8-jähriger raubt mir den letzten Nerv

melli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.01.2005
Beiträge: 780
Liebe alle
Es ist ja schon mal schön zu lesen, dass es nicht nur bei uns so zu und hergeht. Vielen Dank!

@Goldfisch
Die Mobbing-Situation hat sich sehr verbessert. Wir haben mit den Lehrerinnen gesprochen und die Sache konnte glücklicherweise im Keim erstickt werden. Dennoch weiss ich, dass mein Sohn gerne teilt und es total cool findet, wenn er Leckereien verteilen kann - klar, dann ist er ein Held für die anderen. "Freunde kaufen" ist aber wohl etwas zu hart gesagt. Er hat in seiner Klasse sehr gute Freunde gefunden.

@Rolo2011
Positive Gedanken sind in der Tat hilfreich und wichtig. Und ich sage mir wirklich jeden Morgen: heute wirds besser. Was soll ich sagen? Ich arbeite daran ;o)

@Nuvole
Danke für den Buchtipp - ich werde es mir besorgen.

@Mona Lisa
Ich habe ja "nur" 3. Und dazu noch gut verteilt vom Alter. In 20 Jahren ist das Gröbste rum ;o)

@Me too
Äh sorry, steh auf dem Schlauch... was genau meinst du?

@Magenta
Auch PN icon_eek.gif)
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
hallo melli

ich habe jetzt keine antworten gelesen:
doch zu deiner aussage, er sei ausser haus so ein toller junge..... so hat mir der kia gesagt, seien sie froh, er lässt es zu hause raus als dass es umgekehrt wäre.... icon_smile.gif

na ja, ich glaube mein "grosser" bemüht sich so sehr "draussen" korrekt und lieb und nett zu sein, dass er es einfach irgendwo "rauslassen" muss - wir baden so einfach, das "angestaute" zu hause aus - doch den konflikt braucht er, glaube ich - auch wenn es sehr anstrengend ist.

gruss
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
kinder lieben ihre eltern bedingungslos und leben mit dem ziel, ihren eltern zu gefallen und es ihnen recht zu machen.
mit seinem verhalten will dir dein sohn eine botschaft senden, welche es zu entschlüsseln gilt.
selbst gelingt es ihm nicht, diese in worten auszudrücken. bestimmt aber möchte er gerne ein freundlicher bub sein und mit noch grösserer bestimmtheit, hat er nicht wirklich lust auf machtkämpfe.

was also will dir dein sohn mit seinem verhalten sagen?
was genau ist das wahre thema hinter dem problem?

frag ihn und sag ihm, was die siehst und fühlst und was du hoffst und wie er dir dabei helfen kann. er will bestimmt kooperieren!
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@anita cornelia
also da bin ich nicht ganz deiner meinung... ev. liege ich falsch, ich weiss es nicht.... doch man kann nicht immer gut gelaunt und fröhlich sein... es hilft doch auch den frust rauslassen können.... eine "art" mit stress umzugehen?

sei mir nicht böse, ich glaube um ausgeglichen zu sein, braucht es zwischendurch die konfrontation um sich wieder zu finden.
fäfeli
Dabei seit: 05.01.2005
Beiträge: 23
das muss tatsächlich das alter seinicon_wink.gif wir haben eine tochter die alles immer sofort zuhause erzählt hat, was spezielles in der schule stattfindet oder stattfinden wird. seit dem ersten tag in der schule hat sie das tip top gemacht, ich war jeweils die erste die bescheid wussteicon_wink.gifseit ca. einem monat funktioniert das nicht mehr. es scheint mir fast als hätten sich die prioritäten bei ihr neu gesetzt?! neulich sagt sie beim mittagessen; heute nachmittag haben wir einen test. vor kurzer zeit wusste ich das noch an dem tag wo sie es erfahren hat. dauernd "e frächi schnurre" und dann doch wieder plötzlich lieb. weint zwischendurch wenn sie unter druck kommt....weiss nicht recht ob es daran liegt dass hormone neu gemischt werden oder ob sie dringend ferien benötigticon_wink.gif
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@Smilie79

wir müssen auch nicht gleicher meinung sein icon_wink.gif

natürlich soll jeder mensch launen haben dürfen. das ist dann aber auch nicht gleich ein problem oder?
wenn dies aber wie hier beschrieben tagtäglich der fall ist, steckt eine aussage dahinter; "hallo guck, mir geht es nicht gut!"....dann würde ich hinschauen...
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Liebe melli,
wir hatten heute gerade ein Gespräch in der Schule wegen unserem Ältesten. Ein Heilpädagoen-Praktikant hat unseren Sohn als Studienobjekt ausgesucht, und er hat uns heute informiert, was er beobachtet hat und was er zu tun gedenkt. Unser Sohn ist wohl ganz ähnlich wie deiner. Der Heilpädagoge hat nun eben festgestellt, dass er in der Schule massiv (!!) unterfordert ist, und dass er deshalb langsam beginnt, Alarmzeichen zu geben.
Er hat zuwenig "Futter" und sieht den Sinn der Blätter, die er ausfüllen soll, nicht, weil er es ja längst kann. Der Lehrer hat es so gesagt: wenn ich Ihnen sage, dass Sie ein Blatt 50 Mal umdrehen sollen, wie ist das für Sie? Oder ich gebe Ihnen ein Pixi-Buch zu lesen, das sie schon lange kennen, und gebe Ihnen dafür 2 Stunden Zeit ... ?

