Erfahrungen gesucht bzgl. Internat

Carmen100
Dabei seit: 27.05.2003
Beiträge: 293
@cedu
Ist eigentlich sehr schade, wenn man so Vorurteile hat, auch wenn verständlich! Seit meine Bekannte nun ihren Sohn in so einem Internat hat, weiss ich, das sich viele Eltern die diesen Schritt gegangen sind, es sich eher schwer gemacht haben. Denn es ist sicherlich nicht einfach, sein eigenes Kind abzugeben und sich somit auch einzugestehen, wir sind überfordert!! Ich habe grössten Respekt vor meiner Bekannten, weil sie offen darüber spricht, aber nicht nur geklönt hat, sondern auch etwas dagegen getan hat und manchmal, wenn sie von ihrem Sohn spricht, hat sie auch Tränen in den Augen. Also war es sicherlich nicht einfach, aber die beste Lösung!!

Das Glas ist immer halbvoll....
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@electra
internate werden heute meist kantonal unterstützt, wenn sie sozialpädagogische betreuung anbieten.
die meisten schulen sind auf diese subventionen angewiesen, weil das führen einer internatsschule (also mit wohnheim), einfach sehr teuer kommt.
dies führt dazu, dass eben viele schüler, die an der volksschule meist aus sozialen gründen nicht mehr integriert werden können, in privaten schulen beschult und betreut werden (eben weil kleinklassen und enge betreuung möglich sind). so "richtige" privatschulen wie es sie früher gab, gibt es darum heute kaum noch oder sie sind wirklich sehr teuer.

das muss ja nicht schlecht sein. da an diesen schulen die wohngruppenleiter ausgebildetet sozialpädagogen sind, sind die kinder meist auch in ihrer freizeit ordentlich betreut.
die kehrseite von wohnschulheimen ist aber sicher, dass eben auch drogen und kleinkriminalität platz findet und ein kind sich so manche heimalyre aneignen kann.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@carmen100 und cedu
es sind wirklich oft kinder aus elternhäusern, die selbst überfordert sind und es ist ja genau darum gut, wenn es solche heime für diese kinder gibt!
ich habe die erfahrung, dass es selten kinder sind die "einfach so" abgeschoben werden.
wie es sich aber für das kind anfühlt, ist natürlich eine andere sache. ich kenne schon jugendliche, die sich "abgeschoben" fühlen, obwohl es sich die eltern nicht leicht mit dem entscheid gemacht haben!
ich denke da muss viel beziehungsarbeit in der familie geleistet werden. es ist aber schön zu sehen, dass dies in der zusammenarbeit mit einer solchen schule auch gut gelingen kann. nicht selten werden eltern immer wieder einbezogen, um genau an diesen punkten zu arbeiten.
gloriagloria
Dabei seit: 11.03.2009
Beiträge: 173
gugug ich war in der ecole d´humanite, nur zu empfehlen!!!!auch das wird durch ein stipendium finanziert wenn ihr nicht in der lage seit es zu finanzieren. ich werde schauen das meine beiden kinder dahin kommenicon_smile.gif
www.ecole.ch
gloriagloria
Dabei seit: 11.03.2009
Beiträge: 173
uiuiuiuiuiuiiii hab grad die anderen beiträge gelesen und bin echt geschockt was da geschrieben wurde. bitte besucht die seite www.ecole.ch das könnt ihr euer gekritzel grad wieder löschen und euch vorher informieren. klar gibts kinder die schwierig sind und in ein internat für schwer erziehbare kommen oder in ein heim. aber ich glaube nicht das electra sowas sucht also spart euch doch solche einträge. auch das mit dem kind abschieben ohjemineee
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Carmen: Es gibt eine Familie, 2 Kinder. Die Mutter hatte schon in der Schwangerschaft mit dem ersten grosse Probleme, welche sie ausschliesslich aufs Kind abwälzte. Die Probleme nahmen nicht ab, im Gegenteil. Sie wurde abermals schwanger, hatte eine gute SS und auch Geburt, Babyzeit war einfach traumhaft. Das Zweitgeborene war noch das andere Geschlecht. Für die Mutter ganz klar, DAS KIND ist das Problem.

Das Erstgeborene lebt seit frühester Kindheit in einem Internat, wo es nur ca. 4 Wochen im Jahr nach Hause kommt. Die Mutter ist heute glücklich mit dem Zweitgeborenen, kaum jemand weiss, dass es das erste Kind auch noch gibt.

Das ist EIN Beispiel. Die Gründe, ein Kind in ein Internat zu schicken sind bestimmt individuell und nicht ausschliesslich Probleme oder gar Egoismus.

