Austausch gesucht

Laffayette
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 29.05.2013
Beiträge: 6
Liebe Alle
ich bin neu hier und suche eine Mutter, die sich per pn / e-mail oder gerne auch persönlich mit mir austauschen möchte. Ich finde Foren für kurze Fragen und zur Kontaktsuche super hilfreich, für 'Gespräche' schätze ich aber den 1:1-Kontakt mehr.
Ich habe zwei Töchter (bald 7 und 2) und die Ältere ist seit Geburt etwas entwicklungsverzögert, hat überbewegliche Gelenke, eine schwache Muskelspannung und fällt in letzter Zeit vermehrt auf mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen (Verdacht auf ADS ohne Hyperaktivität).
Sie macht noch ein Jahr länger Kindergarten und beginnt bald mit Psychomotorik- und Ergotherapie.
Sie ist ein sehr kommunikatives, phantasievolles Kind, liebt Menschen und Tiere und Geschichten...

Ich finde den Alltag extrem anstrengend, fühle mich oft ausgelaugt und nahe am Verzweifeln. Ich suche jemanden für einen offenen Austausch (nicht nur Schönwettergespräche...), jemand, der ähnliches erlebt jeden Tag und weiss, wie das ist...

Ich freue mich!

lg, Laffayette
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 0
Du weißt, dass alles im Leben zwei Seiten hat. Die eine davon, die Problemseite, hast Du schon ganz gut erfasst, und nun sagt Dir eine ganz wichtige Instanz in Dir, dass Du Austausch für die Lösungsseite suchen sollst.

Ausgelaugt und verzweifelt, das bist ja nicht nur Du. Was Du fühlst, ist die Erschöpfung und Hilflosigkeit Deiner Kräfte, Potentiale, Talente, Fähigkeiten. Du hast sie alle, aber sie sind geschwächt und finden den Weg nicht.

Mamas sind starke SENDER & EMPFÄNGER. Sie sind mit ihren Kindern verbunden und fühlen, wie es ihnen geht - das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass sie nicht nur Freude und Kraft sondern auch Erschöpfung und Verzweiflung ausstrahlen - in das Kind hinein. Strahlen gehen nämlich überall ungehindert durch. Darum ist es wichtig, dass Du zuerst DIR hilfst, damit Du zu einem für Dich und das Kind und letztlich alle besseren SENDEPROGRAMM kommst.

Gegen eine Ausstrahlung von Verzweiflung und Erschöpfung haben alle verbalen und tätigen Anstengungen keine Chance.

Von Leuten, die sich damit nicht auskennen, wird die Methode Coué oft belächelt. Coués kleines - nicht umsonst weltberühmtes - Buch über Autosuggestion beinhaltet alles, was Du brauchst, um schnell und effizient Deine eigene Situation zu verbessern, Deine Kräfte zu regenerieren und den SINN des Lebens - ahd. "sinan = der Weg" - wieder zu finden. Ich erforsche Coué und die Autosuggestion schon fast 40 Jahre und weiß, wovon ich schreibe. Die kleine Schrift enthält auch nützliche Hinweise, wie Du Deinen Kindern schnell und tiefgreifend nützen und ihre Talente aufrichten, zum Wachsen und zur Entfaltung bringen kannst. Da wäre auch die sog. Schlafsuggestion, zu der Du praktische Beispiele im Coué Brief 9 im Net findest. Ich hab es hier schon oft empfohlen und die Rückmeldungen waren sehr zufriedenstellend.

Schauen wir uns doch einmal die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme Deiner Tochter an:
Die Aufmerksamkeit und Konzentration ist bei jedem Menschen IMMER da. Wenn sie nicht da ist, wo meine Lehrer-KollegInnen sie haben wollen, dann diese Kolleginnen und ihr Angebot schlicht und einfach nicht interessant genug. Die Aufmerksamkeit und Konzentration geht immer zum Interessantesten. Das ist ein Überlebensprogramm in uns und ich finde es wirklich schlimm, dass meine KollegInnen in den Schulen immer noch brav den Lehrplan vollziehen und nicht begreifen wollen, dass sie eine wichtige ÜBERLEBENSFÄHIGKEIT & LEBENSTÜCHTIGKEIT ZERSTÖREN, wenn sie mit Druck und Zwang die Aufmerksamkeit auf etwas Zweitrangiges lenken wollen.

Deine Tochter ist also ganz OK. Du sagst ihr das bitte von ihr, und ich stehe ganz zuverlässig zu dieser Aussage auch vor allen anderen Leuten.
Ich bitte Dich auch, einmal darüber nachzudenken, ob Du wirklich jemand suchst, der dieselben Probleme hat wie Du und der Dir nur über dieselben Probleme erzählen kann, die Du eh schon kennst. Brauchst Du - und letztlich jede/r - nicht jemand, der Dir etwas über konkrete, praktische und am besten noch selbst erlebte Problemlösung berichten kann?

