Tagesseminar für Kaiserschnittmütter

Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Emotionalisierung von Erlebnissen ist ja schön und Sensibilität und Erlebnis wunderbar, nur fehlt mir doch oft der Blick aufs Wesentliche. Worum geht es bei einer Schwangerschaft und Geburt??? Um die ach so tollen Erlebnisse oder aber um ein gesundes Kind? Ich bin weiss Gott nicht abgebrüht und durchaus romantisch angehaucht, aber irgendwo finde ich, wäre es auch für den Menschen hilfreich, wenn er ein wenig pragmatisch ans Leben gehen könnte und das Wesentliche im Blick behalten. Wären da nicht die Verherrlichungslobhudeleien von ach so prägenden Erlebnissen, käme wohl niemand auf den Gedanken, ein solches betrauern zu müssen, wenn es ausblieb. Früher waren Mütter glücklich, wenn sie die Geburt überlebten und noch dazu ein lebendes Kind haben. Heute haben sie ein Trauma, wenn beides gegeben ist und sie selber keine hochfliegenden Erlebnisse hatten.

Alles eine Frage der Perspektive, wie ich finde - und wofür ich wohl gesteinigt werde icon_smile.gif

Der Weg ist das Ziel
Gelöschter Benutzer
shanti, also von mir wirst du nicht gesteinigt, sehe es genau soicon_smile.gif
Niamh
Dabei seit: 07.02.2006
Beiträge: 188
Ich unterschreibe bei Shanti.
Das "Endresultat" zählt - wie man dazu gekommen ist, ist schlussendlich egal!

Leben und Leben lassen
Traumeel
Dabei seit: 30.10.2007
Beiträge: 546
@Shanti
Ich steinige dich im Fall auch nicht icon_smile.gif)

Die wahren Optimisten sind nicht davon überzeugt, das alles gutgehen wird, aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird (Friedrich Schiller)
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Zu diesem Seminar:
Kann gut sein, dass dies einigen Frauen hilft, ihren KS zu verarbeiten.
Mir wäre eine Thereapie bei einem Psychologen wesentlich lieber, da ja jede Frau andere Gründe hat, ihren KS als 'Versagen' zu empfinden.
Gruss
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
Mdme. Mim
Dabei seit: 19.05.2004
Beiträge: 71
@New Murmi

traumatische Erlebnisse sucht man sich nicht aus. Niemand hat das Recht jemandem vorzuschreiben wie man sich fühlen soll.

Nur schon die Bezeichnung Supermamis! Sind wir das nicht alle, oder wollen es zumindest sein?? Schubladisieren ist einfach, aber kein guter Weg um die anderen so zu respektieren wie sie sind, was sie tun und wie sie ihr "Mutter sein" ausführen.
Wenn es für dich Supermamis gibt und solche die keine sind... zu welchen zählst du dich dann?

ordnung ist das halbe leben - ich lebe in der anderen hälfte
Gelöschter Benutzer
die supermamis sind eben diejenigen, die den ks müttern ein schlechtes gewissen machen wollen und ihnen einreden, sie seien mütter 2.wahl.
taucherli74
Dabei seit: 19.10.2004
Beiträge: 553
bei goldfischs posting von 15:02 mitunterschreib! ging mir etwa gleich... die 1. geburt war ein not-kaiserschnitt nachdem ich ein paar stunden in den wehen lag und bei der kleinen die herztöne in den keller rasten. bei der 2. geburt gabs schlussendlich halt auch einen ks. hatte schon 10 tage übertragen und die kleine war noch nicht mal im becken unten.

ich bin happy haben wir 2 gesunde mädchen und da ich nicht weiss wie sich eine "normale" geburt anfühlt, weiss ich auch nicht was ich "verpasst" habe! mir fehlt absolut nichts - auch wenn ich geschichten von freundinnen und bekannten höre welche probleme sie nach einer spontangeburt hatten, war ich manchmal richtig froh per ks geboren zu habenicon_smile.gif
nein, hatte auch keine probleme oder traumas aus den 2 geburten davon getragen. wegen was auch - mir wurde ja nichts genommen sondern etwas geschenkt!
ich persönlich finde das die ganze geschichte rund um die geburt total überbewertet wird. nicht zu vergessen das viel geld damit gemacht wird...(die ganzen kurse für vorher/nachher, bücher etc.)

ich vergleich es manchmal mit dem heiraten. wir haben "nur" zivil geheiratet und sind deswegen dennoch richtig verheiratet auch wenn wir nicht in der kirche waren und nein, es war nicht der schönste tag in meinem leben - es war sicher schön und alles aber ich hatte schon viel schönere tage mit meinem mannicon_smile.gif
butterfly
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 92
Habe den Thread heute morgen gelesen und fand ich könne das so gar nicht mitschreiben, ich hatte super schöne Spontangeburten, eine völlig traumatische Geburt mit anschliessender Postnatalen Depression. Bei der nächsten Schwangerschaft gab es einen geplanten KS.

Im Vorfeld suchte ich nach Artikeln und Outcom von KS-Müttern weil ich total Angst hatte vor einer neuen Postnatalen Depression. Ich fand nur immer Artikel in denen beschrieben wurde dass das Risiko für eine PD bei KS am grössten sei. Gerade bei Frau Meissner fand ich wenig positives über die primäre Sectio. Viele sagten mir sie hätten keine Schmerzen gehabt, andere fanden die Schmerzen extrem nach dem KS.

Ich bereitete mich gut vor. Fragte den FA und im Spital wie was abläuft. Für uns war das Erlebnis KS dann super schön, wir denken so gerne daran zurück. Ich hatte überhaupt nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Am meisten Angst hatte ich davor dass es dem Baby nicht gut gehen könnte, aber es ging ihr super. Alles was uns prophezeit wurde wir müssten dann Cranio, Kinesiologie etc. machen, machten wir nie. Wir hätten keinen Grund gehabt.
Ich hatte allerding schon lange ziemlich Schmerzen.

Unser Kind ist genau so intelligent wie seine Geschwister, sie war ein sehr zufriedenes Baby. Ich habe sie lange gestillt, es lief wirklich alles problemlos bis heute.


In den "Dreck" gezogen wird der KS halt von Frauen die ohne je zu probieren eine Sectio wollen. Das heisse ich nicht gut.
Deswegen müssen doch nicht alle KS-Mütter als "Versagerinnen" fühlen.
Gelöschter Benutzer
@Goldfisch

Aha, den KS-Müttern ein schlechtes Gewissen einreden, geht gar nicht, aber den nicht-stillenden Müttern schon? Interessante Sichtweise, sicher ganz neutral.