Tagesseminar für Kaiserschnittmütter

Gelöschter Benutzer
@volare

Sorry - bin halt empfindlich bei dem Thema, weil ich wirklich erst kürzlich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die schulischen Probleme (sind im Fall nur sehr geringfügige Probleme) meines Sohnes schon wegen dem Kaiserschnitt sein könnten! Ausserdem sind natürlich auch meine gesundheitlichen Probleme im weitesten Sinne nur aufgetreten, weil ich kein "normales" Geburtserlebnis haben durfte!

Das Kind dieser besagten Supermama ist natürlich von A-Z wohlerzogen und es versteht sich von selbst, dass es Klassenbeste ist, sportlich 1a und ganz schön Instrument spielt.....

Eigentlich finde ich solche Aussagen immer wieder lächerlich und rege mich darüber bestimmt nicht auf - aber mir auch nach 10 Jahren immer wieder einzureden, dass der Kaiserschnitt der Ursprung aller Übel sei, finde ich schon arg vermessen!
Traumeel
Dabei seit: 30.10.2007
Beiträge: 546
@NewMurmi
Mütter mit Notfall-KS können auch in eine Depression geraten, auch wenn sie wissen, dass Lebensgefahr drohte.

Ich denke, dass wirklich nur betroffene Mütter da mitdukutieren können und mögen.

Mein Arzt z.Bsp. wollte unbedingt einen KS vorprogrammieren, weil das Kindlein in Beckenlage war. Er fragt dann, möchten sie lieber am ... oder am... Ehrlich, mir war fast schlecht. Wie könnte ich mich anmassen das Geburtsdatum meines Kindes selber festzulegen? Das ging mir zu weit. Wir haben dann dann im Kt.spital einen Termin verlangt. Die haben uns eingehend informiert, Becken und Kind ausgemessen, Aussendrehung versucht... Ja, ich habe sehr schnell eröffnet und spührte keine Wehen. Die Hebamme machte dann mal wieder einen Untersuch und es stellte sich heraus, dass als Erstes das Füsschen kommen würde. Da sich die Hebammen zu wenig auskannten entschied und riet man zu einem KS. Das Baby hatte zudem die Nabelschnur 3x um den Hals und es war eine totale Hektik im Opssaal. Das Baby hätte eine Spontangeburt wohl kaum überlebt... Ich bin mir total bewusst, dass wir da sehr gut aufgehoben waren im Spital. Trotzdem verkraftete ich den Eingriff kaum. Hatte über ein Jahr lang Schmerzen und die Muskelstränge sind ja total verschnitten. Also ein kleiner Eingriff ist diese Bauch-OP wohl kaum.

Die wahren Optimisten sind nicht davon überzeugt, das alles gutgehen wird, aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird (Friedrich Schiller)
Gelöschter Benutzer
ich habe zweimal per notkaiserschnitt geboren. in meinem bekanntenkreis hatte ich eine mutter die also keine gelegenheit auslies um mich wissen zu lassen, das halt eine "normale geburt doch noch etwas besser sei".
als es mir dann mal dermassen auf den senkel ging, habe ich ihr gesagt, dass wir vor 200 jahren alle beide gestorben wären, als es die möglichkeit eines kaiserschnittes noch nicht gab. und ich im übrigen sehr froh sei, dass dieser arzt so schnell reagiert hat und nicht noch ein durch die geburt behindertes kind riskiert hat. und schliesslich hätte ich 10 stunden stärkste wehen mit vollem erfolg gehabt und daher noch sehr gut auf das dicke ende habe verzichten könnenicon_wink.gif. danach war ruhe.

solche einstellungen sind es, die sich dann verunsicherte ks mütter einreden lassen und danach darunter leiden.

ich habe keine sekunde mit den geburten gehadert, im gegenteil, ich war sehr dankbar!
basilikum
Dabei seit: 22.03.2010
Beiträge: 638
@New Murmi

Welche schulischen Probleme denn?
Ich habe auch ein KS-Kind.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Das kann ich jetzt auch nicht nachvollziehen. Ich bin froh, gibts den KS, ansonsten hätten wir beide es vielleicht gar nicht überlebt, wie früher ganz viele andere Mütter und Kinder. Ich musste mir auch nie einreden lassen, dass das schlechter gewesen wäre. Für solche Sachen bin ich einfach zu realistisch und zu wenig "spirituell" - oder wie man das nennen mag.