Wir haben zuhause festgestellt, dass er vermehrt Mühe hat mit Autoriät (dass wir eben letztendlich das Sagen haben), und haben uns deswegen Sorgen gemacht. Der Heilpädagoge hat uns gesagt, dass es sein könnte, dass sich das bessert, wenn er in der Schule erfährt, dass er auch was lernen kann, wenn er in einen Flow kommt und die Schule ihn auch mal herausfordert. Die letzten 2 Jahre (Kiga und 1. Klasse) waren für seinen Intellekt schlicht eine Beleidigung.

Die Schwierigkeit ist jetzt, dass er im Stoff weiterkommen kann, ohne dass irgendwo Lücken bleiben. Er versucht jetzt einmal, ihn ans Limit zu bringen und zu schauen, was dann geschieht. Das Praktische ist, dass er in eine Gesamtschule geht und weiter in seiner Klasse bleiben kann, obwohl er im Stoff weiter sein wird als die anderen 1. Klässler.

Auch unser Bub hat gute Sozialkompetenz, es fehlt nicht an der Motorik, er ist nicht irgendwie einseitig. Aber ich glaube, wenn man ihn nicht fordert intellektuell, dann hängt er irgendwann definitiv ab und es wird schwierig.


Gibt es eine Möglichkeit, dass er in der Schule mehr gefordert wird?
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Ach so, nochwas. Ich habe unseren Jungen öfter mal gefragt, was ihn stresst, warum er oft nicht dranbleibt an seinen Arbeiten usw. Er war selber verzweifelt darüber, aber der Grund ist ihm wohl selber nicht klar. Der Lehrer hat uns diverse Beispiele gezeigt, wie unser Sohn versucht, seine Aufgaben schwieriger zu machen, und wie spielend er vieles kann, was in andere Klassen "gehört". Wenn dein Sohn ähnlich tickt wie meiner, dann würde ich wohl mal mit den Lehrpersonen sprechen. Aber Achtung: ich habe bei der Kigä vor eineinhalb Jahren den Verdacht geäussert, dass er unterfordert ist - damit kommt man oft nicht gut an! Zu schnell gilt man als die leistungsorientierte Mutter ... Ich bin sehr froh, dass jemand bei uns einmal genau hingeschaut hat.
nona
Dabei seit: 12.10.2004
Beiträge: 176
Das Thema "Hochbegabt" ist unglaublich überreizt. Aber Tatsache ist, das einige Kinder in der Schule schlichtweg unterfordert sind. Deiner gehört anscheinend dazu. Ob sie gleich hochbegabt sind oder nicht ist glaub ich weniger wichtig, als die Tatsache, das es dem Kind nicht gut geht. Die Lehrer haben eigentlich genügend Infos zum Thema und sollten in der Lage sein mit den Eltern und allenfalls Therapeuten eine Lösung zu finden. Sollten... Diese Kinder können mit dem Frust des ewig gleichen langweiligen Stoffes nicht umgehen. Sie äussern das mit vielen Zeichen. Agression, Depression, Bauchschmerzen, Klassenclown etc. . Manche versuchen sich auch anzupassen, um ja nicht aufzufallen. Es gibt viele Internetseiten zum Thema ( z.B. http://www.hochbegabt.ch) und du wirst eventuell das Verhalten deines Sohnes wiederfinden. Ich habe auch so einen Sohn, auch acht. Wir sind auch oft ratlos und voller Sorge, was noch kommen mag. Es kommt sehr auf die Lehrperson an, wie gut sie sich mit dem Thema auskennt. Ziel ist jedenfalls diesen Frust abzubauen, sicherlich müssen diese Kinder "Futter" haben, keine Bremse.
Ich wünsche euch viel Glück.
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Lustigerweise würde ich nicht behaupten, dass er hochbegabt ist. Eher einfach weit. Ein normaler Erstklässler, der "zuviel" kann. Ich kenne mich mit Hochbegabung nicht aus, finde das Thema aber auch überreizt. Trotzdem hat es mich heute geschmerzt, dass ich nach dem Gespräch niemanden hatte, dem ich davon unbeschwert hätte erzählen können - man macht sich unbeliebt.