Wie kann Kind wieder durchschlafen?

bluenote
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.05.2013
Beiträge: 24
Guten Tag allerseits,
wäre unsere Situation nicht langsam dramatisch, würde ich mich hier auch nicht melden. Wir haben eine Tochter 19 Mt. und einen Sohn knapp 3 j. Unsere Tochter schläft nicht durch. Sie hat pro Nacht zwischen 4 bis 10 Unterbrüche, wo sie dann wie am Spiess schreit und dabei wach ist. Meine Frau (ich hab mich am Anfang auch bemüht, leider noch erfolgloser 😢icon_wink.gif steht dann jeweils auf und versucht zu beruhigen, allenfalls wickeln, oder gibt einen Shoppen, da eigentlich sonst nichts mehr hilft, ausser das Geschrei auszuhalten und zu warten, und das kanns einfach auch nicht sein. Zu uns ins Bett wird sie auf keinen Fall kommen. Das haben wir auch noch nie gemacht und wollen wir auch nicht. Das geht jetzt schon seit vielen Wochen so.
Zu unserer Tochter: Sie macht jeden Mittag einen höchstens 1-stündigen Schlaf, am Abend geht sie immer um die gleiche Zeit ins Bett (Start Ritual um 19.30, Lichter löschen am 20.30h). Dabei erhält sie jeweils einen Shoppen mit warmer Milch - ca. 2 dl - (stillen ist schon längers vorbei). Sie schläft jeweils sehr schnell ein (5-10 Min.). Aufwachen tut sie dann so ab 1.00h. Ihr Bruder schläft bei ihr im selben Zimmer und bekommt meistens nichts davon mit. Aber wehe, wenn doch...icon_eek.gif . Tagwach ist dann so zwischen 7-8h, sie werden amigs von selber wach.
Essen tun wir auch immer um die gleiche Zeit. Momentan isst sie nur sehr wählerisch (isst vom Selben wie wir). Sie ist ein Energiebündel, zufrieden, lieb, versteht enorm viel, spricht aber nur Babygebrabbel und hat freude am trötzelen (verneint ziemlich auf alles, auch auf ihre eigenen Ideen icon_smile.gif.
Die Mütterberatung weiss da nicht wirklich weiter. Als nächstes käme der Kinderarzt in Frage, oder eben mal in Foren umschauen.
Liebe Mütter und Väter, meine Frau und ich sind bald nur noch Gemüse. Habt ihr uns Rat?
Herzliche Grüsse
Andreas

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 22.05.2013 um 16:39.]

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 22.05.2013 um 16:39.]
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
unsere tochter ist/war auch nicht gerade der "schlafprofi".... von daher kenn ich so einiges was du schreibst.

ihr wollt sie nicht bei euch im bett. ok. aber was will sie? evtl eine variante mit einer matratze NEBEN eurem bett? wenn das hilft würd ich nicht lange überlegen ... schlaf muss einfach sein. (unsere tochter wird bald 6 und kommt JEDE nacht ca 1:00h zu uns rüber auf ihr maträtzli). ich hab den "kampf" schon lange aufgegeben dass sie bei sich durchschlafen muss. es ist besser und erholsamer so für alle.

wenn das nicht hilft. hilft evtl noch den mittagsschlaf auf 45min zu kürzen und sie morgens um 7h wecken, nicht bis 8h schlafen lassen. mal ausprobieren (mind. 2 wochen). es gibt kinder die brauchen wenig schlaf.... da ist eine stunde zuviel unter umständen eben wirkllich zuviel.

viel erfolg!

ps. mit kindern muss man manchmal auch eigene vorsätze und vorstellungen neu überdenken....

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Ich pflichte beim PS von anna_stesia bei!

Bevor ihr das ganze pathologisiert und mit ihr zum Kinderarzt geht, würde ich es auf einen Familienbett Versuch ankommen lassen.

