Ich habe in meinem Freundeskreis Freunde mit körperlichen behinderten Kindern und es klappt. Allerdings leiden sie schon stark an zusätzlichen Kosten. Ich stelle mir also schon die Frage, ob ein Kind ohne Behinderung nicht für die Eltern ein schöneres Leben bedeutet hätte. Wohlgemerkt, kann keiner die Frage eindeutig beantworten.
Gehen wir also auf die Thematik im allgemeinen ein:
Einer der großen Argumente ist, dass ein Kind die Berechtigung hat, trotz Behinderung, zu leben. Da stimme ich zu.
Gilt das gleiche Recht für ein Embryo? Und wo fängt das an? Das sehe ich nicht so eindeutig: Irgendwo muss man ja die Grenze setzen. Spermien und Eizellen sind ja unproblematisch. Wo fängt also da lebenswerte an? Nach der Zellteilung? Nach dem Verbund von Spermium und Eizelle? Die Wissenschaft hat da ja relativ gute Richtlinien entwickelt, die ich auch respektiere.
Ein anderer Gedankengang:
Angenommen man einigt sich mit seiner Frau ein Kind zu bekommen. Nun weiß man, dass das Kind behindert sein wird. Wenn man das Kind nun abtreibt und es erneut versucht, dann räumt man sozusagen dem nächsten Kind das Recht zu leben ein. So oder so hat man ein Kind.
Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass das nicht behinderte Kind ein viel glücklicheres Leben haben wird? Alleine schon, weil es weiß, dass seine Eltern es ohne Behinderung leichter haben?
Das ist eine ziemlich komplexe Problematik. Menschen, die sich für ein behindertes Kind entschieden haben, werden durch solche Aussagen extrem provoziert. Verständlich. Schließlich haben diese eine harte, aber für sie richtige Entscheidung getroffen. Aber nur, weil es für die einen Menschen so klar ist, ist es für die anderen Menschen deswegen nicht unbedingt klar.