Wir fragen immer nur, ob das Kind schulreif sei.
Es ist eine schwere Unterlassungssünde, dass wir nicht auch die Frage stellen, ob die Schule kindreif ist.
Es geht einfach nicht, dass wir ein Kind jedesmal ein Jahr im Kindergarten oder in die Schule einfach "wiederholen" lassen und akzeptieren, dass die Schule, die im Niveau zu niedrig lag, selbst nichts dazulernt. Wenn Du ein aktuelles Beispiel von ca. 12 Minuten dafür, dass Schule auch wirklich intelligent funktionieren kann, anschauen willst, dann gib in die Suchmaschine "Schetinin-Schule" ein; das ist auch eine Ich-kann-Schule.

Ich glaube an Euch und die gute Entwicklung Eurer Talente und freue mich auf Euren Erfolg.

Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Leandrea
Dabei seit: 28.06.2005
Beiträge: 1
Liebe Laffayette

Ich schick Dir erst Mal eine ganz grosse Portion Kraft und Geduld rüber, ich kann Dich soooo gut verstehen!

Ich bin Mutter von zwei Töchtern (9 und 6 Jahre). Bei der Älteren haben wir seit rund einem Jahr die Diagnose ADS (ohne Hyperaktivität).
Mitte erstem Schuljahr wurde der Alltag mit unserer Tochter für mich immer belastender. Ich bemerkte wie unkonzentriert und vergesslich unsere Tochter ist. Das tägliche Hausaufgabenmachen, jedesmal ein riesen Theater. Der Schulalltag hat sie jeweils so viel Anstrengung gekostet, dass Sie, kaum zu Hause, förmlich explodiert ist. Ein nein von mir endete in einer schier endlosen Diskussion mit "warum Mami, wieso und bitte nur noch eine Chance". Leichteste Alltagsituationen wie "tischen" konnte Sie nicht mehr bewältigen. Sie wusste nicht wo anfangen, jammerte viel rum.... kurz benahm sich überhaupt nicht altersgerecht. Ich kam mir vor wie der böse Polizist und war Abends total kaputt. Bei meinem Mann stiess ich grösstenteils auf Unverständnis, er empfand es nicht so anstrengend bzw. "abnormal" (Kunststück - wenn man nur wenige Std. pro Tag mit dem Kind verbringt)... Ende Erstes Schuljahr vielen diese "Auffälligkeiten" auch der Heilpädagogin unserer Tochter (sie hat eine leichte Sehschwäche) auf.

Zur selben Zeit fand ich zufälligerweise alte Dokumente aus der Schulzeit meines Mannes... wir fanden heraus, dass mein Mann als Kind die Diagnose POS (ADS) gestellt bekam... ausser Hilfe bei leichter Schreibschwäche wurde jedoch nichts weiter unternommen. Meinem Mann war nicht bewusst, dass er ADS hat.

So liessen wir unsere Tochter beim KJPD abklären und die Diagnose ADS wurde bestätigt. Die Diagnose wurde nun auch von der IV anerkannt.

Seit einem 3/4 Jahr geht unsere Tochter zur Ergotherapie und seit 2 Monaten darf Sie reiten lernen.

Und was soll ich Dir sagen... ich habe eine neue Tochter.... icon_smile.gif

Sie kann sich nun viel länger konzentrieren, hat gute Schulnoten, versteht sich mit den Kindern viel besser, ist wieder fröhlich und aufgestellt, selbständiger, hat nur noch selten Ausraster und ist viel selbstbewusster!

Ich kann nicht wirklich sagen was diese Änderungen herbeigeführt hat... wahrscheinlich ein Zusammenspiel von geändertem/bewussterem Umgang von uns Eltern und der Lehrerin mit Ihr, die Ergotherapie und der Umgang mit den Pferden...

Mir hat es sehr geholfen zu wissen, dass meine Tochter eine "Behinderung/Krankheit" hat, sie damit nicht alleine ist und sich Ihr Zustand verändern bzw. verbessern lässt.... ich hab mich sehr tief mit dem Thema beschäftigt und dies hat mich gelassener gemacht...

Ich habe gelernt die Besonderheiten/Talente meiner Tochter zu fördern und zu bewundern...

Nur Mut, Ihr schafft dass! Du darfst mir gerne schreiben, wenn Du möchtest... Dampf ablassen tut soooo gut icon_smile.gif!

Liebe Grüsse

Andrea
Laffayette
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 29.05.2013
Beiträge: 6
Liebe Andrea
Ganz herzlich MERCI für Deine Zeilen!
Habe Dir eine pn geschickt.

lg, Laffayette