Artikel im "Magazin" über französische Kinder

Manya
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ja klar gibt es Depressionen ohne Stillen und Familienbett.

Aber unbestritten ist, dass erschöpfte Mütter mehr Depressionen haben als ausgeruhte.

Und Kinder, die immer in den Schlaf gewiegt, gestillt oder getragen werden, neigen nun mal dazu, auch nachts häufiger diese Einschlafhilfen zu fordern. Sprich ohne Mutter kein Einschlafen, auch nicht in der Nacht. Und sehr lange Zeit meint man dann, nur das Beste fürs Kind zu tun, bis man einfach nicht mehr kann und merkt, dass man sich selbst vergessen hat.


Klar, auch hier gibt es Babys, die in den Schlaf gestillt werden und dann viele Sttunden schlafen.

Und (da spreche ich aus Erfahrung): Das Familienbett ist dann die Notlösung, damti alle ein bisschen besser schlafen, eben weil Baby ohne Mama nicht schläft und Mama zum x-maligen nächtlichen Stillen nicht aufstehen muss.




[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 01.11.2012 um 12:38.]
warum
Dabei seit: 27.01.2012
Beiträge: 183
Sorry, aber das ist Chabis! Das Familienbett ist praktisch auf der ganzen Welt Standard, ausser bei uns. Es wird langsam Zeit, mit diesen Streitthemen pro/contra Stillen und pro/contra Familienbett aufzuhören. Viel wichtiger ist die Unterstützung von aussen (Vater, Familie, Freunde...). Zermürbt und depressiv wird, wer sich immer wieder für seine Entscheidungen rechtfertigen muss und damit (weil selber schuld) allein gelassen wird.

Beispiele, wie man es besser machen könnte:
- Kind ist bei Oma, während Mama arbeitet, Oma bringt Kind ohne Diskussionen zum Stillen.
- Kind schläft im Familienbett bei Mama. Vater schläft dort, wo er gut schlafen kann. Sex hat man ja sowieso nicht während dem Schlaf icon_wink.gif
- Vater, Grosseltern, Freunde... packen das Kind in den Kinderwagen/ins Tragetuch und machen einen ausgiebigen Spaziergang, währenddem Mutter nicht den Haushalt macht, sondern sich aufs Ohr haut.
- Vater fühlt sich in den ersten Wochen / Monaten mindestens so zuständig für Einkauf / Putzen / Kochen / Waschen... wie die Mutter.

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
warum: Pflichte dir bei. Mich dünkts, dass der Druck von aussen auch enorm ist. Jede Mutter hat doch ihr strahlendes Baby zu präsentieren, sie soll baldmöglichst wieder in ihre "alten" Kleider passen, der Haushalt ist makellos geführt, die Eltern sind rundum glücklich. Wer dies nicht präsentieren kann, wird oftmals k9t Vorurteilen abgestempelt.

Auch die Vergleiche unter Müttern: "Was, dein Kind schläft immer noch nicht? - Ach, er schläft bei euch im Bett? - mein Kind musste vom ersten Tag an in seinem Bett schlafen, wie soll dein Kind lernen, alleine zu schlafen, wenn es immer rumgetragen wird..?"

Als unser Jüngster so etwa 3.5-4 Jahre alt war, machte er keinen Mittagsschlaf mehr. Die erste Zeit war er dafür am Nachmittag etwas müde und vielleicht auch quenglig. Einer Mutter erzählte ich dies. Ganz entsetzt meinte sie, ihre Kleine sei gerade mal gut 1.5 Jährig und mache keinen Mittagsschlaf mehr. Erst mit bald 4 keinen Mittagsschlaf mehr, sei ja wahnsinnig.

Bestimmt könnte jede von uns Geschichten erzählen, wo andere Mütter fast vorwurfsvoll beteuern, dass ihre Kinder in dem Alter bzw. schon viel früher, dies alles schon konnten.

Wie wäre es, mehr miteinander, als gegeneinander?

**jelena
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 99
ich weiss nicht wie ihr aufgewachsen seid, aber dieses "erstmal die erwachsenen und dann die kinder", "beschäftigt euch selber", "wenn sie etwas wollen fragen sie schon", "skifahren und surfen könnt ihr wenn ihr gross seid und das selber bezahlt", "seid still, jetzt reden die erwachsenen" usw: das ist doch exakt der erziehungsstil der generation unserer eltern. da wurde nichts speziell gefördert, die kinder waren einfach nicht so im mittelpunkt. im mittelpunkt waren die eltern.
vermutlich machen es dann unsere kinder auch wieder so
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@GabrielaA
Weisst du, weshalb das nicht funktioniert?