So kleine Menschenkinder brauchen die Nähe, wir sind ja von Natur aus Traglinge. Bei den Naturvölkern schlafen alle zusammen. Das Kinderzimmer mit separatem Bett ist eine Errungenschaft der modernen Zivilisation. Vielleicht hat da Kind auch Ängste. Denen könnt ihr am Besten begegnen, indem ihr ihm die Sicherheit durch eure Nähe gebt.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Unser 1.Kind schlief von Anfang an in seinem Bett und kam ganz selten zu uns. Nr.2 war schon immer ein anderes Kind. Er kam bis vor ein etwa 1 Jahr viel zu uns ins Bett. Meine Bedingung war: So lange ich nicht gestört werde, ist es mir egal. Die Lösung mit der Matzratze wäre vom Raum her nicht lösbar gewesen. Ach ja, heute ist er 12 Jahre alt und schläft in seinem Bett ein und wacht dort wieder auf. Ab und zu kommt er morgens, wenn Papi früh raus muss noch ein paar Minuten zu mir.

Finde die Aussgae von anna_stesia sehr gut. Was nützt es, meine Prinzipien durchzusetzen, wenn ich dafür nächtelang keinen Schlaf kriege - und das die ganze Familie?

Hast du eine Ahnung, was genau der Grund fürs Weinen ist? Hat sie Angst? Lässt ihr ein Licht brennen? Vielleicht braucht sie einfach Nähe.
Wenn du oder deine Frau sich neben das Kind legst (wenn sie noch ein Kinderbett hat, nebenan eine Matratze, Feldbett) und sie beruhigst, ihr zeigst, es ist alles in Ordnung, ich bin hier, würde ihr das schon helfen.

Irgendwann mal schlafen alle Kinder durch, spätestens wenn sie in die RS gehen oder eine/n Freund/in haben.

Viel Geduld und Kraft wünsch ich dir
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Andreas, ich habe 2 Jungs, die 16 Monate auseinander sind: der Grosse war das erste Lebensjahr ein furchtbarer Nicht-Schläfer: das hiess für mich, er wurde alle 2-3 Stunden munter. Hätten wir ihn in diesem Jahr nicht bei uns im Bett gehabt, ich hätt es noch weniger ausgehalten. Aber es war rührend zu sehen, dass er sich immer, wirklich immer so hinlegte, dass seine Füsschen am Bauch von Papa "angedockt" waren und sein Köpfchen bei mir war. Wurde er munter, dann brauchte es nur diese Stellung, mal den Nuggi wieder in den Mund, Schoppen und er schlief wieder ein.

Sein jüngerer Bruder hingegen mochte von Anfang an nicht in unserem Bett schlafen - der brauchte auch nur um 23.00 Uhr das letzte Mal gestillt werden oder später den Schoppen und er schlief dann durch bis 6.00 Uhr in der Früh. Ein traumhaftes Baby.

Ich schreibe dir das, einfach um zu zeigen, wie verschieden Kinder und ihre Ansprüche sind.

Und die Nähe von damals, als er bei uns schlief, möchten weder mein Mann noch ich missen.



Ich denke, also bin ich hier falsch !
giba11
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 809
Jedes Kind ist anders. Das war auch bei uns so.
Und auch mein Verhalten war anders.
Der Älteste wäre wohl auch ein "Familienbett"-Schläfer gewesen.
Ich bin aber immer schön für's Stillen aufgestanden, in sein Zimmer gegangen, dort geblieben bis er wieder schlief und dann erst wieder in mein Bett. Später kam's dann so heraus, dass sich immer jemanden neben sich legen musste zum einschlafen. Es ging sehr lange, bis wir das wieder abtrainiert hatten. Wir wollten einfach auch unser Elternbett für uns haben.

Die Mittlere wurde dann schon eher Mal ab und zu für's stillen ins Elternbett geholt am Morgen um 4 Uhr. Und schlief dann bei uns den Rest der Nacht weiter. Aber ich achtete viel mehr darauf, dass sie alleine einschlafen konnte am Abend. Ohne dass immer jemand neben sie liegen musste. Diese Geschichte wollte ich kein 2. Mal.

