Kommentare zu den Blogbeiträgen auf www.wireltern.ch

Moderatorin Sara
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.05.2012
Beiträge: 71
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Andrea_Mordasini
Dabei seit: 09.08.2009
Beiträge: 6
Stillen: Solange es uns gefällt

Solange das Langzeitstillen für die Eltern und ihr Kind stimmt, ist doch alles bestens, egal was andere - die es übrigens überhaupt nichts angeht – darüber denken, schreiben oder gar sagen mögen! Ob und wie lange ein Kind gestillt wird, ist einzig und alleine Sache der betreffenden Familie. Sobald die Stillerei für jemanden, den Vater zum Beispiel, nicht mehr ok ist, muss diesbezüglich halt über die Bücher gegangen und über ein mögliches Abstillen nachgedacht werden. Für mich wäre Langzeitstillen, zB bis ins Spielgruppen-/Kindergartenalter, überhaut nicht vorstellbar und denkbar gewesen, habe meine beiden Kinder jedoch auch "nur" jeweils rund drei Monate voll stillen können. Länger ging es leider einfach nicht, hätte aber sehr gerne noch etwas länger gestillt. Ich finde es schade, dass über das Stillen (öffentlich, Langzeit,...) immer so viel und kontrovers diskutiert wird. Dabei ist Stillen, solange sich die Mutter dabei möglichst gesund und ausgewogen ernährt und auf blähende Speisen, Nikotin und Alkohol verzichtet, das Gesündeste, Natürlichste und Normalste für einen Säugling. Wer Langzeitstillen bevorzugt, soll es ohne Anfeindungen tun, die anderen ohne Anfeindungen eben lassen dürfen. Und für alle anderen, die halt nicht stillen können oder nicht wollen, gibt es mittlerweile qualitativ sehr gute Schoppenmilchen als Alternative. Mit etwas mehr "Leben und leben lassen", etwas mehr Toleranz, Rücksicht, Respekt, Akzeptanz und mehr Mit- und Füreinander statt Gegeneinander wäre das Zusammenleben, gerade auch und vor allem unter uns Müttern noch viel harmonischer, friedlicher, einfacher, angenehmer und gemütlicher icon_smile.gif!

PS: Ich fände es super, wenn Artikel und Blogs wie vorhin wieder kommentiert werden könnten. So via Forum finde ich es zu umständlich und zu kompliziert - schade icon_frown.gif.
Andrea_Mordasini
Dabei seit: 09.08.2009
Beiträge: 6
Müde Mütter

Wir Mütter leisten, egal ob noch erwerbstätig oder nicht, nicht weniger als 100% berufstätige Kinderlose, einfach auf einer anderen Ebene. Schliesslich bilden und formen wir in gewisser Hinsicht die nächste Generation, unsere Zukunft. Und diese bereichernde, erfüllende, schöne, verantwortungsvolle, aber auch anspruchsvolle und teilweise sehr anstrengende Aufgabe, Berufung und Herausforderung, die uns täglich sehr viel abverlangt und wo von uns immer mehr verlangt, gefordert und erwartet wird, verdient endlich mehr Respekt, Wertschätzung, Achtung, Anerkennung und Dankbarkeit! Wer Kinder erziehen nach wie vor als „Schoggijöbbli“ betrachtet, abwertet, belächelt und gleichsetzt mit „Plöischle“, „Käfele“, bisschen Haushalten und Kinder bespassen, hat ehrlich gesagt keine Ahnung und nichts begriffen! Nein, Muttersein ist viel mehr als das – ein „Fulltimejob“ ohne geregelte Arbeitszeiten und Feierabende, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Schade, dass die Allermeisten, nicht nur Aussenstehende, davon jeweils nur einen winzig kleinen Bruchteil mitbekommen… Zu behaupten, Mütter hätten immer „frei“, nichts zu tun, täten faulenzen und Däumlein drehen, ist ein Affront, eine Frechheit und schallende Ohrfeige gegenüber allen verantwortungsbewussten, engagierten Müttern und ihrer täglichen Arbeit.