Lies doch mal deinen vorletzten Abschnitt: Du forderst in deinem Post doch auch auf zu überlegen, ob es nicht ANDERE Mütter gab, die so waren. Aber ich bin ziemlich sicher, dass JEDER von uns irgendwann mal in die Falle "mein Kind war früher dran" getappt ist icon_smile.gif

Grundsätzlich ist es doch so:
Vielen Frauen fällt es schwer, die Aussagen anderer Frauen einfach mal stehenlassen zu können bzw. sie fühlen sich angegriffen - wieso auch immer. Vielleicht weil man dazu neigt, durch andere die Bestätigung zu bekommen, dass man etwas richtig macht?

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Manya, du fragst dich nach der besseren Beziehung? Ich denke, jene, wo "Beziehung" wirklich statt findet!!!

Was spricht gegen einen Ganztageshort, wenn danach Sohn und/oder Tochter erzählen darf, erlebt, dass es Mama und Papa interessiert, was es dort erlebt hat, es erlebt, dass man sich aufeinander freut.

Was spricht gegen ein Kind, das zu Hause von Mama oder Papa betreut wird, wenn es dafür auch viel draussen spielt, erlebt, wie man Freundschaften im Sandkasten schliesst, streiten darf, ...

Ich denke, allein das Werten in "Besser - Schlechter" sollte von vornherein unterlassen werden. Und in der Erziehung erst recht. Ich habe nur 2 Kinder und beide sind so verschieden wie Tag und Nacht. Ich musste beide immer in ihren eigenen Bedürfnissen wahr nehmen, das bedeutete immer, verschiedene Wege gehen - keiner ist besser, keiner ist schlechter.

Aber das Wichtigste: ich versuchte beiden zu vermitteln, dass mir alles, was sie tun, wichtig ist, ich an ihrem Leben teilnehmen will, auch wenn ich mal nicht körperlich anwesend bin.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Gamma2
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 128
Wichtig ist doch, dass die Eltern dort die Grenze ziehen, wo sie etwas so stark beansprucht, dass es ihnen nicht mehr gut geht. Wenn eine Mutter physisch und psychisch in der Lage ist, ein schreiende Baby z.B. mit Koliken stundenlang herum zu tragen, ist das für das Baby sicher gut. Wenn es ihr zu viel wird und sie selbst darunter leidet, dann wird es schnell mal auch für das Baby schlecht. Diese Differenzierung, dass es eben von einem gewissen, individuellen Grad an, eben auch schlecht sein kann, wird ja heute nun auch bereits stärker gemacht als eine Zeitlang.

Ich glaube, es gab einfach eine Zeit, wo die Gegenpropagande gegen die fürhere Haltung, man schade dem Baby, wenn man auf individuelle Bedürfnisse des Babys eingeht (Schreien stärkt die Lunge, Füttern nach Plan und mit Waage), gerade ins ander Extrem ausschlug.
Aus dem Aufklären der Müttern, dass sie dem weinenden Kind nicht schaden, wenn sie es auf den Arm nehmen, wurde dann sozusagen ein Zwang, es aufnehmen zu müssen.




dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Interessant. Ich fand den Artikel doof, wie schon oft im Magazin...räusper
aber ich finde heutzutage ist es wunderschön, wenn man die Kinder nicht schreien lässt, wenn man sie herumträgt, wenn sie nicht einschlafen können. Meine Güte verglichen zum ganzen Leben ist dies doch eine so kurze Zeit, rückblickend muss man doch meistens darüber noch schmunzeln, gerade wenn man seinen Teenies zuschaut icon_biggrin.gif ABER, ich finde es z.B. nicht richtig und da sehe ich es als zu extrem, dass das Kind zu stark im Mittelpunkt steht. Wenn z.B. im Restaurant Kinder rumrennen. Meine durften das nie, da habe ich halt Malstifte etc. mitgenommen, wenn fremde Kinder rumrennen, stört mich das. Wenn Kinder einem im Gespräch unterbrechen, mache ich sie darauf aufmerksam, dass das Unhöflich ist und es warten muss. Sprich, diese Forderungen stelle ich noch heute und finde sie keineswegs veraltet.
Zur Selbstaufgabe, ja ich finde man soll Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man sie braucht und hey, sind wir ehrlich, jeder braucht mal Hilfe mit kleinen Kindern, aber jeder so, dass es für ihn stimmt. Ich habe nicht gestillt, weil es für mich nicht stimmte.




You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them