Dann kam der Jüngste. Weil die anderen 2 in der Nacht nicht erwachen sollten, kam das Stubenwägeli direkt neben das Bett, wie im Spital im Wochenbett. Auch das Kinderbett stand vorerst im Schlafzimmer. Die anderen 2 schliefen sehr schnell von 23-6 Uhr durch. Er kam noch sehr sehr lange mitten in der Nacht für's stillen und schlief die 2. Hälfte in meinem Bett, weil ich zu müde war, ihn nach dem Stillen immer wieder zurück ins Kinderbett zu zügeln. Klar, er schlief in unserem Bett. Aber ich kam eindeutig zu VIEL mehr Schlaf.

Wenn mir das jemand beim 1. Kind gesagt hätte, dass das 3. dann so viel bei uns im Bett schläft, hätt' ich's niemals geglaubt.

Der Älteste schläft noch heute am liebsten nur in seinem Bett und ja nie woanders. Die Mittlere hatte Phasen, wo sie sich immer zu mir ins Bett schlich. Die ist aber auch wieder vorbei. Und der Jüngste brauchte schon seine Zeit sich daran zu gewöhnen nicht mehr im Schlafzimmer zu schlafen. Aber das ist nun auch kein Thema mehr. Manchmal wollte er einfach noch in meinem Bett einschlafen und danach haben wir ihn dann gezügelt.


Ich würde einmal noch versuchen heraus zu finden, was die Ursache für die nächtliche Unruhe ist.
Verdauung? Abendschoppen ändern.
Nasse Windel? Wickeln (wie erwähnt).
Hunger? Schoppen (will sie immer dann einen Schoppen oder nur manchmal?)

Hm, es gibt doch bestimmte Organe, die in der Nacht um eine gewisse Zeit aktiv sind. Das könnte natürlich auch ein Grund sein.

Oder das Mädchen hat noch was vom Tag zu verarbeiten und weg zu schreien. Hier würde helfen beim ins Bett gehen den Tag noch einmal Revue zu passieren. Und zu helfen die Ereignisse zu verarbeiten. Manchmal haben die Kinder fast eine Reizüberflutung und die muss sich dann irgendwie auflösen. Dies geschieht dann in der Nacht.

Mit meinen Kindern habe ich am Abend immer das Lebensrad (Tierra-Sol von Hedy Lötscher) gemacht. Die Kinder lieben das. Und wenn was Belastenderes geschehen war, habe ich statt dem Lebensrad eine Übung mit einer Rassel gemacht. Da die Kinder immer sehr schnell auf Geräusche ansprechen.

Nùme Muet, aus chùnnt guet!
Rosa33
Dabei seit: 25.06.2012
Beiträge: 97
Wir hatten das gleiche; Nacht für Nacht. Der reinste Albtraum. Eine Kollegin empfahl mir dann den abendlichen Schoppen wegzulassen oder durch laktosefreie Milch zu ersetzen. Obwohl Kind meiner Meinung nach Laktose bzw. Milch gut verträgt probierten wir es aus mit dem Schoppenverzicht. Und siehe da - seither schläft Kind viel, viel besser... Offenbar war die letzte Flasche 'zuviel'. Evtl. Hilfts bei euch auch... aber das könnt ihr besser selber einschätzen...alles, alles Gute!!!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Mir kommt noch in den Sinn:

Unser Ältester war ein richtiges Schoppen Kind. Er nahm zwar den Nuggi nur die ersten Monate, auch den selten, dafür lange den Schoppen.

Damit ich (und sein Bruder im selbern Zimmer) am Morgen zu (mehr) Schlaf kamen, musste ich ihm einfach rechtzeitig den Schoppen bringen.
Das hiess für mich, beim ersten Schreien aufstehen, runter in die Küche rennen, Schoppen machen, rauf rennen, Schoppen geben.
Irgendwann fand ich, jetzt sei genug, da war er schon 4 Jahre alt.