Die (Sonder-)Schule, welche mein Sohn besucht, hat auch eine Internatsgruppe.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Hallo Gloria
Habe jetzt gerade auf dieser Website quergelesen. Wow, das klingt wirklich toll. Sowas hätte sich meine Tochter auch mal gewünscht, hätte ich mir aber nicht leisten können.

Das Internat auf dem Zugerberg habe ich anlässlich einer Tagung persönlich kennen gelernt, hat mir auch gut gefallen.

In meinem Jahrgang war damals ein schwieriger Junge, aus einem guten Elternhaus. Wir hatten alle Angst vor ihm. Schulsozialarbeiter gabs noch nicht. Er kam in ein gutes Internat. Es war eine Chance für alle.

Man muss wohl unterscheiden: es gibt Internate für verhaltensauffällige Kinder und solche, bei denen Kinder in einem "geschützen" Rahmen eine optimale Ausbildung geniessen können.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@gloriagloria
ich lese nichts über die wohngruppen auf der seite? wie sind die kinder nach der schule betreut?
das konzept spricht mich auch an. die TZI haltung insbesondere. ruth cohn war eine ganz spannende frau, die grosses bewirkt hat.
WinniePooh
Dabei seit: 28.01.2003
Beiträge: 861
Ist zwar sicher nicht die Erfahrung wie Du sie suchst, aber mein Sohn geht auch ins Wocheninternat. Allerdings in eine Sprachheilschule und nur darum weil es bei uns im Kanton keine schulische Möglichkeit gibt icon_frown.gif

Wenn Du Dein Kind/Deine Kinder privat ins Internat gibst dann solltest Du sicher sein dass sie es wirklich auch gerne/freiwillig machen denn sonst ist schon der Gedanke ans abschieben vielleicht irgendwann da.

Wir haben gute und weniger gute Momente. Obwohl unser Sohn ja weiss dass wir ihn nicht einfach weggegeben haben weil er uns zu streng wurde oder wir ihn loswerden wollten, sondern nur weil er da als einziges die nötigen schulischen Möglichkeiten erhält, ist es für ihn natürlich immer wieder schwer die Familie zu verlassen und weg zu müssen. Besonders schlimm ist es nach den Ferien. Er fühlt sich halt schon etwas ausgeschlossen vom Familienalltag (was er ja auch ist)
Auch wir Eltern und besonders mein Mann hat sehr grosse Mühe dass die Familie nicht zusammen ist und er seinen Sohn nur am Wochenende und in den Ferien sieht.
Die Schule und das Internat selber sind allerdings das Nonplusultra der optimalen schulischen und freizeitlichen Betreuung.
Was sie da alles machen können das könnte er bei mir schon rein aus finanziellen Möglichkeiten nicht (Er geht wöchendlich ins Budo und Reiten, sie machen tolle Ausflüge,Spielnachmittage saisonale Feste und und und)
Auch ist die Logopädie in der Schule direkt integriert (daheim müsste ich dort noch seperat hin) selbst eine Psychologin und Krankenschwester hätten sie zur verfügung wenn etwas wäre.

Was noch ein grosses Plus der Internatsbetreuung ist: Es ist immer jemand da der auch gerade spielen,reden,gamen,sportlen usw will. Das ist besonders für unseren Sohn etwas sehr schönes denn durch sein Handycap hat er sich immer sehr zurückgezogen und hatte kaum Kollegen und die welche er hatte waren weit verstreut und wohnten nicht nahe genug um einfach nach der Schule einmal spontan abzumachen.

Und Wochenenden und Ferien geniesst man grad doppelt weil die Familie wieder zusammen ist icon_smile.gif
electra
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 124
Vielen Dank für die Beiträge und für PNs!
@cedu: Ich kann verstehen, dass Du nach den Erfahrungen Deines Freundes skeptisch bist. Dennoch solltest Du vielleicht nicht vom Einzelnen auf alle anderen schliessen.
Ich bin nicht berufstätig, bin immer für die Kinder da. Es geht überhaupt nicht drum, jemanden abzuschieben.
Unsere Tochter (13) ist im Ablösungsprozess, sie ist sehr intelligent, ist aber in der Schule unterfordert.
Wir möchten ihr eine gute schulische Ausbildung in einem geschützten Rahmen bieten. Eine Möglichkeit, sich zwar von Zuhause zu distanzieren, ohne das Nest ganz verlassen zu müssen.
Wir suchen eine gute Schule mit Internat, kein Heim für Schwererziehbare (und ich fände es schade, wenn man Leute, die sowas suchen verurteilen würde).