Borderline-Erkrankte wurden vielfach in der Kindheit missbraucht. Dies nicht nur sexuell - es können auch andere Missbräuche sein, an die man sich z.T. gar nicht mehr erinnert.
Es können auch andere Traumata sein. Zudem besteht wohl vom Naturell her eine Neigung/Anfälligkeit dazu. Diese Menschen sind oftmals sehr emotional und hypersensibel, was vererbt ist. Die Summe von allem macht es aus, damit eine Borderline-Erkrankung möglich ist.
Ich habe eine Freundin, bei der ich vor Jahren dachte, dass sie diese Krankheit hat. Diagnostiziert wurde es nie - ich habe sie auch nie darauf angesprochen. Es waren aber alle diese Symptome da. Sie machte eine schwere Krise durch. Für das gesamte Umfeld war diese Phase mehr als schwierig - gelinde gesagt. Das Verständnis war (auch von mir) nicht immer da.
Die Tränen helfen, den inneren Schmerz rauszuschwemmen. Das erzählte mir auch meine Freundin. Z.T. weiss man, warum man weint - vielfach ist dieser Schmerz aber nicht fassbar - man hat keine konkreten Erinnerungen - aber man fühlt den Schmerz, der raus will.
Heute ist diese Freundin wieder "gesund" - noch immer ist sie emotional und sensibel und dementsprechend anfälliger für Gefühlsschwankungen. Aber in einem gesunden Mass.
Es ist schön, wenn Du als Freundin selbstlos für sie da sein kannst. Ich hoffe, Du kannst den Tag erleben, an dem sie gestärkt daraus hervorgehen kann. Für sie da sein heisst allerdings nicht, alles für sie zu machen. Hilf ihr, vieles selber zu tun - begleite sie bei den Verrichtungen (Zahlungen etc.) - wenn dies möglich ist, bis sie diese Dinge mehrheitlich wieder alleine machen kann.
Hat sie denn auch gute Phasen, in denen sie ihren Alltag mehrheitlich alleine bewältigen kann ?
Viel Glück und viel Kraft.