Das war immer ein Wettlauf mit der Zeit. Denn wenn ich zu langsam war, weckte er den Bruder, und an Schlaf war bei ihm (und Bruder, wenn wach) und somit bei mir nicht zu denken. In dieser Zeit schlief der Kleine halt noch nicht durch, und ich musste immer noch nachts aufstehen. So war ich froh, wenn ich nicht schon um 5 oder 6, sondern um 7 oder gar halb acht, aufstehen konnte.
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
Wir hatten auch so ein Energiebündel. Bis dreijährig, hat uns unsere Tochter jede Nacht bis zu 5x geweckt. Sie liess sich auch durch absolut nichts beruhigen und hat immer lange geschrien. Mit der Zeit stresste mich nur schon der Gedanke an das Bald-Schon-Wieder Geweckt-Werden. Der Mittagsschlaf der Kleinen war dann jeweils ein Power-Schläfchen von exakt 20 Minuten. Es war einfach nur grässlich und ich weiss wirklich nicht mehr, wie ich diese Zeit überstanden habe.

Wir haben nie herausgefunden, weshalb unsere Tochter so schlecht geschlafen hat (ihr Bruder war das pure Gegenteil). Wenn ich sie heute so sehe, ist da einfach eine unbändige Energie und Kraft - vielleicht war es auch der Wunsch, sich irgendwie mitzuteilen (das Schlafen wurde parallel zum Sprechen-Können besser - vielleicht Zufall - oder es passierte da auch eine Reifung im Gehirn).

Du siehst, ihr seid nicht die Einzigen - der Schlafentzug ist mühsam und DASS es irgendwann besser wird, ist im Moment ja auch ein schlechter Trost. Falls eure Tochter bei euch im Bett ruhiger ist, würde ich ihr aber unbedingt diese Nähe geben. Das schadet bestimmt niemandem und sie wird nicht ewig bei euch sein wollen...
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Unsere Tochter hatte um 2jährig herum oft schlecht geträumt. Wir haben dann die Lösung mit der Matratze neben unserem Bett ausprobiert, d.h. wenn sie weinte und wach wurde, zügelte sie einfach zu uns. In unserem Bett ging es nicht, sie ist so ein "Ranggi-Füdle", dass wir dann nicht mehr schlafen konnten. Die Phase ging dann relativ schnell vorüber. (es war vielleicht auch wegen der Umstellung mit kleinem Geschwister)

Eigentlich war sie immer eine gute Schläferin (sie kam höchstens 2-3 mal zum stillen nachts, dies ging jeweils 10 min., dann konnte ich sie wieder hinlegen), aber sie hatte eben so ihre Phasen. Die besserten, als sie das grosse Bett hatte und selber aufstehen und kommen konnte wenn etwas war.

Unser Sohn war komplett anders. Er schlief schon als Baby jeweils vom 1. Stillen an nachts (so zwischen 12-1 Uhr) bei uns weiter, da er so lange zum trinken brauchte und ich sonst um meinen Schlaf kam.Am strengsten wars eigentlich, als er seine Eckzähne bekam, da musste ich nächtelang mit ihm rumlaufen, da stillen auch nicht half. Ich war damals so "geschlaucht" und dachte, ich kann nie mehr im Leben durchschlafen. Er schlief lange bei uns, später kam er dann jeweils selber, bis fast 5jährig kam er immer noch fast jede Nacht zwischen 1 und 5 Uhr und schlüpfte rein. Er brauchte diese Nähe einfach.
Er ist noch heute ein schlechterer Schläfer als die grosse Schwester, wacht schneller auf, braucht aber auch insgesamt weniger Schlaf.

Heute ist es aber so, dass ich meist gar nicht mehr wach werde (eher mein Mann, der schlechter schläft und leichter), und die Kids selbständig zu trinken holen oder was auch immer, wenn sie mal nachts aufwachen. (Sie sind 10 und 12). Ich kann wieder wunderbar durchschlafen. Ich weiss, ist ein schwacher Trost, wenn man mitten in dieser Phase ist, aber denkt immer dran, es geht vorbei.

Ich denke auch, dass eure aufgeweckte Tochter in der Nacht einfach das tagsüber Erlebte verarbeiten muss und dazu braucht sie vielleicht einfach eure Nähe (und euer Annehmen, euer Zuhören.)



Leben und leben lassen