Mein Kind: Du bist behindert!

carmelita233
Dabei seit: 28.05.2007
Beiträge: 1328
gabrielaA: wie ist es denn möglich dass die eltern nicht wissen wie alt ihr sohn ist??oder habe ich was falsch verstanden..?

man bekommt alles hin wenn man nur genug will!!!
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
hallo batida,

ich habe keine erfahrung, kann dir nur scheibwen wie ich (aus dem bauch heraus) handeln würde.

ich würde das kind trotzdem bestärken das nichts unmöglich ist. ihm nicht alle hoffnung nehmen. so wie ich verstanden habe, ist laufen für ihn definitiv unmöglich? was genau hat er?
es ist ja auch nicht ausgeschlossen das in zukrunft andere möglichkeiten zur verfügung stehen?

trotzdem realistisch sein und ihm die realistische prognose nicht vorenthalten.

ich wünsche alles gute und ganz viel power weiterhin!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@carmelita: Ich meinte, die Eltern wissen nicht, wie alt er mal wird.
Dh. es könnte durchaus sein, dass er ein "normaler" Erwachsener wird, es kann auch sein, dass er gar nie das erwachsenen Alter erreicht.

Sorry, falsch geschrieben...
leamirjam
Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 8
Liebe Batida

Erstmal schicke ich Dir viel Power rüber!

Unsere grosse Tocher (6.5 Jahre) hat eine Sehbehinderung (bzw. eine Seheinschränkung). So kam und kommt auch bei uns das Thema anders sein immer wieder Mal zur Sprache.

Ich bin mit meiner Tochter sehr offen und nenne die Sache beim Namen. Ich betone Ihre Stärke und versuche sie zu motivieren wenn gewisse Dinge wie Fahrradfahrenlernen bei Ihr einfach länger dauern. Ich habe Ihr erklärt, dass jede Person Stärken und Schwächen hat dies aber auch gut so sei weil sich Menschen so gegenseitig helfen können.

Denk daran, für Deinen Sohn ist es ganz normal dass er "Anders" ist, er ist so geboren und lebt Tagtäglich damit! Für Ihn ist es viel weniger schlimm als für Dich als Aussenstehende!

Unsere Tochter fragt mich z.B. öffters "kann ich später autofahren" etc., dann erkläre ich Ihr, dass dies wahrscheinlich nicht möglich sei, man aber nicht voraussagen könne wie sich Ihr "Sehvermögen" weiterentwickelt. Dass sie aber auch mit Zug, Bus, Taxi, etc. überall hin kommen könne. Und dass es viele Menschen gäbe, die dies nicht können.

Wenn ich im Fernsehen oder Zeitschriften über eine Person mit ähnlicher "Behinderung" sehe zeige ich es Ihr und weise sie darauf hin wie dies Menschen auch Ihren Alltag meistern und dabei viel Spass haben - positive Vorbilder!

Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht!

Liebe Grüsse

Andrea
Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
batida ich finde du hast sehr gut reagiert. die wahrheit sagen aber ihm seine meinung sein lassen.
wie ist es mit rückfragen? z.b. "gell, es wäre schon schön wenn du auch gehen könntest." "was würdest du am liebsten machen wenn deine beine gesund wären?"
batida
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 04.10.2002
Beiträge: 127
ganz herzlichen dank für all die anregungen und gedanken (auch via email oder pn)... ja.. positive vorbilder icon_smile.gif.. einen jungen mann gibt es da auf facebook, der mit seinen voraussetzungen und 21 jahren ein richtier "powerkerl" ist. - ich kann es kaum erwarten, dass ich meinem sohn diesen kontakt weitervermitteln kann icon_wink.gif er hat sogar ein buch geschrieben.. leider gibts das nur in englisch. - aber, in ein paar jahren sollte dies auch kein problem mehr sein.

vermutlich wird es nun auch zeit, dass wir ihm seine möglichkeiten näher bringen.. z.b. e-rolli-hockey oder so.. es ist halt auch eine frage der eigenen mentalen stärke und des zeitmanagements *uff*

abgesehen davon habe ich das thema heute bei der kinderärztin angesprochen, welche sich diesbezüglich nun auch schlau machen will und gemeint hat, dass hier auch die sonderschule wahrscheinlich ihres dazu beitragen kann.

allgemein: er ist muskelkrank, und - einfach gesagt - zu schwach zum gehen. er wird tendentiell stärker sodass er jetzt (mit 5) endlich selber - und unterstützt - sitzen kann. - das mit dem laufen ist so: wenn die stammzellenforschung weiterkommt, was von optimistischen professoren angekündigt und auf die nächsten 5-10 jahre festgelegt wird, gibt es tatsächlich eine therapie und damit eine möglichkeit, seinen muskeln einen schubs zu geben, damit sie weiter reifen können (sie haben im mutterleib aufgehört zu reifen)... die frage ist: wie optimistisch/realistisch sind diese prognosen und wie realistisch ist dann das mit dem "zum laufen kommen", weil sohnemann ja jetzt schon aufgrund seiner körperbehinderung zusätzliche einschränkungen "kriegt".

der austausch hier tut mir immer mal gut.. schön, dass sich immer ein paar leute finden, die zur lösungsorientierung beitragen icon_smile.gif MERCI!

Alles hat seine Zeit!
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Hallo

Mein Patenkind spielt bei einer super Uni-Hockey Gruppe vom Mathilde Escher Heim. Wenn du möchtest, dann würde ich ihn fragen, ob er mit euch via Facebook diskutieren wollt. Er trägt eigentlich das schwerste Schicksal in unserer Familie. Er ist es aber, der uns über seine schwierigen Kinderjahre getragen hat. Ich bewundere ihn, wie er mit seiner Behinderung umgeht.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
...er diskutieren will ....

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
murbeli
Dabei seit: 28.03.2004
Beiträge: 453
Unsere Tochter hat eine Gehbehinderung. Vielleicht kommt's irgendwann nach weiteren x Operationen gut, vielleicht auch nicht. Ich unterstütze sie, indem ich ihr sage, was sie alles KANN. Das relativiert dann das, was sie nicht kann. Ich zeige ihr zudem Alternativen, wenn sie bei etwas nicht mitmachen kann. Und da sie dazu neigt, rasch zu sagen "das kann ich nicht", unterstütze ich sie und bringe sie dazu, etwas zu machen, was sie sich nicht zugetraut hätte. Natürlich nur Dinge von denen ich (fast) sicher bin, dass es klappt.

Ich würde deinem Sohn sagen, "ja, vielleicht kannst du mal gehen und wenn nicht, macht's nichts, denn du hast einen tollen Rollstuhl, den haben nicht alle. Und damit kannst du das und das und das machen". Irgendwas in der Art halt.

Ganz brutal finde ich Leij's Vorschläge ("gell, es wäre schon schön wenn du auch gehen könntest." "was würdest du am liebsten machen wenn deine beine gesund wären?"icon_wink.gif Ich glaube hier ist Gordon - oder wer auch immer - nicht optimal umgesetzt. Jemanden von etwas träumen lassen - jedenfalls wenn es um so etwas geht -, das er nie haben kann wäre für mich ein Vertrauensmissbrauch.

Urteile nicht über einen Menschen, ehe du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.
Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
murbeli warum darf man wünsche nicht an- und aussprechen? meinst du, jemand der nicht sehen kann wünscht sich nicht sehen zu können?
ich finde es schade, wenn "rücksicht" gleich schweigen ist...
aber bin froh wenn ich hier ein trampel war (äxgüse) wenn du mir rückmeldung gibst.