zahnarzt und co. = verweigerung

meine tochter, bald 6, sollte zwei kleine löchli flicken lassen (hat pech, ihre grossen brüder haben bzw. hatten so klein kein karies). dasselbe hatten wir schon vor ca. 2 jahren und da ging es so knapp mit lachgas (einmal lag sie während der behandlung sogar auf dem papa). die kontrollen danach hat sie entweder komplett blockiert oder liess nur die röntgenbilder zu, wo dann eben zu sehen war, dass sie wieder zwei kleine löchli hat. nun hatten wir vor zwei wochen einen termin um unter lachgas zu bohren, sie war aber nicht dazu zu bewegen, auf den behandlungsstuhl zu sitzen. den heutigen termin für den lachgastest musste ich absagen, da der weg vergebens gewesen wäre, so ein theater wie sie wieder macht seit ich sie gestern angefangen habe darauf vorzubereiten. nach absprache mit meiner tochter haben wir einen termin in einem monat abgemacht, nur habe ich nicht viel hoffnung, dass es da anders sein wird.

ähnlich geht es beim augenarzt. da sollte sie ca. jährlich einen sehtest machen, da sie mit einem auge schielt (bis jetzt keine sehschwäche feststellbar). sie lässt sich da aber nicht mal die augen vermessen, geschweige denn sich eine brille aufsezten zu lassen um zu schauen ob das schielen schlimmer wird.

habt ihr mir tipps, tricks, wie wir diese probleme in den griff bekommen?

Meine jüngere Tochter hat auch immer ein Theater gemacht beim Zahnarzt, wir brauchten aber nie Lachgas, da sie unter Protest immer hin gehalten hat. Mit gut zureden vom Zahnarzt und mir ging es dann jeweils, bis sie gemerkt hat, dass es gar nicht so schlimm ist. Ich bin dann halt immer neben dran gestanden/gesessen, habe meine Hand zur Beruhigung auf ihr Bein gelegt und ihr Lieblingskuscheltier durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Zahnarzt, mein Mann und ich konnten meiner Tochter zum Glück davon überzeugen, dass es wichtig ist, die Zähne flicken zu lassen. Sie hat dann wohl auch selber gemerkt, dass die Behandlung schneller vorbei geht, wenn sie gleich mit macht.
Vielleicht wäre es bei Deiner Tochter gut, wenn Du und Dein Mann, das Thema Zahnarzt etwas weniger zum Dauerthema macht. Es ist schon wichtig, dass sie weiss, das sie da hin muss, aber das reicht. Wenn sie anfängt zu toben, wartest Du bis sie sich beruhigt hat, dann erklärst Du ihr, dass es wichtig ist, die Zähne zu pflegen und die Löcher zu flicken, dass ihr deshalb diesen Termin wahr nehmt und Du auf jeden Fall bei ihr bleibst. Wenn sie mag darf sie ihr Kuscheltier mit nehmen und während der Behandlung ganz fest drücken.
Manchmal müssen die Kinder einfach eine Erfahrung machen, damit sie lernen damit umzugehen. Ich weiss, dass dies etwas hart klingt, nur anders werdet ihr wohl nicht weiter kommen. Es bringt ja dann auch nichts, wenn sie ständig den Zahnarzt verweigert und fast eine Phobie entwickelt, was schlussendlich zu total schlechten Zähnen führt.
Sieh es von der Seite an: wenn ein Kind laufen oder Fahrrad fahren lernt, wie oft fallen sie um, machen sich weh, stehen aber auf und machen weiter als wär nichts gewesen? Klar ist Fahrrad fahren angenehmer als der Zahnarzt, trotzdem ist es ja wichtig ohne Probleme da hin zu kommen.

Für mich war im Teenager-Alter das Thema Zahnarzt Horror.
Tja, zum Glück habe ich dann Zahnarzt gewechselt und jemanden gefunden, der Rücksicht auf Angstpatienten nimmt.
Würde schauen für ein Zahnarzt, der Erfahrung hat mit Kindern und Angstpatienten.

