Anschreien = psychische Gewalt

Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Andromeda, warum sollt ich dir das nicht glauben.

Womit ich in diesem ganzen Thema einfach riesige Mühe habe sind die gebetsmühlenartigen Sätze:

"Schön, schreibst du, du schreist auch, weil du halt auch nur Mensch bist!"

"Mensch sein" hat was mit anschreien zutun?? Das ist mir neu ...

Gerade als Mensch sollte mir klar sein, dass ich niemanden anschreie: meine Kinder nicht, meinen Mann nicht, meine Eltern nicht, etc. .







Ich denke, also bin ich hier falsch !
Andromeda
Dabei seit: 25.08.2009
Beiträge: 250
Blue, es geht darum, dass Menschen Fehler machen. Oder bist du fehlerfrei? Ich finde es schön zu sehen, dass es hier andere Mamis (oder Papis) gibt, die auch zugeben, Fehler zu machen. Ich bin nicht froh, dass andere ihre Kinder anschreien, so wenig wie ich es selber gerne tue.
Andromeda
Dabei seit: 25.08.2009
Beiträge: 250
"Blue64" schrieb:

"Schön, schreibst du, du schreist auch, weil du halt auch nur Mensch bist!"

"Mensch sein" hat was mit anschreien zutun?? Das ist mir neu ...

Gerade als Mensch sollte mir klar sein, dass ich niemanden anschreie: meine Kinder nicht, meinen Mann nicht, meine Eltern nicht, etc. .



Du liest meine Postings schon kreuz verkehrt. So etwas habe ich nie geschrieben. Lies bitte, was da steht!!!

Mensch sein hat mit Fehler machen zu tun. Das ist meine Message!
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Andromeda, ich schrieb "Womit ich in diesem Thema Mühe habe ..." - ich hab nicht geschrieben, dass ich bei dir damit Mühe habe ...

Wer liest da wohl nicht genau ..

Und nochmals, du scheinst meine anderen Postings nicht gelesen zu haben: ich habe nichts gegen Fehler, aus Fehlern lernt man, aber man soll jeden Fehler nur einmal - höchstens zweimal - machen; aber wenn ich dann lese - nicht bei dir! - dass es dann heisst "ja, ich entschuldige mach dann EH JEDES MAL bei meinem Kind", dann finde ich das erschreckend, weil es mir zeigt, dass man das Anschreien zum "Menschsein" zählt, dass es nun mal dazugehört, zum Erziehen, zum Eltern sein - das ist absurd!!

Wenn der Ehepartner einen anschreit, gibt es zig Postings, wie furchtbar und demütigend und überhaupt und No-go ... macht man es als Elternteil bei seinem Kind ist es "Mensch sein". Das ist doch abartig....

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 14.03.2013 um 13:26.]

Ich denke, also bin ich hier falsch !
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Blue64" schrieb:


Gerade als Mensch sollte mir klar sein, dass ich niemanden anschreie: meine Kinder nicht, meinen Mann nicht, meine Eltern nicht, etc. .



Das ist der Schlüsselsatz. Ich lasse mich von niemandem anschreien und ich schreie niemanden an.

Schreit ihr auch andere Leute an oder nur eure Kinder? Wenn nur die Kinder: Warum schreit ihr andere nicht an? Wo liegt der Unterschied? Warum schreit ihr eure Kinder an, andere Menschen aber nicht?

Vielleicht sollte man anschreien auch mal genauer definieren. Warnrufe bei Gefahr sind kein Anschreien, sondern Rufe mit dem Zweck, etwas Schlimmes zu vermeiden. Anschreien hingegen ist ein bedrohliches Schreien, das Wut und Aggression beinhaltet. Für das Gegenüber ist es unangenehm, bedrohlich, furchteinflössend, distanz- und respektlos. Es macht Angst. Angst! Wollt ihr euren Kindern Angst machen?

