ADHS Kind (bald 10j) wie stärken, damit er nicht immer das "Opfer" ist??

@Promedan
Dabei seit: 28.07.2011
Beiträge: 342
Fottimuus:
Ich weiss, dass das etwas kezerisch klingt, kann es sein das Dein Sohn gar kein ADHS hat? Sondern etwas anderes?
Weil Ritalin, resp. der Botenstoff Dopamin führt bei "normalen" Kindern zum Gegenteil. Aus dem was ich da lese habe ich den Eindruck.

Wenn der Dopamin Gehalt da ist und zusätzlich Dopamin zugeführt wird endet das im Desaster.

Ich würde an dem Punkt ansetzen und neue Abklärungen machen. Mit ADHS und Ritaln dürfte Dein Sohn nicht *immer* ausrasten. Da geht meiner Meinung nach etwas schief.
Franz Josef Neffe
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Für mich gibt es keine Spezialkinder sondern nur Kinder. Kinder, denen wir ADHS zuschreiben und zusprechen und zudenken, verbrauchen schon einmal ein Großteil ihrer Energie gegen sich selber.
Sie können ihre IM UNBEWUSSTEN liegenden Kräfte NICHT BEWUSST steuern. Die Pädagogik macht es auch in aller Regel nur VERKEHRT vor, nämlich durch Steigerung und folglich Erschöpfung der fast gar nicht zuständigen BEWUSSTEN Kräfte. Mit denen müht sich das Kind ab und erarbeitet sich einen Misserfolg nach dem anderen. Und immer wenn es "total geschafft" ist, prägt sich MüHELOS und TIEF ein: "Das schaff ich nie!" Und dieses kleine Bisschen auf so primitive Weise entstandene PROGRAMM schreibt den Kräften unnachgiebig vor, dass es genauso weitergeht.
Wenn man das erkannt und verstanden hat, lässt sich das Problem lösen: a) mit den tatsächlich zuständigen Kräften in Unbewussten, b) mit ihrer gezielten STÄRKUNG (am einfachsten via Schlafsuggestion; Beispiele dazu im Coué-Brief 9 auf der Coué Seite). Die Persönlichkeit des Kindes und seine Persönlichkeitskräfte müssen gestärkt, hervorgerufen, anerkannt, auf ihren eigenen Erfolg ausgerichtet und ihnen die Treue gehalten werden.
Wenn ich heute genau hinschaue, dann geht es doch ständig um Probleme hin, Probleme her. Um die Kräfte, die die Probleme lösen sollen, kümmert sich kaum jemand und schon gar nicht gezielt.
Gerade die Schalfsuggestion ermöglicht ein wirklich gutes, ungestörtes Gespräch mit den tatsächlich a) betroffenen und b) für die Lösung zuständigen Kräften. Zuerst würde ich ihnen bestätigen, dass sie OK sind. Dann würde ich ihnen STÄRKE zusprechen für die Lösung der Probleme. Dann spreche ich ihnen Schutz zu und dass sie Probleme und problematische Leute nicht mehr anziehen; sie lassen die einfach außen vor und gehen nicht in Resonanz - das kann man "suggerieren" incl. eines guten Gefühls von Frieden und Stärke. Und wenn man Stärke ausstrahlt, kommt manches und mancher ohnedies schon nicht mehr her.
Natürlich muss ich auch die Kräfte des Kindes neu orientieren, heraus aus Verwirrung nund Verirrung, los von Frust und ohnmächtiger Wut, hin zu zu einer guten Entwicklung der eigenen Stärke und einem wachsenden Interesse an Problemlösung durch GEISTESKRAFT, einfach über die Ausstrahlung. Wenn andere nämlich schlecht handeln, behandeln sie dabei auch ihre eigenen Talente schlecht. Und dann geht es den Kräften in diesem Menschen schlecht. Wenn Dein Kind das versteht, versteht es auch den Vorteil, der ihm dadurch mühelos in den Schoß fällt, wenn es intelligent sein mag: "Wenn ich mit deinen Kräfte BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir" sagt es der IKS-Satz. Wenn Dein Junge, den Kräften, mit denen seine Gegenspieler so schlecht umgehen, einfach über seine AUSSTRAHLUNG all das zudenkt, was sie zum GUTSEIN brauchen, dann saugen sich diese ausgehungerten Kräfte damit voll. Dann können sie sich endlich GUT entwickeln, und natürlich werden sie ihrem Lebensretter dafür zeitlebens dankbar sein. So kann Dein Sohn sehr großen EINFLUSS auf alle gewinnen. Er braucht es ja nur einfach auszuprobieren: erst sich selbst stärken, damit man eine starke Ausstrahlung hat und dann den anderen ganz gezielt alles zudenken, was ihnen zum GUTsein fehlt. Ich habe das seit Jahren mit Kindern in größten Nöten ausprobiert; es hat immer geklappt. So freue ich mich auch auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
@Promedan
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Beiträge: 342
Du schon wieder. Sehr wertvoll!
@Promedan
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FJN
Hast Du etwas mit Friedrichs Liebling "Neue Zürcher Schule" zu tun? Du bist zwar Deutscher, aber Dein Lehren passen.
Fotimuus
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 224
@promedan

Was meinst du mit WAS ANDERES? z.b?

Er wurde vom Psychologen abgeklärt, die Schulleistungen haben sich mit Ritalin deutlichst verbessert.