Bei der Tochter und Euch Allen aber noch die schlechten Zahnarzterfahrungen lösen. Und den positiven Sinn und Zweck der Behandlung an dieser Stelle speichern.

Und mit der Tochter Mal in aller Ruhe reden. Mit fast 6 Jahren sollte es ja möglich sein, mit ihr über die Wichtigkeit dieser Behandlung mit Argumenten zu reden und mit ihr eine Vereinbarung zu treffen, unter welchen Umständen sie die Behandlung durchführen lässt.

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Colette, natürlich sollst Du sie informieren vorher. Ich wäre auch nicht ohne Vorwarnung zum Zahnarzt mit meinen Kindern als sie in dem Alter waren wie Deine Tochter. Meine jüngere Tochter sass am Anfang auf dem Behandlungsstuhl und wollte unmöglich den Mund aufmachen bzw. sie hat getobt dass sie da nicht mit macht. Trotzdem, es blieb ihr nichts anderes übrig, als den Backenzahn flicken zu lassen. Der Zahnarzt hat ihr erklärt, wenn sie sich so verhält kann er ihr den Zahn nicht flicken und sie sitzt noch länger hier als nötig.
Auch wenn ihr es nicht ständig offen ansprecht, für eure Tochter ist es eben doch Dauerthema: im Kopf euerer Tochter ist das present, sie denkt darüber nach und weiss dass ihr nach gebt, wenn sie nur genug tobt. Sie weiss auch, das euch das Thema beschäftigt, obwohl ihr es nicht aussprecht. Und mit dem Termin verschieben ist es ja nicht getan. Ich denke, folgendes würde evtl. helfen: unser Zahnarzt nimmt normalerweise die Patienten im "Halbstundentakt", also alle 30 Minuten einer. Bei euch ist es wahrscheinlich auch so. Wie wäre es nun, wenn ihr mehr Zeit habt, bzw. der Zahnarzt von Anfang an grad eine Stunde einplant, damit er sich Zeit nehmen kann? Deine Tochter hat dann Zeit sich zu beruhigen und sich an die Umgebung gewöhnen. Vielleicht ist es nämlich nicht in dem Sinn die Angst vor der Behandlung, sondern weil sie sich gestresst fühlt. Sie mit dem Bruder mit nehmen find ich nicht so die beste Idee, da wäre sie evtl. auch wieder gestresst.

Vor allem musst du dich selber beruhigen, vor einem nächsten Arzt-/Zahnarztbesuch. Das Kind merkt sonst sofort, dass du "angespannt" bist und macht Terror. Klar bist du angespannt, weil das Kind nicht mitmachen will, nicht wegen der Behandlung selber, aber trotzdem, beim Kind kommen einfach deine "unguten" Gefühle an. Sage das, weil ich selber so ein Kind habe, welches auf meine Gefühle immer extrem reagiert hat.
Einmal hat funktioniert wenn ich gesagt habe, wenn das Kind gut mitmacht, dann bleibe ich dabei, bei der Behandlung, aber wenn es "blöd" tut, dann gehe ich raus! Gemacht werden muss es aber sowieso!
Falls beim Löcher flicken Angst vor Spritzen da ist, einfach ohne Spritzen machen lassen! Bei kleinen Löchern geht das sehr gut! Mein Sohn wollte mal "auf keinen Fall" eine Spritze, hat dann aber das Loch so flicken lassen.
Aber eben, sag vor allem dir selber, da ist nichts wirklich sehr Schlimmes dabei, was deine Tochter machen muss, es ist in Ordnung! Es ist nicht zu viel verlangt, wenn du darauf bestehst, dass das einfach gemacht wird, es geht um die Gesundheit und um spätere grössere Probleme zu vermeiden!
Wenn du nicht wirklich ruhig sein kannst, kann vielleicht der Papi mit zum Zahnarzt, oder ein Gotti...