So wie Kinderlose über ihren nicht immer einfachen Alltag und Beruf erzählen und auch mal klönen dürfen, dürfen auch Mütter und Väter ab und an über die nicht immer einfache Elternschaft jammern, ohne gleich als undankbar, überfordert und unbelastbar abgekanzelt und verurteilt zu werden wie mir dies leider vor einiger Zeit mit und bei einer kinderlosen Bekannten widerfahren ist. Ich traf sie zufällig im Quartier. Sie fragte mich, wie es mir gehe. Darauf antwortete ich ehrlich, dass es mir nicht schlecht gehe, es jedoch zurzeit sehr schwierig sei mit meinen beiden Kindern im Trotz- und Quengelalter. Sie konterte daraufhin überheblich, dass ich nicht so tun solle, ich hätte es ja so gewollt und solle dankbar sein über dieses Glück zweier gesunder Kinder, nicht jede hätte das Glück Kinder zu kriegen. Ich war baff und verletzt und antwortete ziemlich forsch, dass ich sehr wohl glücklich und dankbar sei, wir dieses Glück auch sehr schätzen, dass aber auch wir Mütter A) mal am Anschlag sein und B) dies auch sagen dürfen, ohne gleich „runtergeputzt“ zu werden. Schliesslich täte einer erwerbstätigen Kinderlosen, die über ihre Arbeit, den Chef, die Kollegen jammert auch niemand einfach so ins Gesicht sagen, sie solle nicht so tun, sie hätte es ja so gewollt und sie solle dankbar sein für ihren Job, schliesslich hätte es genug Arbeitslose, die gerne arbeiten würden.

Mütter dürfen sich nicht genieren, sondern dazu stehen, dass nicht immer alles „rosig“ läuft und sie hin und wieder über ihre Grenzen kommen. Es ist wichtig, den Partner mit in die Erziehung einzuspannen, ihm wichtige Aufgaben anzuvertrauen, ihn auch einfach mal machen lassen. Sich die Nächte im Turnus abzuwechseln, wo der Vater und die Mutter abwechslungsweise sich um die erwachten Kinder kümmert, sie füttert, frisch wickelt und wieder in den Schlaf begleitet. Denn nicht nur der Vater muss morgens beizeiten aufstehen, „parat sein“ und hat einen anstrengenden Arbeitstag vor sich – auch die Mutter! Falls nötig, sollten Eltern nicht zögern, Hilfe, eventuell auch professionelle, anzunehmen um den Alltag besser bewältigen zu können.
Wichtig ist aber auch, dass sich die Mütter untereinander weniger “bekriegen”, kritisieren und verurteilen, sondern mehr zuhören, sich austauschen, füreinander interessieren, aufeinander zugehen, unterstützen, aufmuntern und helfend unter die Arme greifen. Egal ob Muttermilch oder Schoppen, Kinderwagen oder Tragetuch, erwerbstätig oder nicht, geimpfte Kinder oder ungeimpfte: Wir Mütter und Väter versuchen und tun tagtäglich nur das Beste für unsere Liebsten und sitzen alle im gleichen Boot. Versuchen wir dieses gemeinsam vor dem Kentern zu bewahren und führen es auch in stürmischen Zeiten gemeinsam in den sicheren Hafen ohne diesem unnötigen, nutz- und sinnlosen Elternbashing auch nur die geringste Chance zu geben icon_smile.gif! Denn nur so und mit mehr Mit- und Füreinander statt Gegeneinander, weniger Vorurteilen und Anfeindungen, dafür mehr gegenseitiger Toleranz, Respekt, Akzeptanz, Rücksicht, Offenheit, Hilfsbereitschaft und Verständnis wird das Leben als Eltern noch viel einfacher, leichter und angenehmer.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Nun ja, von wegen Toleranz und Akzeptanz - da hinken die Military-Still-Mütter aber ganz schön hinten nach.

Denn ja, finde ich es als nicht mehr stillende Mutter mühsam, nirgends mehr auch mal einfach ohne offen-brüstige-Mütter sitzen zu können. Denn nein, eigentlich möchte ich z.B. beim
Essen sowas nicht unbedingt sehen.

Ich habe öffentlich gestillt, oft liess es sich nicht vermeiden, aber immer habe ich einen ruhigeren Ort gesucht, nicht, um andere nicht zu stören, sondern um für mein Kind und mich Ruhe zu haben. Stillen war für mich jedes Mal ein sehr inniger, intimer Moment zwischen mir und meinem Kind - das habe ich nicht einfach so nebenbei beim Abenddrink in der schicken Bar erledigt, oder beim Quatsch mit 10 anderen Müttern auf der vollen Bank mitten auf Spielplatz.

Und ich hätte mir damals vor allem eines gewünscht: nicht die dummen, vorwurfsvollen Mahnreden, weil ich beide Kinder mit 4 Monaten abgestillt habe. Nicht diese unterschwelligen Vorwürfe, wie ich wohl meinem Kind schaden würde.

Und heute wünschte ich mir etwas weniger militantes Werben für Pro Stillen.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
@Blue, genau so ist es, du bringst es auf den Punkt.
Bleibt nur zu hoffen dass diese Mütter ihre Jungs nicht noch in den Militärdienst begleiten icon_redface.gif

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.