Asperger/ P O S

Scharlachrot
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 37
@smile79: Was ist an den Alterslimiten falsch? Da bei uns ja Fachpersonen diese Limiten sagten. Ich denke, die sollten doch Bescheid wissen, oder? Wie sind denn die Alterslimiten?

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@scharlachrot
fachpersonen sind nicht die betroffenen. im fokus stehen die kosten und nicht die abwägung der notwendigkeit einer behandlung.
z.b. eine adhs kann auch erst viel später zu einem problem werden.

andersrum: ich möchte meine kinder nicht testen lassen solange sie nicht in irgend einer form leiden oder hilfe benötigen.

man geht immer vom "normalen" aus und alles was sich nicht in diesem rahmen bewegt, als krankheit zu definieren.

(wie früher die homosexualität)
Scharlachrot
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 37
@smile79: Sorry, jetzt stand ich mir selbst auf der Leitung. Dass die Alterslimiten falsch sind, ist deine persönliche Meinung und nicht tatsächliche Fakten. Ich dachte eben, du meinst, dass die Alterslimiten wie von uns beschrieben, falsch sind. Ich verstehe dich nun sehr gut und kann dir zustimmen. Nur leider, gibt es eben diese Alterslimiten und deshalb ist jenachdem eine frühe Abklärung doch sinnvoll. Wir haben unseren Sohn eben auch erst mit 7 Jahren abgeklärt und zwar dann als er wegen seinem "Anderssein" zu leiden begann.

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Das mit dem Alter bei IV-Anmeldung: gerade was Aspergerdiagnosen anbelangt, findet ein grosses Umdenken statt, auch bei der IV. Zudem, zeigt mir mal den Asperger, der nicht im Kleinkind- oder Grundschulalter in irgendeiner Form schon für Aktennotizen gesorgt hat, ob beim Arzt, bei Abklärungsstellen oder im Kindergarten, in der Logopädie usw.

@Smile

ich lebe in einem autistischen Umfeld, und habe einen schizophrenen Ex-Mann, ausser das beide Gruppen unter Umständen Mühe haben sich in ihrem Umfeld adäquat zurechtzufinden, gibt es keine Überschneidungen.
Asperger sind nicht behandelbar, benötigen keine Therapie, keine Medikamente, zumindest nicht "gegen" den Autismus, sie müssen lediglich lernen sich als Minderheit in ihrer Umgebunmg zurechtzufinden und wohlzufühlen. Schizoid-Erkrankte können geheilt werden (teilweise), benötigen Therapie und Medikamente....ein ziemlicher Unterschied, oder?
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@scharlachrot: ups, sorry war etwas gar zusammengekürzt.

@jeruscha: danke, jetzt habe ich es kapiert.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
nur nebenbei: adhs sehe ich auch nicht als eine krankheit.... muss nur so definiert werden damit bei notwendigkeit von medies / therapie unterstützt wird. (meine persönliche meinung)
ist auch nicht heilbar - da eine andere art zu sein - keine krankheit - DAS LEIDEN aber schon.
nicolinetta
Dabei seit: 31.01.2004
Beiträge: 55
Ich sehe beides nicht als eine Krankheit. Schlussendlich zählt doch nur dass man als eltern sein kind und sein verhalten versteht und es die bestmögliche schul- und therapieform bekommt. in dem es nicht das gefühl bekommt "speziell" zu sein.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1023
Wer möchte da noch Kind sein, wenn man nur noch das Streitobjekt für Asperger oder POS ist?
Mich als Ich-kann-Schule-Lehrer würde auch nur interessieren, was Dein Junge wirklich hat. Er hat die Kräfte, Talente, Begabungen, Fähigkeiten, Anlagen, die er für die Lösung der Aufgaben braucht, welche ihm das Leben stellt. Das Leben ist ja nicht blöd. Es kennt uns in- und auswendig und weiß genau, welche Aufgabe es jedem von uns in welchem Schwierigkeitsgrad stellt, dass wir nach unseren besten Kräften suchen und sie entwickeln müssen. Das gilt auch für Eltern und Lehrer und Therapeuten von Kindern, die ein Problem haben.
"Asperger" oder "POS", das ist doch keine Lösung.
Das sind Ohnmachtsbezeichnungen derer, die - und das meine ich jetzt kein bisschen vorwurfsvoll sondern nur beschreibend - die Probleme nicht lösen können und aufgegeben haben, nach einer Lösung zu suchen.
In der Ich-kann-Schule geht es nie um Asperger und POS. Da sind Auffälligkeiten nur Wegweiser. WEGweiser weisen von sich selbst WEG. Wer sein Leben lang nur immer um den Wegweiser "Zürich" herumläuft, kommt nie nach Zürich.
Willst Du wie die Ziege am Pflock ein Leben lang nur immer um POS oder Asperger herumgrasen??? Wenn nicht, warum versuchst Du dann, Dein Leben und das Deines Sohnes an einen dieser zwei Pflöcke zu binden?
Es ist weder die natürliche Bestimmung einer Ziege noch eines Menschen ein Leben lang in engstem Radius um ein Problem, an das er sich selbst bindet, zu kreisen.
Ich grüße gerne etwas unbequem.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
nicolinetta
Dabei seit: 31.01.2004
Beiträge: 55
@franzjosefneffe
Und wie findet man den direktenweg `? das würde mich sehr interessieren!
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1023
@nicolinetta:
Die Pädagogik lehrt uns, im Problemfall die bewussten Anstrengungen zu steigern. Das zeigt zwei wesentliche Schwachpunkte:
Erstens die Anstrengung und zweitens die Beschränkung auf die beschränkten bewussten Kräfte sowie das Übergehen der unbewussten.
Nicht der bewusste Verstand steuert unsere Lebensfunktionen sondern sie werden im Unbewussten gesteuert.
Fast alles, was wir wissen und können, ist uns unbewusst. In unserem Bewusstsein hat immer nur ein Gedanke auf einmal Platz. Das ist fast gar nichts. Es steht uns aber stets alles zur Verfügung. Im Unbewussten. Und das lässt es uns bewusst werden, a) als Zuweisung und b) wenn wir mit ihm gut umgehen. Die entscheidende Möglichkeit b) verspielen wir in der Regel völlig. Der Umgang, den wir von der Pädagogik mit dem Unbewussten gelernt haben, ist indiskutabel.
Im Unbewussten liegen alle unsere Talente, alle unsere entscheidenden Kräfte. Wir geben ihnen Mühe, wir strengen sie an, wir lassen (sie) nicht locker, wir überwinden sie. So geht man mit bösen Feinden um aber nicht mit entscheidenden Kräften, ohne die nichts geht.
Nach meiner Beobachtung kennt jeder diesen Weg.
Man hat uns aber ein "System" übergestülpt, in dem man bestraft wird, wenn man SICH ETWAS HERAUSNIMMT und in dem man belohnt wird, wenn man sich BENIMMT. Wer sich benimmt, wird benommen. Selbsterkenntnis ist also gleich doppelt erschwert. Die Gedanken sind aber frei; jeder kann es mit seinen Gedanken selbst durchdenken. Die Weichen werden bei den feinsten Kräften im Unbewussten gestellt und das kann jeder, der es erkannt hat, selbst machen. Alles Gute!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué