Schwerhörige Kinder

sio
Dabei seit: 18.10.2003
Beiträge: 13
@anita-cornelia
ich denke das kommt sehr auf das hörbehinderte kind an. auch wie die lehrerpersonen/ schulgemeinde mit diesem umgehen.

hast du selber kinder die hörbehindert sind?

meine kids absolvierten eine "normale" schulzeit, teils mit und ohne audiopädagoginnen. und ich bin froh, dass es so möglich war.

falls du mehr fragen hast, kannst du mir eine private pn senden.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
In der Klasse meines Sohnes hat es einen Jungen, der nur auf einem Ohr hört. Das scheint kein Problem zu sein, er muss einfach immer auf der richtigen Seite sitzen.

In unserer Familie hat es mehrere Personen mit Schwerhörigkeit, meine Grossmutter war praktisch taub, auch mein Vater und meine Onkel hören schlecht (immer schlechter). Wäre ja schön, wenn das mit Autosuggestion heilbar wäre....

Leben und leben lassen
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
gibt es denn kinder, die so sehr leiden in der regelschule, dass sie besser in eine sonderschule gehen sollten?

kann mir jemand davon berichten?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Es kommt halt darauf an, wie wieviel Unterstützung das betroffenen Kind von den Lehrpersonen/Schule, allenfalls Mitschüler hat. Ebenso, wie stark die Hörbeinträchtigung ist, wie gut es hört. Der Landenhof ist zwar für mich ein Begriff, die Schule selber, wie sie aufgebaut ist, etc. kenne ich nicht.

Ob ein Kind in einer Regelklasse leidet, hängt sehr vom Umfeld ab. Wie gut kann es dem "normalen" Unterricht folgen? Wie gut wird es begleitet, unterstützt von den Lehrpersonen, Mitschülern? Wie viel Rücksicht muss/kann/wird darauf genommen?
Zahnweh
Dabei seit: 01.01.2007
Beiträge: 693
Mein Sohn kommt ev. in eine Regelklasse mit einem hörbehinderten Mädchen. Anscheinend hat sie noch zusätzliche Unterstützung durch eine Heilpädagogin.
queenie
Dabei seit: 21.05.2002
Beiträge: 632
In der Klasse meiner Tochter hatte es einen Jungen mit Hörbehinderung. Er hat die Primarschule in der Regelklasse gemacht und ist aber anschliessend nicht mit den anderen in die Sekundarschule, sondern in eine Sonderschule.
Ich denke, die Jahre in der Regelklasse waren ok, da es sich um eine kleine Landgemeinde handelt, und die Integration kein Problem war. Ich habe mich allerdings schon gefragt, ob ihm der "Abschied" mit 12 Jahren nicht schwerer fiel, als es mit 6 der Fall gewesen wäre.
siri70
Dabei seit: 05.08.2006
Beiträge: 9
Ich glaube es kommt auch auf das schwerhörige Kind drauf an, ob und wie es sich in einer Regelschule integriert fühlt. Ich war als Schwerhörige in einer Regelschule und fühlte mich schlecht integriert, obwohl ich auch Freundinnen hatte. Vielleicht kommt es auch darauf an, ob man ein Einzelgänger von natura aus ist. Ich hätte es mir gwünscht spätestens in der Oberstufe, Beginn Pubertät in einer Schwerhörigenschule gegangen zu sein. Auch während der Ausbildung fühlte ich mich als Außenseiterin und das prägt bis heute. Erst im Kontakt mit anderen Schwerhörigen erlebte ich die echte Integration. Dank dieser Erfahrung kann ich auch besser damit umgehen "anders" zu sein. Und heute denke bin ich überall gut integriert. Und ich glaube heute, dass die negativen Erfahrungen auch positive Spuren hinterlassen haben. Das ist bei vielem so, schlechte Erfahrungen können einem auch stark machen und im Leben gibt es viele Stolpersteine. Und manchmal habe ich das Gefühl glücklicher zu sein als viele Menschen, weil ich nichts selbstvertändlich finde.
siri70
Dabei seit: 05.08.2006
Beiträge: 9
Und ich finde es gut, wenn man vor Beginn der Oberstufe die Möglichkeit bespricht mit dem Kind in den Landenhof zu gehen. Das Kind kann ja auch dort schnuppern gehen. Sie fühlen dann schon wohin sie hin gehören. Ich erlebe viele ehemalige Landenhof-schüler zufriedener und selbstbewusster als solche die nur in die Regelschule gingen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@siri70: Intressanter Beitrag! Wie äusserte sich das, dass Du Dich nicht integriert gefühlt hast? Ich denke, ein Schwerhörige/r versteht ja nicht alles. So ist es auch schwierig, die Anforderungen, die einem gestellt werden, zu erfüllen.

Wie geht es Dir heute? Hat sich was geändert in Bezug auf Deine Schwerhörigkeit? Gibt es bessere Hörapparate? Ich selber höre auch nicht so gut. Das ist manchmal schwierig, wenn Leute leise sprechen. So verstehe ich dann nicht, was sie sagen. Habe schon mehr als einen Hörtest gemacht. Jedesmal hiess es, ich müsste es weiter abklären, was ich nie machte.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
GabiA

wie sich das äussert? Ich kann jetzt nicht verallgemeinern aber ich fühle mich jeweils wie im Aquarium hinter Scheiben. (ohne HG und Implantat, denn ich bin völlig ertaubt)

Mit Hilfen geht es nicht immer besser.Bei grossen Menschenmassen kannst du nicht wirklich filtern, der Lärm ist laut und immer etwas gleich.

Als Mensch wirst du schnell müde, kommst nicht mit, wenn du kein 1 zu 1 Gespräch hast, fantasierst Dinge zusammen aus den Wörtern die du mitbekommen hast. Alles in allem ziemliche Höchstleistung die ein Schwerhöriger (je nach Schwerhörigkeit) leisten muss.

Er muss aber auch lernen sich zurückzuziehen sich zu "outen und zu komunizieren, wenn es zuviel und nicht mehr möglich ist. Nicht immer einfach, aber ohne das und verständnisvolle Mitmenschen gehts fast nicht.