4 kinder der mutter wegnehmen?

Gelöschter Benutzer
ultra:
kann deinen unmut schon ein bisschen nachvollziehen. wir unterstützen im moment auch gerade einen kollegen, dessen frau sich seit einer woche in eine psychiatrisches sanatorium hat einweisen lassen. sie muss nun mind. 3 monate bleiben. kontak darf im moment weder mann noch kinder zu ihr haben. die einweisung kam völlig unerwartet. weder mann noch kinder wussten etwas davon. davor war sie für 3 tage einfach verschwunden.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Ihr geht hier alle von den Muttergefühlen aus... wer sagt denn dass die Kinder ihre Mutter überhaupt sehen wollen? Vielleicht war der Alltag für die Kinder unter der Obhut der Mutter ja auch nicht dass wahre? Vielleicht erhalten die Kinder im Heim mehr Aufmerksamkeit und Geborgenheit als zu Hause? Fragen über Fragen,die man als Aussenstehend/r nicht beantworten kann.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Ultramarin
Es werden immer Pflegfamilien gesucht in allen Regionen. bei uns im Pflegdienst hat es immer viel mehr Pflegeltern die zur Verfügung stehen als das Anfragen kommen. In gewissen Kantonen sind die Gemeinden finanziell eher bescheiden und daher platzieren sie dann lieber im Heim,den Heime zahlt der Staat-Pflegeltern nicht. Wir selber haben schon die Erfahrung gemacht das bei uns nicht platziert wurde obwohl alle es wollten,es war der Gemeinde aber finanziell zu belastend und so kam das Kind ins Heim! Tja auch sowas gibt es! Und wenn man Pflegeltern werdne möchte sollte man sich das sehr gut überlegen. "Nur" helfen wollen reicht nicht aus. Man muss viel dazu mit bringen und aushalten können,es ist kein dankbarer Job. Dafür umso reicher an Sinn und Erfüllung. Hat man eigene Kinder sollte man sich auch da über vieles bewusst sein. Alles nicht so einfach,kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Es gibt in den grösseren Kantonen meist einen Infoabend für Interessierte und der Einführungskurs von 3 Tagen ist sehr empfehlenswert,teils sogar obligatorisch. ich kann sagen es hilft sehr bei der Entscheidungsfindung!

@Goldfisch
Es gibt verschiedene Pflegfamilien. Gerade die heilpädagogischen sind meist eine sehr gute Adresse für "schwierige" Fälle. Und Elternzusammenarbeit ist meistens die schwierigste Sache am ganzen Fall. Wir hatten sehr einfache Kinder welche aber sehr schwierige Eltern mit brachten. Daher hatten wir den grössten Aufwand mit den Eltern. Übrigens gibt es Schulung für Pflegeltern. Wir sind z.B. eine Fachpflegefamilie welche sich laufend weiter bildet und obligatorische Gespräche und Pflegelterngruppe besuchen muss (wobei es für uns eine Bereicherung ist und nie ein Muss). Aber ich bin mit dir einig das nicht jedes Pflegekind mit jeder Pflegefamilie zusammen passt und manchmal ist sogar ein Heim der geeignetere Platz.

Leben und leben lassen
wolfgang
Dabei seit: 07.11.2008
Beiträge: 2034
@ chnöpfli
"Keine Behörde kommt einfach und reisst die Kinder aus dem Haus wenn es keinen dringenden Anlass dazu gibt."

Sorry, aber das stimmt nicht ganz. Es kann auch ein dringender Anlass konstruiert werden. Es kommt ja nicht die Person die Kinder abholen, welche den dringenden Anlass sieht, oder meint zu sehen, oder im schlimmsten Fall sogar sehen will, sondern die Vollzugsbehörde. Und die prüft nichts, sondern handelt im Auftrag. Du musst dann in einem Beschwerdeverfahren beweisen, dass der Entzug nicht gerechtfertigt ist, was fast aussichtslos ist. Wenn Dich mal einer im Visier hat, bleibt nur noch die Flucht. Und - glaub mir, das ist kein blah blah...