Ohne Medis ist es zuhause eigentlich genau gleich wie mit.....icon_smile.gif
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
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hallo fotimuus

na ja, würde man mir die schuhe wegnehmen - ich würde auch ausflippen.

wieso darf er das nicht? klar, es ist nicht immer angebracht - für jedes "käggi" gleich auszuflippen - doch wenn er geplagt wird?

handkehrum, kann ich mir vorstellen, dass er eben genau darum, dass er schnell ausflippt, geplagt wird.

selbstvertrauen, ev. durch eine kampfsportart (nicht um zu kämpfen - sondern um selbstbewusst sich dem zu enziehen)

lg
Fotimuus
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 224
logisch darf er ausflippen, aber nicht dann wenn ich gesagt habe 1/2 stunde game boy, und nach der halben stunde stellt er nicht ab und ich sags nochmals. oder ich sage, bitte singe nicht so laut am tisch, oder sitz bitte still, und er schmeisst darauf hin den stuhl um und rennt weg.....oder er legt sich mitten wärend des zmorgens auf die stühle.... und dann sage ich bitte setzt dich anständig hin..... puff und weg....

wenn ich sage mach dich für die schule ereit, läuft er regelmässig ohne schulthek oder ohne ihnalt dessen aus dem haus.... ich mag auch nicht mehr alles immer hinterhertragen.....

logisch findens die andern toll ihn zu ärgern, aber da kann ich nichts machen, und wenn mir der lehrer nicht hilft erst recht nicht.....
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
hallo fotimuus

hui, das sind jetzt mehrere sachen, die sich vermischen.

gruppe - integration
impuls - kontrolle

so hart es ist - er muss lernen, was passiert wenn ich so reagiere, wie könnte ich anders reagieren - strategien etwickeln.
z.b. schulthek, lass ihn mal ohne in die schule - er muss die konsequenz spühren. wenn er dann merkt, dass es ihm nicht leicht fällt, alle dinge einzupacken - kannst du ihm die hilfe anbieten -

bei den kollegen ist es gleich, er muss strategien etwickeln, damit er nicht aneckt und wie er bei konflikten sich verhalten soll.

er wird sicherlich einen weg finden - nicht immer leicht, zwischen machen lassen - und helfen.

nur so nebenbei, wenn man immer auf 180 läuft, braucht es wenig, bis es einem den deckel lüpft. und auch mal nichts.

gruss
Gelöschter Benutzer
fotimus:
ich habe für meinen sohn checklisten geschrieben für morgens und abends. halte sie möglichst kurz damit es nützt, es befreit ihn davon dass ihn ständig jemand zurechtweist und ermöglicht ihm, es in die hand zu nehmen. ich erklärte meinem sohn, dass ich mir selber auch checklisten schreibe (ist in meinem fall wirklich so). das klappt nun nicht einwandfrei aber viel besser, und die gesparten nerven hast du dann für andere momente.

genau, strategien entwickeln: mein sohn musste lernen, den anderen keinen zunder zu liefern dass sie auf die idee kommen ihn zu hänseln. er musste sich eine dickere haut zulegen. seine erfindung ist "der fragende blick": wenn er sich ausgelacht fühlte, schaute er den kindern in die augen mit fragendem blick, das habe geholfen = selbstwirksamkeit entdecken. es geht darum, dass er merkt, dass er selber einen teil in der hand hat. nicht alles, aber er kann agieren, nicht nur reagieren. das befreit von der opferrolle, mit der man sich grad nochmals zur zielscheibe macht, und er kann sich trotzdem treu sein
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Zur Schule kann ich nichts sagen. aber es scheint, dass er da ziemlich viel erlebt, sich doch sehr zusammennimmt und dann auch zuhause mal Dampf ablässt. Das ist auch ohne ADHS ja oft so. Und mir scheint, dass Du ihn auch plagst zuhause. Sitz still, sei still, sei anständig, halte dich an die befohlenen Regeln, ... meine Güte, ist das ein Erziehungsheim oder eine Familie? Wie soll er da sich darauf konzentrieren, was noch wichtig wäre, er aber wegen dem ADHS damit schon Mühe hat? zB. Thek packen.
Mein Tipp ist: glaube nicht, dass du ihn mit noch strengerer Erziehung und Kontrolle und Konsequenzen schon kleinkriegen wirst. Sieh es eher so: du entwickelst mit ihm zusammen Strategien, wie er mit seinem Wesen in der Gesellschaft überleben kann, auch mit Deiner Hilfe. Ich würde nicht davon ausgehen, dass er in der Schule immer unschuldig ist, sondern die Schuldfrage ganz weglassen. Nur fragen: was können wir tun, um solche Situationen möglichst selten zu erleben? Und auch den Lehrer so fragen.
Zuhause hingegen würde ich auf eine grundsätzlich lockere Stimmung achten, nicht noch mehr Druck machen. Was ist wirklich wichtig? minimale Hygiene, etwas Ruhe wenn andere ausruhen möchten (zB. nach dem Essen), kein Dauer-Bildschirm-Konsum (zB. ein Wochenbudget, dann ersparst Du Dir die ewigen Diskussionen und Wutanfälle nach der halben Stunde, ich finde es auch schwer, dann abzustellen).
Klar braucht es klare Strukturen im Alltag, aber nicht eine dauernde Zwängerei.