@Andromeda
Eltern, die immer mit gleicher Lautstärke und gleichem Tonfall mit ihren Kindern kommunizieren, sind nicht authentisch. Aber Anschreien ist keine Form der Kommunikation. Dann eher schon eine (unglückliche) Form der Nicht-Kommunikation oder der hilflosen Kapitulation.
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
Ja, den Unterschied verstehe ich auch nicht.
soll der mir mal jemand erklären?
ich würde niemals meinen Chef, meine Nachbarin, meine Freunde, etc., anschreien.
Meinen Mann auch...naja, weniger.

ich bin bestimmt nicht stolz, ist es passiert, habe ich meine Kinder angeschrien,ganz bestimmt nicht.

aber in den Situationen, wo es passiert ist, hätte ich nicht leise sein können.
Das hätte dannn ein Gezische aus zusammen gebissenen Lippen gegeben.
Die Sitautionen hatten immer mit meiner eigenen Überforderung zu tun. Ganz klar. Jede einzelne tut mir leid, es war ja auch überhaupt gar nicht die Tagesordnung, sondern klar Ausnahmen.
Unser Grundton war nie Schreien.

ich mache mir aber deswegen keine grossen Vorwürfe, ganz ehrlich nicht.
der Erfolg gibt mir recht. Meine Kinder sind tolle, junge Menschen geworden.

Schön, wenn es Mütter gibt, die nie schreien, oder aus einmal schreien direkt fürs Leben gelernt haben.
echt schön!

ich gehöre nicht dazu.



Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"*eineFremde*" schrieb:

aber in den Situationen, wo es passiert ist, hätte ich nicht leise sein können.
Das hätte dannn ein Gezische aus zusammen gebissenen Lippen gegeben.



.. und warum schafft es ein intelligener erwachsener Mensch nicht, sich dann aus dieser Situation kurz auszuklinken, sich einen Platz zu suchen und dort loszuschreien, seine Wut rauszulassen??

Warum muss das gegen geliebte Menschen gehen?

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Andromeda
Dabei seit: 25.08.2009
Beiträge: 250
Das verkommt hier zu einem "Schwarz-Weiss-Thema". Die guten Mamis schreien nie und die schlechten Mamis schreien icon_rolleyes.gif

Viel schlimmer finde ich übrigens, wenn man seine Kinder abwertet (z.Bsp.: Du machst immer..., Du machst nie...., Du enttäuscht mich immer, weil...)
Oder auch wenn man statt sich mit seinen Kindern abzugeben, sie stundenlang vor den elektronisch Babysitter setzt.

Wichtig ist, dass man seine Kinder spüren lässt, dass man sie liebt. Sie dürfen auch wissen, dass wir Erwachsenen Fehler machen. Und klar sollte man ihnen vorleben, dass Schreien, Schlagen etc. keine Lösung sind.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Folgefrage:

Dürfen andere Leute eure Kinder auch anschreien? Die Lehrpersonen, die Grosseltern, der Vater, die Tante oder der Nachbar? Unter der simplen Bedingung, dass es ihnen nachher Leid tut? Oder würdet ihr da eingreifen und sagen: "Hallo, das geht gar nicht. Das dürfen nur wir Eltern!"
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Nein, Andromeda, es geht nicht um "gut" und "schlecht" - es geht um gut und besser!

An sich selbst als Mutter zu arbeiten - sich selbst auch mal in Frage zu stellen - seine Prioritäten in Frage zu stellen - sein eigenes Wollen! Dieses "ich bin halt auch nur ein Mensch"-Getue sein zu lassen; es zu unterlassen, aus "mein Kind soll wissen, dass auch Erwachsene Fehler machen" (als ob sie das nicht eh früher als gewollt sehen und erkennen!) eine Generalamnestie zu machen. Denn wenn ich schon im Vorfeld weiss, dass Etwas nicht richtig ist, dass Etwas nicht fair ist, dann mach ich es nicht. Dann such ich einen anderen Weg. DAS dürfen Kinder von ihren Eltern erwarten.

Aber solange man sein eigenes nicht so tolles Verhalten damit entschuldigt, dass es ja noch viel Schlimmeres gibt, sehe ich da schwarz.








Ich denke, also bin ich hier falsch !