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Wolfgang
Keine Regel ohne Ausnahme! Und ja ich weiss es gibt leider auch solche traurigen Fälle,sind aber eher weniger der Fall. Ich kenne einige Beispiele da war es umgekehrt und die Kinder mussten in der Familie aushalten obwohl die Misstände offensichtlich waren. Und ich habe genug Fälle erlebt wo Pflegekinder rück platziert wurden obwohl sich in der Familie kaum was getan hat. Das Behördenkarusell ist manchmal unergründlich und sowohl als Eltern wie auch als Pflegeltern hat man wenig Macht. Daher ist eine kooperative und kostruktive Zusammenarbeit von Anfang an ein grosses Plus für alle Beteiligten. Ich behaupte aber nicht das es auch Fälle gibt wo man sich irrt in vieler Hinsicht und wo auch Fehler gemacht werden,leider! Wir haben da einiges einstecken müssen als Pflegeltern und ich selber könnte den eint oder anderen Beistand auf den Mond schiessen. Doch bei jedem neuen Fall ist die Hoffnung da das man einen Beistand/Vormund erwischt der zum Kindeswohl handelt. Und man lernt auch bei jedem neuen Fall dazu.
Deinen Zeilen nach geh ich davon aus du weisst wovon ich spreche.

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Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Chnöpfli

Desshalb frage ich ja in einem anderen Posting: warum werden die Väter im Blickartikel nicht erwähnt? Sind es desinteressierte Väter oder war es die Absicht der Mutter, sie nicht zu erwähnen. Es kann ja auch sein, dass ein oder mehrere Väter seit langem die VB auf die Missstände aufmerksam machten und um die Obhut kämpften.

Nochmals ganz wichtig: Wir wissen nichts genaues über diesen Fall. Meine Postings sind rein spekulativ und beruhen auf den Erfahrungen des VeV.

Diese engagierten, interessierten Väter sind dann eben bei vielen Müttern nicht beliebt. Weil sie sich einmischen. Ein Grund, weshalb viele Frauen gegen das Gemeinsame Sorgerecht sind. Was wäre aber, wenn es richtig und wichtig ist, dass sich ein Vater einmischt? Weil eben um die Gesunheit und Entwicklung seines Kindes geht?

In dieser Geschichte kennen wir bis jetzt nur die Seite der Frau.

Begleitetes Besuchsrecht:
Es mag sein, dass 3 Stunden Weihnachtsfeier als knausrig erscheint. Das ist aber effektiv eine sehr teure Angelegenheit.
Von einem professionellen Begleiter, der ein Mitglied unseres Vereins begleitet, kenne ich die Zahlen:
Pro Stunde 110 Fr. x 3 Stunden (im komkreten Fall hier) = 330 Fr. plus Auftragspauschale 160 Fr. = 490.-Fr. Dazu kommen Spesen. Diese Kosten muss der Besuchsberechtigte übernehmen. Im Fall hier wäre das die Mutter. Und wie die Kosten bei 4 Kinder sind, das weiss ich nicht.




@ Anita-Cornelia
Ich glaube auch, dass es je nach Kinderkonstellation eine Entlastung sein könnte, wenn die Kinder getrennt würden. Gerade dann, wenn die Eltern überfordert sind, die Kinder zu schützen und zu stützen. Dann kann die Beziehung unter den Geschwistern sehr belastend sein und eine gesunde Entwicklung gefährden.
Und in diesem Fall hier hat ja ein Kind ADHS. Da könnte es gerade für das schwierige Kind eine Chance sein, wenn es eine optimale Betreuung und Therapie bekommt.
Es schliesst sich ja nicht aus, dass diese Geschwister zu einem späteren Zeitpunkt wieder zusammen kommen können.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
wolfgang
Dabei seit: 07.11.2008
Beiträge: 2034
@ chnöpfli
Ja ja... ich weiss schon von was Du sprichst.
Und genau deshalb sollte man meiner Meinung nach auch etwas zurückhaltend sein mit voreiligen Schlüssen und Mutmassungen, betreffend diesem aktuellen Fall. Also, denke ich...

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Wolfgang
Wenn ich dein Posting ein zweites mal lese dann kommt mir noch in Sinn. Väter haben oft schwierigere Karten,da wird von vielen Seiten genau hingeschaut. Und leider auch teilw. schneller durch gegriffen. Wenns unbegründet war dann ist das eine schwierige Sache für den Vater,denn wenn ein Ruf mal angekratzt ist dann ist es schwierig im Umfeld das Vertrauen wieder auf zu bauen.

Leben und leben lassen
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Wolfgang
da bin ich mit dir 100% einig!

Leben und leben lassen
wolfgang
Dabei seit: 07.11.2008
Beiträge: 2034
@ chnöpfli
Nein, nein... betraf nicht den Vater. Sondern eine völlig intakte und gut funktionierende Familie, die aber jemand so auf der Latte hatte, dass er sie aus rassenfeindlichen Gründen zerstören wollte.

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung