Ämtli

Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
wir haben keine Aemtlis und ich werde das auch nicht einführen. Unsere sind bald 9 und 7 jährig. Helfen sollen sie, weil man es einfach macht. Auftischen, abräumen, GEschirr in Maschine, mal die Maschine ausräumen, WC putzen, Brünneli putzen, Katze futtern, Grünchübeli leeren, Post holen und was auch so alles anfällt. Mal (oft) erledige ich es, dann die Kinder. Ich will auch nicht hören "immer ich" oder "ich muss mehr" etc. Sage immer, ich bin kein Hotel und wir leben alle gemeinsam hier und machen gemeinsam auch den Dreck.
Das geht eigentlich ganz gut. Meist ohne Murren, mal mit Murren.
Ich bin einfach der Meinung, dass wir einander helfen.

Habe auch schon gehört, dass wir ja auch arbeiten um Geld zu verdienen, da sollen Kids auch "arbeiten" für ihr Sackgeld. Unsere kriegen ihr Sackgeld wöchentlich auch ohne Aemtli. Sie wissen trotzdem, dass das Geld nicht auf der Strasse liegt und dass man arbeiten muss damit man Lohn erhält.

Meine kollegin hat einen Aemtliplan, so kannst du noch lesen, wie es dort aussieht:
Kids sind 8 und 6.
einmal in der Woche WC putzen, Brünneli putzen, Zimmer aufräumen und staubsaugen, Katze futtern, Mäuse futtern.
Das wöchentlich und beide Kinder
alexi
Dabei seit: 27.03.2003
Beiträge: 523
wir haben auch keine fixen ämtli mehr. das kontrollieren und durchsetzten hat ziemlich energie gekosten. sie helfen wenn es nötig ist, zimmer aufräumen nach bedarf, das klappt eigentlich meistens ziemlich gut.

zufrieden sein mit dem was man hat
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Das mit den Ämtlis hat bei uns nie wirklich geklappt. Mit einem Einzelkind hat man auch nie die Situation von gerecht verteilten Pflichten. Hingegen habe ich mir in den Sommerferien immer überlegt, was das Kind im neuen Schuljahr mehr an Verantwortung übernehmen kann.
Und die Meeries zum Beispiel haben wir auf ihren Wunsch angeschafft und die muss sie selbständig versorgen. Das klappt so ziemlich gut.

Was Haushaltjöbblis anbelangt so geniesse ich es, diese mit ihr gemeinsam zu machen. Zusammen Wäsche aufhängen (da können bereits ganz kleine Kinder mithelfen) zusammen einen Küchenschrank putzen, Badezimmer putzen (Tochter liebte es, das WC zu putzen, da gäbige Höhe) etc.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
" Das freiwillige, soziale Mithelfen muss automatisiert werden"

sehe ich anders.

ich habe lieber kinder die hilfsbereit sind, als solche, die sich vor lauter pflicht(-bewusstsein) sich aufgeben.

www.elterncoach.ch
ichauch
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.08.2004
Beiträge: 284
Boah, heute morgen war ich verärgert.
"immer ich" und "er muss nie" und " schon wieder ich" - Ich mag solche Sätze nicht mehr hören.
Ist es nicht normal, dass man als familie auch so verhält und Mithilfe freiwillig leistet?
"Freiwillig" sehe ich nicht als die andere Seite von "Zwang" - sondern vielmehr als ein "selber draufkommen". Meine Kids helfen auch mit, sehr gut sogar. Sind selbständlich und können schon vieles ganz alleine.

Dieser Satz da.... der euch so sauer aufstösst, das hörte ich gestern, als ich einer Frau mein "Problem" schilderte. Sie meinte... "ja, auch Helfen will gelernt sein. Auch helfen soll automatisiert werden." Ich finde diesen Satz nicht so schlimm, irgendwie ist er sogar logisch, nicht?

Von einem Tag aufs andere verpflichte ich meine Kindern schon nicht.... Doch ich finde es ist gut mit dem neuen Jahr, mit den neuen Vorsätzen diesen Ämtliplan einzuführen.

Lieben Gruss
und keine Sorge... ich bin nur eine kleine Rabenmutter icon_wink.gif
ichauch
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.08.2004
Beiträge: 284
ah ja... und mit einem Ämtliplan habe ich einiges unter Kontrolle - da gibt es kein Zweifeln meinerseits wer dran ist. Ein Ämtliplan schafft also auch Gerechtigkeit....
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Ich verstehe, was du da erklären möchtest.

Und trotzdem wird es nie eine Gerechtigkeit geben. Das 3-jährige Kind wird nie soviel machen können, wie das 9-jährige, von dem man automatisch auch mehr verlangt. Eifersuchtskonflikt vorprogrammiert.

Sehr empfehlenswert wären Familienratssitzungen. Da können sich die Kinder selber einbringen. 1 x pro Woche während 1 Stunde wird diskutiert, wer was die nächste Woche macht. Da können auch Menüwünsche und Ausflüge besprochen werden. Und bei der nächsten Sitzung gibt es auch eine Nachbesprechung.
Abwechslungsweise führt einer Protokoll. Wer nicht schreiben kann, der zeichnet oder bittet ein Familienmitglied um Unterstützung. Am Schluss müssen alle unterschreiben.

Wir haben dies mit unseren Stiefkinder auch versucht. Da sie aber zu wenig hier waren, hat das nicht funktioniert. Trotzdem fühlten sie sich bei dieser Aktion sehr ernst genommen und sie lernen, ihre Bedürfnisse klar in Worte zu fassen.

Fairerweise dürfen Kinder auch sagen, was sie von den Eltern wünschen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
ichauch
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.08.2004
Beiträge: 284
Hey Second wife das finde ich cool. merci für den Tip!
Papaja
Dabei seit: 23.06.2002
Beiträge: 197
Wir haben einen Plan, somit habe ich weniger Arbeit.
Aemtlis werden nach einer Woche gewechselt. Es gibt: Staubsaugen im oberen Stock - Wunschmenue, Fische füttern - WC putzen, Kompost lerren Treppengeländer polieren, Spiegel putzen - Tischen. Die Aemtli werden täglich (Fische, tischen), nach Bedarf (Kompost) oder einmal in der Woche am Freitagabend nach dem Znacht erledigt. Aemtli haben die beiden Kinder und wir Eltern im Wechsel.
Trotz Aemtlis gibt es aber auch das ich mal das eine oder andere Kind bei Bedarf um Mithilfe im Haushalt bitte. Und dann gibt es Dinge die selbstverständlich sind dass jeder (Kind und Erwachsene) mithilft, beispw. eigenes Geschirr in den Geschirrspüler füllen.
Die Kids sind 7 und 10.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Es empfiehlt sich auch, dafür ein schönes Buch zu kaufen. Es entsteht dann auch eine Art Tagebuch. Und gerade wenn es unter Geschwister viel Eifersuchtsstreit gibt, dann hat man es schriftlich, wer wo wann bevorzugt wurde oder besser: dass jeder mal auf seine Rechnung kam.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.