbeiten möchte oder nicht. Und falls nicht muss man halt mit finanziellen Einbussen rechnen aber das wäre für mich zum Veispiel ok, so lange ich einigermassen gut über die Runden komme als Familie. Nur leider bleibt einem auf Grund der Rechtslage ja nichts anderes übrig, wenn der Arbeitgeber einem nicht entgegenkommt. Oder man kündigt, das ist aber sicher auch nicht im Interesse des Arbeitgebers.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Das wünscht sich wohl fast jede Mutter, so einen flexiblen Arbeitgeber.
Anderseits, gibt es auch der Fall, wo eine Mutter oft fehlt, weil ihr Kind krank ist oder weil sonst was ist. Auch der Arbeitgeber zählt ja auf die Arbeitskraft. Gerade im Pflegewesen, ist es sehr schwierig, kurzfristig jemand anders zu finden. Und normalerweise wissen wir Mütter nicht im voraus, wann das Kind krank wird, wie lange, wie schlimm, etc.

Meine Kinder waren die ersten Jahre häufig krank. Ich begann 10 Monate nach der Geburt des 1.Kindes wieder zu arbeiten. Jedoch nicht im gleichen Betrieb, sondern habe mich einfach auf eine Stelle beworben und sie erhalten. Meine Mutter und Grossmutter hüteten das Kind. Oft machte ich Spagat zwischen Beruf, Betreuung und Familie.Vorallem Betreuung. Meine Vorgesetzte erzählte immer wieder, sie hätte bis zur Geburt voll gearbeitet, eine Woche später wäre sie bereits wieder arbeiten gegangen, zu 100%. Mutterschaftsurlaub hätte sie keinen gemacht, sie hätte ja eine Nanny gehabt. So hatte sie auch nicht gross Verständnis für meine Situation als Mutter und gab mir oft vor Feierabend oder Mittag noch Arbeit, die erledigt werden musste.

Da mein Arbeitsort am Wohnort meiner Eltern war, ging ich jeweils am Mittag hin, fütterte den Kleinen und brachte ihn ins Bett. Meine Mutter anderseits war jedesmal ärgerlich, wenn ich zu spät kam, ob am Abend oder Mittag. Kurz vor der Geburt des 2. Kindes, 16 Monate später hörte ich auf und bereute es keine Sekunde.

Auch von mir viel Glück. Und denk daran, die Zeit, wo die Kinder klein sind, geht so schnell vorbei und kommt nie wieder,
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich weiss die Lösung auch nicht. Ich habe volles Verständnis für jede Mutter, die den Spagat nicht durchhält, mein Verständnis für die Arbeitgeber ist etwas kleiner, aber auch manchmal vorhanden, dass sie lieber eine 100% zuverlässige Maschine bzw. einen Mann einstellen als eine Frau im gebärfähigen Alter oder mit Kleinkindern.
Aber ich finde es auch ungeheuer schlimm, dass diese paar wenigen Jahre, in denen die Kleinen wirklich viel Einzelbetreuung brauchen, so viele Karrieren von tollen, fähigen Frauen vorzeitig beenden. Ja manchmal schon bevor Kinder wirklich da sind, denn man denkt ja schon daran, dass man dann vielleicht mal eine andere erste Priorität im Leben haben wird. In meinem Job sind diese Jahre entscheidend, und es sind nur ca. 15% Frauen in den Top-Positionen, die auch noch zu 80% aus dem Ausland kommen. Ich glaube, es geht viel verloren, wenn diese gesellschaftlichen Bedingungen sich nicht ändern. Und wie gesagt, ich bin nicht für 100% Krippe oder so. Nur für etwas Flexibilität auch im Denken.