@Smile79
ja auf den erstern Blick klingt das ungerecht. Traurig ist es so oder so-für alle Beteiligten!
Wir sind sei ein paar Jahren Pflegefamilie und hatten auch schon ein paar Pflegekinder in der Zeit. Ich kann nur sagen das es sehr viel braucht damit heute die Kinder den leiblichen Eltern enzogen werden. Meiner Meinung nach wartet man manchmal sogar zu lange-auf jeden Fall im Hinblick was die Kinder durchmachen müssen. Es kommt sicher auch stark darauf an welche Gemeinde,welcher Beistand/Vormund so wie alle anderen welche an so einem Fall beteiligt sind. Der Beistand/Vormund ist derjenige der viel bestimmt und es hängt und fällt vieles mit ihm. Das die Kinder im Kinderheim sind ist nicht unbedingt schlecht. So haben sie die Möglichkeit zusammen zu bleiben-selten finden 4 Geschwister zusammen einen Platz in einer Pflegefamilie. Ausserdem tut man Kinder oft ins Kinderheim wenn man noch Möglichkeiten sieht diese wieder rück zu platzieren mit der Zeit. Werden sie in eine Pflegefamilie gebracht dann sieht es schon eher nach länger aus,wobei auch da zwischen Kurz- und Langzeit unterschieden werden muss (wir hatten 3 ungeplante Rückplatzierungen).
Das die Kinder ihre Mutter zwei Monate nicht sehen durften ist so die Philosophie von der Eingewöhnung. Im Heim ist man sich einig das die Kinder Abstand brauchen um sich ein zu leben um eine Diangnostik zu stellen und ja um Abstand von der Mutter zu gewinnen. Das wird einfach je nach Heim oder Pflegefamilie so oder auch anders gehandhabt. Wir persönlich hatten das noch nie das wir Kontaktverbot für so lange ausprechen mussten. Ist auch immer eine Frage was ist vorgefallen und wie alt sind die Kinder! Bei Kleinkinder ist das meiner Meinung keine gute Idee,sie entfremden sich schnell und alles läuft über den emotionalen Weg. Da kann man die Kinder auch zusätzlich traumatiesieren wenn man da den Kontakt so lange unterbindet (ausser das Kind wurde massiv Misshandelt,dann ist es sinnvoll).
Das die Kinder Weihnachten nicht für ein paar Tage heim können liegt daran wie der Besuchskontakt sich in der Zeit gestaltet hat. War er regelmässig,gut,gab es Probleme,wie haben die Kinder reagiert usw. Ich denke da hat man sich schon was überlegt dabei. Das die Mutter ihre Kinder nur unter Kontakt sehen kann spricht dafür das es keine einfachen Kontaktbesuche waren oder Probleme zu erwarten sind. Ich finde es aber schön das sie ihre Kinder nun doch 3 St. sehen darf und sie sollte es versuchen zu geniessen und stark zu sein. Die Betreuung wird vermutlich eher im Hintergrund sein,jedenfalls wenn sie Anstand hat.
Es ist immer traurig für Kind und Eltern wenn sie nicht zusammen leben können. Manchmal ist es aber für alle oder wenigstens für die Kinder besser wenn es eine Auszeit gibt oder auch wenn die Kinder woanders aufwachsen. Glaubt mir,auch Heim-und Pflegekinder können es schön haben in einem anderen Zuhause und sie haben auch Chancen gut durchs Leben zu kommen je nach dem welche positiven Erfahrungen sie in ihrem Kinderleben machen dürfen. Für Aussenstehende welche nur einen Bruchteil der Geschichten sehen mag vieles unverständlich und grausam erscheinen. Aber es ist eine komplexe Sache wenn ein Kind entzogen wird,das kann man nicht einfach mal so entscheiden und veranlassen. Auch diese Geschichte hat ihre Gründe!
Ich wünsche den Kindern und der Mutter unbekannter Weise viel Kraft für die kommende Zeit. Und Mut sich dem Thema zu stellen und eine Verbesserung zu erarbeiten. Man kann auch wenn man sich nicht sehen darf Kontakt untereinander haben,durch Briefe,Telefonate und kleine Rituale wie Fotos,Kerze anzünden,Kuscheltier oder sonstiger persönlicher Gegenstand. Und: der Herzfaden zwischen Kind und Eltern kann niemals reissen wenn man ihn fest hält!
Leben und leben lassen