Trotz?

rene+ute
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 06.04.2015
Beiträge: 1
Unser Nico ist gerade 2 geworden und mitten in der Trotzphase.
Spielt er in seinem Laufstall, wirft er plötzlich alles raus und weint dann, weil er alle Sachen wieder haben will.

Auch meint er jetzt, Kleidung oder Spielsachen kaputt machen zu müssen. Er puhlt so lange, bis er Löcher machen kann. Ansonsten ist er lieb und aufgeschlossen gegen alles und jeden. Wir sind viel draussen und gehen spazieren. Nur mit dem alleine spielen klappt das nicht. Er will immer bespasst werden. Aber welche Eltern haben von früh bis abends die Zeit mit dem Kind zu spielen?

Momentan brauchen wir immens viele Nerven, weil Nico meint, alle Grenzen austesten zu müssen. Ein Nein kann oder will er nicht akzeptieren und wirft dann erst recht oder bockt. Jetzt müssen wir wohl strenger werden und den Ton energischer werden lassen. Mein Mann meint eh, dass ich zu weich bin und strenger werden solle. Das muss ich auch, weil er vor meinem Mann mehr Respekt hat. Schimpfe ich mal mit ihm, kommt er gleich zum schmusen, dann hat er ein schlechtes Gewissen.

Wer kennt das von seinem Zwerg und weiß Rat?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 06.04.2015 um 12:48.]
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
erst mal eine frage: wieso ist er in einem laufstall? icon_eek.gif
er ist doch bereits 2 jahre alt!?! ...da würde ich wohl auch alles rausschmeissen.

mit dem kaputt machen würde ich halt das entsprechende spielzeug jeweils gleich wegnehmen (und natürlich kurz sagen warum).

kinder müssen auch erst lernen alleine zu spielen. und die eltern müssen lernen es auszuhalten wenns nicht gleich klappt.

unsere tochter hat extrem viel getrotzt (oder eher getobt, geschrien, sich rumgewälzt etc.) bei ihr hat am besten geholfen sie einfach sein zu lassen. in ihrer nähe bleiben aber sie nciht ansprechen, das hat alles noch schlimmer gemacht. irgendwann ist sie dann von selber wieder gekommen und wir konnten darüber reden.

aber wie gesagt, eltern müssen auch lernen dass die kinder nicht wie roboterli funktionieren....

ob strenger oder nicht ist die frage ... kommt drauf an was du damit meinst. konsequent sein: ja. aber das ist für mich nciht unbedingt strenge...

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
Xenia2
Dabei seit: 26.04.2004
Beiträge: 953
Ähm, den zweijährigen im Laufgitter... da musste ich auch gleich zwei Mal lesen... Dort möchte kein Kind in diesem Alter alleine spielen.
Du schreibst, er sei lieb, wenn ihr weg geht etc. naja, da ist auch was los.

Alleine Spielen müssen Kinder lernen, denn das haben sie ja im Normalfall kaum.
Was macht er, wenn du z.B. am Kochen bist? Spielt er dann alleine? Wo spielt er dann?
Was erwartest du, wie lange er alleine spielen soll? Ich liess sie während dem Kochen bei mir in der Küche spielen. Beim Bügeln neben dem Bügelbrett etc. ich spielte nicht MIT ihnen, war aber da und sprach mit dem Kind.
Die strenge: Naja, der Respekt gegenüber des Partners ist doch immer unterschiedlich, das merke ich selbst bei unserer Familie. Sage ich Zähne putzen, so muss ich es eher zwei oder gar drei Mal sagen, sagt es mein Mann, so klappt es einfacher... Hinzu kommt: Oft ist der Mann acht Stunden am Tag bei der Arbeit und kommt dann nach Hause, wenn das Kind schon den ganzen Tag verbracht hat.

In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens!
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Erstens, "kaputt" hat für ein Zweijähriges noch keine Bedeutung. Dass er Dinge so fest untersucht, ob man ein Loch machen kann etc, das ist blosse Wissbegier. Gib ihm Sachen, die er untersuchen kann, ohne dass Du sie nachher noch intakt brauchst (zB. Sandkasten, altes Spielzeug, Holz).
Zweitens, Laufstall finde ich auch nicht mehr optimal in dem Alter. Nur wenn er rein will…
Drittens: alleine spielen ist halt nicht sehr begehrt, weil man dabei nicht soviel lernt… meine Tochter wollte nie allein spielen, wenn ich in der Nähe war. Gehütet von jemand anderem, konnte sie aber schon alleine spielen. Es gibt halt soviel zu lernen, wenn man zusammen spielt. Ja, das ist mühsam für den Erwachsenen, also ist die einzige Lösung, Spielkameraden zu finden.
Viertens: strenge Erziehung: setz wenige Grenzen, die Dir wirklich wichtig sind (was, ist Dir überlassen). Also mit wenige meine ich wirklich nur ca. drei in dem Alter. Alles andere musst Du mit Schlauheit lösen, nicht mit Zwang. Umgeh die kritischen Situationen, die kaputtbaren Dinge, die langweiligen Phasen des Tages. Es geht vorbei, das Kind entwickelt sich weiter. Auch wenn Du es nicht dazu zwingst, geht zB. die Wegwerf- und Kaputtmachphase vorbei. Wenn Du aber gegen die ur-eigenen Interessen des Kindes, die es zur Entwicklung braucht (zB. eben Neugier, sich immerzu bewegen können, mit jemandem Spielen statt allein, Dinge untersuchen, bis sie auseinanderfallen), mit extremer Strenge vorgehst, machst Du das Kind kaputt.