An Eltern von besonderen Kindern, speziell an die mit Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten/Autismus

jeruscha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Was tun, wenn man nach jahrelangem Kampf mit Schulen, Behörden usw. keine Kraft und keine Perspektive mehr hat? Was tun wenn man sich eingestehen muss, nie Hilfe bekommen zu haben, nie Unterstützung gefunden zu haben, und man den Kampf alleine nicht mehr bewältigen kann?

Wann darf man aufgeben, wann darf man eingestehen, dass man alles versucht hat?
Wann muss man eingestehen, dass eine Heimeinweisung, eine Fremdplatzierung weit weg vom Wohnsitzkanton vielleicht die letzte Lösung ist? Nicht weil man es zuhause nicht gut hat mit dem Kind, nicht weil dieses nicht glücklich wäre zuhause, nein weil es keine Bildungsschancen mehr in der Nähe gibt. Kann man auf Bildungschancen verzichten, Hauptsache das Kind bleibt in der Familie?

Darf man das übehaupt irgendwann?
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
es ist doch nicht wichtig "was man darf oder man nicht darf".
es ist wichtig, was für dein kind und euch als familie am besten passt und stimmt!
findet eure eigene lösung und lasst euch nicht von "normen" plagen. tragen müsst ihr eure entscheide und kein "man" der welt kann und wird sie für euch leben.
ich kenne autistische kinder und weiss wie schwierig unsere gesellschaft und unser schulsystem für sie ist. eine tatsache die wir einfach nicht ändern können und die von uns kreative ideen und lösungen verlangt. eben für jede familie die ihre.

mich würde wundernehmen, WO ihr einen platz mit bildungschancen für euer autistisches kind gefunden habt?
jeruscha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Bisher ging er in Deutschland ans Gymnasium, nun zeichnet sich aber ab, dass er von der Schule muss, weil wir die von der Schule geforderte Begleitung/Unterstützung nicht finanzieren können.
Bei allen Schweizer Anlaufstellen sind wir abgeblitzt und Eigenmittel haben wir keine, der Deutsche Staat ist selbstverständlich nicht zuständig dies zu finanzieren.
Unser Kanton hat aber keine Schulform die seinen kognitiven Fähigkeiten UND seinen Defiziten gerecht würde, also würde die Beschulung auf seine Defizite ausgerichtet.

Anschlusswege und Lösungen sehen wir momentan keine, deshalb wohl bald Sonderbeschulung hier im Kanton oder Weggeben des Kindes (zb. zur Gotte nach Frankreich).
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
das man sein kind dort hin schickt, wo es optimal gefördert werden kann, ist doch eigentlich gerade das gegenteil von aufgeben. und es zeugt von grösse, wenn man es schafft, dafür sein kind loszulassen.
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
gäbe es denn in frankreich eine schule, die seinen kognitiven fähigkeiten und seinen defiziten gerecht würde? oder wäre dies eher im sinne eines time-outs?
jeruscha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
@montag

ich weiss aber nicht, ob die Option Frankreich machbar ist, wieder einem fremden Staat "so ein Kind" zuzumuten, ein Kind das der Sprache nicht mächtig ist, in der Schule mindestens die ersten Monate Probleme machen wird, wenn nicht länger, die Gotte die ihr eigenes Kind "gross" gekriegt hat nochmal mit einem Kind und zwar einem "schwierigen" zu belasten... die Chancen sind gering.

Und dann bleibt wohl die Option Sonderbeschulung, für ein Kind das hochbegabt ist, ja sogar auf seine Art lernfreudig ist...

Und Grösse ist momentan nicht mein Antrieb, mehr Feigheit, mich dem Kampf nicht mehr stellen zu wollen/zu können, den Druck bevorstehender Elterngespräche nicht mehr auszuhalten, Angst haben wenn die Post kommt, wenns Telefon klingelt, immer in Erwartung neuer Reklamationen, neuer schlechter Nachrichten.
jeruscha
ThemenerstellerIn
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in Frankreich wäre es die normale staatliche Schule...
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@jeruscha: Es tut mir sehr leid, dass Ihr nach so langer Zeit vor so einer schwierigen Entscheidung steht.

Gibt es absolut keinen andern Ausweg ? Kein Amt, keine Trägerschaft, die Euch finanziell helfen könnte ? Ich finde es so toll, dass Euer Kind das Gymnasium in D besuchen konnte, das darf doch nicht wahr sein, dass das jetzt nicht mehr möglich sein wird.

Ein Kind umzuplatzieren, müsste schon sehr gut überlegt werden. Vorallem, wieviel profitiert das Kind, wie nimmt es die Umplatzieren an ? Leidet das Kind ?

Auch fragt niemand, ob die Mutter (Familie) leidet, wenn das Kind fremdplatziert wird.

Gäbe es eine Möglichkeit, umzuziehen oder wenigstens Wochenaufenthalter zu sein ?

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und hoffe, dass sich irgendwo noch eine Türe für Euch öffnet.
jeruscha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
@ Gabriela

nein, Umziehen ist keine Option, sechs Kinder, zwei Jobs, eigenes Haus, finanziell ohne Limite.

nein, Möglichkeiten sehe ich derzeit keine mehr, habe wirklich viel oder sogar alles versucht.
Gelöschter Benutzer
Ach, Scheisse, Jeruscha. Das tut mir echt leid. PN.