Vaterschaftsurlaub...

thea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Wie steht Ihr zu den akuellen Forderungen bezüglich Vaterschaftsurlaub?
Ich finde 1-2 Tage schon etwas wenig, aber vier Wochen?
Das ist sicher nicht bei jeder Arbeitsstelle so einfach möglich, vorallem weil ja der genaue Zeitpunkt selten zum Voraus feststeht. Sinnvoll fände ich 5 Tage, die man am Stück oder einzeln beziehen könnte, schliesslich haben die Väter ja auch mal Feierabend und Wochenende. Wer doch länger zuhause sein möchte, kann ja ein Teil seines Ferienguthabens beziehen, Überstunden einziehen oder unbezahlten Urlaub nehmen.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
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Ich finde, es sollte zwischen Vätern und Müttern gleichmässig verteilt sein. Und zwar grosszügig. 5 Tage? Da ist ja das Kind noch nicht mal richtig angekommen. 8 Wochen fände ich gut, mit der Möglichkeit, unbezahlt auf 16 Wochen zu verlängern.
Damit wäre dann auch das Argument vom Tisch, dass man lieber keine Frauen einstellt, weil die womöglich Kinder kriegen und dann 12 Wochen fehlen.
Also echt, das kommt im Leben ein oder zwei Mal vor. Wenn man älter ist, ist man rasch mal 8 Wochen krank (neue Hüfte, Herzinfarkt, Burnout....). Diese Investition in die Familie lohnt sich!!!! Sie können ja das Pensionsalter um 16 Wochen nach hinten verschieben.
thea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
@kaye
Wie würde sich diese "Investition" Deiner Meinung nach auswirken? Mehr Erholungszeit für die Mutter, das gemeinsame Erleben der ersten Fortschritte ein ausgeprägteres "wir sind jetzt eine Familie"Gefühl?
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 997
Fände es auch gut, wenn väter auch bezahlten urlaub bekähmen. Wie lange ideal ist, das kommt immer auch auf die situation drauf an. Zb das wievielte kind ist es, habt ihr sonst noch famillie/freunde, die euch in der neuen situation unterstüzen? Wie war die geburt, wie gehts dem kind? Ect
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
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Frauen mussten Jahre lang für einen Mutterschaftsurlaub kämpfen. Ich finde, die Herren Väter sollen doch auch erstmal ein paar Jahre dafür kämpfen müssen oder dann eben Ferien nehmen icon_smile.gif

Ansonsten fände ich die Variante "Mutterschaftsurlaub wird geteilt" nicht schlecht. Entweder Vater oder Mutter beziehen diesen Urlaub, nach Belieben aufgeteilt.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
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In unserer Gesellschaft müssen so viele Kinder nur mit Wochenendvätern oder gar ganz ohne Vater aufwachsen. Daran sollte gearbeitet werden, wie das geändert werden kann. Und nicht Forderungen an die Arbeitgeber stellen. Mein Mann und mit ihm viele Väter, hat seine Ferien nach der Geburt bezogen.
Aus aktuellem Anlass: würde am 5.Juni das BGE vom Volk angenommen, müssten wir nicht mehr über Vaterschaftsurlaub etc. diskutieren. Jede Familie könnte sich dann eine solche Familienzeit leisten.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
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Ja Ferien beziehen ist nicht schlecht. Aber diese kann man auch später noch brauchen während dieses ersten Lebensjahres. Das Argument"die Männer sollen auch dafür kämpfen müssen" finde ich nicht gut. So im Sinn von: "Machen wir's den Vätern ruhig schwer, dann ändert sich nichts an der Vorrangstellung der Mutter, die der Frau immerhin auf diesem Gebiet die Priorität gibt." Eigentlich möchten wir doch Richtung Gleichberechtigung, oder?
Der Vorteil eines längeren Urlaubs wäre sicher eine bessere Bindung des Vaters ans Kind und an die "Familiensituation". Es ist ja bekannt, dass Väter nach der Geburt des ersten Kindes eher noch mehr (bezahlt) arbeiten, während Frauen reduzieren. Das führt auf allen möglichen Ebenen zur Diskriminierung der Frauen/Mütter/potentiellen Mütter.
Entweder wir wollen, dass alles bleibt wie es ist (nämlich immer noch sehr ungleichmässig verteilt), oder wir machen Schritte in die richtige Richtung. Ich finde es bezeichnend, wie armselig klein diese Schritte immer noch sind (5 Tage!!! und nicht mal das kommt durch!).
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 997
Beim vaterschaftsurlaub sollte es ja nicht um mehr ferien für die männer gehen, sondern darum dass der vater, bei der betreuun des/der kinder und haushalt ect helfen kann. Es also auch eine unterstützung für die frau währe. Dh es währe also durchaus sinvoll, auch als frau für einen vaterschaftsurlaub zu sein

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 26.05.2016 um 07:28.]
thea
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 878
Ich bin nicht gegen einen Vaterschaftsurlaub, wirklich nicht! Aber satt vier Wochen bezahltem Urlaub und dann 16 Jahre lang nichts mehr, wäre es mir sympathischer, wenn die Arbeitswelt vermehrt familienfreundliche Arbeitszeiten, Teilzeitmöglichkeiten und Gewährung von Jokertagen bei speziellen Ereignissen anbieten würde. Die Problematik ist wohl, dass viele Väter gerade zur Zeit der Familiengründung die Karriereleiter hochkletteren, und dafür viel Zeit und Energie aufwenden (müssen).
Mal ganz ehrlich, was hättet Ihr Euch als frischgebackene Mutter (oder in den Jahren danach) gewünscht?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 26.05.2016 um 08:21.]
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Thea, 5 Tage sind wohl ein Witz, oder?icon_eek.gif

Was ich mir gewünscht hätte nach der Geburt meines ersten Kindes?

Das hier: Regelung Österreich

"Die Elternkarenz (Mutterschaftskarenz), allgemein kurz Karenz[2] [3][4][5] muss grundsätzlich mindestens 2 Monate betragen,[5] bei Mehrlingsgeburten, Frühgeburten sowie nach einer Kaiserschnittgeburt erhöht sich diese Zeit auf 20 Wochen.[6] Sie beginnt frühestens mit Ende der Schutzfrist (Mutterschutz) und dauert höchstens bis zum letzten Tag vor dem 2. Geburtstag des Kindes.[5] Außerdem können die Eltern unter bestimmten Voraussetzungen 3 Monate der Karenz für einen späteren Verbrauch (zwischen dem 2. und meist dem 7. Geburtstag des Kindes) aufschieben. Die Karenz kann zweimal zwischen Mutter und Vater geteilt werden (Elternteilzeit, jeder Karenzteil mindestens 2 Monate),[5] daher spricht man von Elternkarenz."

Ich hatte zwar - weil noch in Österreich versichert - die Karenzzeit, allerdings durfte ich sie nicht mit meinem Mann teilen.

Karenzzeiten sind doch keine Ferienzeiten - es geht darum, sein Kind in den ersten Entwicklungsstufen adäquat begleiten zu können. Kinder in die Welt setzen und nach 12 Wochen zur Tagesmutter abzuschieben ist doch keine Lösung! Und Väter wollen doch die gleichen Rechte, ergo sollen sie auch die gleichen Pflichten haben. Und somit steigt eventuell auch der Respekt vor Frau, die als Mutter nicht gleich nach 12 Wochen superschlank in den Karrierejob zurück geht und den Nachwuchs fremdbetreut gross werden lässt!




Ich denke, also bin ich hier falsch !