Leben und leben lassen
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Meine Kinder bereiten mir genug Bauchschmerzen, da kann ich gut damit leben, dass ich per KS 'gebären liess'. Bin wehleidig und somit dem Schicksal dankbar, dass ich die Erfahrung der normalen Geburt nicht machen musste.
icon_eek.gif))

You don't get always what you want - you get what you need!
Gelöschter Benutzer
Ich wusste, die Diskussion würde losgehen....

Also, vor bald 10 Jahren war ich an so einem Seminar. Es hat mir vor allem in einem Punkt geholfen; ich war nicht mehr alleine damit. Mein Umfeld wollte von meinen Gefühlen nichts wissen und ich dachte, ich sei die einzige Mutter mit solchen Problemem. Später hab ich mich dann ja auch noch selbst intensiv damit beschäftigt und auch anderen Hilfe anbieten können. Nach einiger Zeit und der Geburt des 2. Kindes war das Thema aber verarbeitet und ok.
Heute würde ich nicht mehr zu Brigitte gehen, aber aus persönlichen Gründen.

Und was die Diskussion angeht, welche Geburt nun richtig oder mehr wert sei usw., manchmal ist dies gar nicht der Punkt. Es geht um ein Trauma und niemand kann sich anmassen, dies bei anderen zu bewerten.
Wenn jemand einen Unfall hatte und Mühe diesen zu verarbeiten, weil die Heftigkeit/das Plötzliche/die Umstände etc. ein Trauma ausgelöst haben, wird ihm Hilfe angeboten, aber weniger angegriffen "sig doch nid so es Weichei".
Und wenn man während der OP aus der Narkose erwacht, dann ist dies schlimm, egal obs ein KS oder eine KnieOP oder eine Fettabsaugung ist.
Hört also auf mit diesen Pauschalurteilen in beide Richtungen und übt euch in Unterstützung und Toleranz!
Gelöschter Benutzer
Ach ja, und was die Spätfolgen für KS-Kinder betrifft, da widersprechen sich die Studien auch und eine generelle Aussage kann man nicht treffen. Das einzige was bei meinen beiden Kids zutrifft, ist die erhöhte Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen, das kann natürlich aber auch sonst was sein.
Gelöschter Benutzer
ich kann da nur für mich sprechen: ich bin einfach nur dankbar, dass ich zwei lebende kinder habe, dank kaiserschnitt. wie käme ich dazu, vor solch einem hintergrund mich um ein "geburtserlebnis betrogen zu fühlen".
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Ich finde, ein Kind auf die Welt zu bringen, egal auf welchem Weg, IST bereits ein Erlebnis.

Und würden übereifrige Hebammen und V..ollzeitmütter endlich aufhören, die Spontangeburt als einzig wahren Weg des Auf-die-Welt-kommens hinzustellen, gäbe es weniger "Traumata" - denn meistens ist es weniger die Art der Geburt als die Umstände derselben. Und die können sowohl bei einer Spontan-wie auch einem Kaiserschnitt traumatisch sein. Ich kenn viele Frauen, die auch durch unglücklich verlaufenen Spontangeburten traumatisiert sind!

Ich hatte beides - beides mit Vor-und Nachteilen, beides mit den schönen und nicht so schönen Nebeneffekten einer Geburt.

Wenn es schon Seminare geben soll, dann bitte für alle, die eine für sie unglückliche Geburt hatten.

Hört endlich auf zu werten, hört auf, die Geburtsarten zu vergleichen

Ich denke, also bin ich hier falsch !