Bloss kein behindertes Kind!

Mama2.0
Dabei seit: 15.02.2016
Beiträge: 10
Manche haben ja hier den Wunsch danach geäußert, dachte es wäre hilfreich.

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.
Miturings
Dabei seit: 23.05.2016
Beiträge: 13
Ich habe in meinem Freundeskreis Freunde mit körperlichen behinderten Kindern und es klappt. Allerdings leiden sie schon stark an zusätzlichen Kosten. Ich stelle mir also schon die Frage, ob ein Kind ohne Behinderung nicht für die Eltern ein schöneres Leben bedeutet hätte. Wohlgemerkt, kann keiner die Frage eindeutig beantworten.

Gehen wir also auf die Thematik im allgemeinen ein:

Einer der großen Argumente ist, dass ein Kind die Berechtigung hat, trotz Behinderung, zu leben. Da stimme ich zu.

Gilt das gleiche Recht für ein Embryo? Und wo fängt das an? Das sehe ich nicht so eindeutig: Irgendwo muss man ja die Grenze setzen. Spermien und Eizellen sind ja unproblematisch. Wo fängt also da lebenswerte an? Nach der Zellteilung? Nach dem Verbund von Spermium und Eizelle? Die Wissenschaft hat da ja relativ gute Richtlinien entwickelt, die ich auch respektiere.

Ein anderer Gedankengang:
Angenommen man einigt sich mit seiner Frau ein Kind zu bekommen. Nun weiß man, dass das Kind behindert sein wird. Wenn man das Kind nun abtreibt und es erneut versucht, dann räumt man sozusagen dem nächsten Kind das Recht zu leben ein. So oder so hat man ein Kind.
Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass das nicht behinderte Kind ein viel glücklicheres Leben haben wird? Alleine schon, weil es weiß, dass seine Eltern es ohne Behinderung leichter haben?

Das ist eine ziemlich komplexe Problematik. Menschen, die sich für ein behindertes Kind entschieden haben, werden durch solche Aussagen extrem provoziert. Verständlich. Schließlich haben diese eine harte, aber für sie richtige Entscheidung getroffen. Aber nur, weil es für die einen Menschen so klar ist, ist es für die anderen Menschen deswegen nicht unbedingt klar.


BigMoma
Dabei seit: 03.11.2016
Beiträge: 9
Manchmal ist es eben Schicksal.
Wenn Gott Dir ein Kind mit einer Behinderung schenkt, wirst Du selber spüren was richtig ist
barbarar
Dabei seit: 12.04.2014
Beiträge: 40
"BigMoma" schrieb:

Manchmal ist es eben Schicksal.
Wenn Gott Dir ein Kind mit einer Behinderung schenkt, wirst Du selber spüren was richtig ist


Hallo BigMoma
Wirst Du selber spüren, was richtig ist??? Nein, sollte heissen, wirst Du selber spüren, was richtig gewesen wäre. Heute können ja starke Defekte zum Glück mit zuverlässigen Methoden festgestellt werden. Wer trotzdem austrägt, ... na ja, aber es sind ja nur sehr wenige, wenn das Testresultat eindeutig ist.
BigMoma
Dabei seit: 03.11.2016
Beiträge: 9
"barbarar" schrieb:


Hallo BigMoma
Wirst Du selber spüren, was richtig ist??? Nein, sollte heissen, wirst Du selber spüren, was richtig gewesen wäre. Heute können ja starke Defekte zum Glück mit zuverlässigen Methoden festgestellt werden. Wer trotzdem austrägt, ... na ja, aber es sind ja nur sehr wenige, wenn das Testresultat eindeutig ist.


Hättest Du das meiner Freundin gesagt, dann hätte sie Dich als herzlos beschimpft.
Sie hat nämlich auch ein behindertes Kind zur Welt gebracht.
Sie hat es einfach nicht übers Herz gebracht, es abzutreiben, obwohl sie wusste , dass es behindert ist.
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 998
Übrigens, von wegen eindeutiges testresultat. Man hört auch heutzutage immer wieder, das testresultate falsch waren, obwohl sie angeblich eindeutig waren
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Möglichst viel testen, möglichst viel ausschliessen!!!banghead.gifbanghead.gif

Dann kriegt man garantiert ein gesundes Kind: Pech dann nur, wenn das z.B. in einen Pool fällt und danach schwerst behindert ist. Oder das Kind doch tatsächlich mal einfach so eine schlimme Krankheit kriegt!

Frage mich, was dann solche Eltern machen icon_mad.gif
NYC
Dabei seit: 20.11.2015
Beiträge: 83
Nur so als kleiner Gedankenanstoss - vielleicht merkt die "Ich will kein behindertes Kind"-Fraktion, wie doof ihre Argumente sind:

Mein Kind wurde vorgeburtlich nicht getestet, kam viel zu früh auf die Welt, ging ihm aber den Umständen entsprechend gut, hat sich auch soweit gut entwickelt, dafür wurde ich selber kurz nach der Geburt schwer krank, was ich wohl nicht geworden wäre, hätte ich kein Kind gekriegt und nach 15 Jahren ist auch das Kind schwer krank...

Ginge es nach einigen Meinungen hier, wäre sowohl mein Leben, wie auch dies meines Kindes besser gar nie entstanden. Wir hätten uns viel Energie sparen können und die finanziellen Auslagen, die dadurch nötig waren, hätten viele schöne Ferien oder ein Haus gegeben!

Und barbarar kann mit einem abschätzigen "Na ja", den Kopf schütteln, wie eine "kranke - behinderte" Familie überhaupt das Recht hat, genauso nach ihren Bedürfnissen zu leben, wie dies die gesunde Familie Meier auch tut!
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nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 998
Es ist nicht einfach mit einem behinderten kind, das stimmt. Aber sie geben auch viel zurück.
Und ich würde ein Kind auch ganz bewusst austragen, auch wenn ich wüsste, das es schwerbehindert ist und das obwohl ich ganz genau weiss, was auf mich zukommt, da ich bereits eines habe
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Vor Jahren gab es eine Familie. Sie hatten mehrere Kinder, waren sehr reich und alles gegen aussen musste perfekt sein. Die Kinder wurden auf die teuersten Schulen geschickt, studierten, machten Karriere, wie es vorbestimmt war. Die eine Tochter hatte in jungen Jahren (gegen 20) einen Freund, musste aber die Beziehung geheim halten, weil ihre Eltern es nicht duldeten.

Irgendwann las sie zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Mann aus. Sie heirateten, nach einiger Zeit wurde sie doch schwanger. Auf einmal hatte sie keinen Bauch mehr, auch kein Baby. Das Kind wäre schwer behindert gewesen, stellten sie ihm US fest. So entschlossen sich die Eltern zu einer Abtreibung. Das Kind wäre nicht mal lebensfähig gewesen.

Sie brachte später noch 3 gesunde Kinder zur Welt. Sie entwickelten sich prima, waren ihrem Alter weit voraus, ganz wie es sein sollte.

Immer wieder kommt mir der Gedanke, ob ein behindertes Kind wohl nicht in diese Gesellschaft dort passte?