Familienvertrag für Teenager

carola
Dabei seit: 07.01.2002
Beiträge: 643
Familienvertrag würde ich das nicht nennen, aber in der Zeit, als wir unserer Tochter ein "erweitertes Taschengeld" zahlten, haben wir schriftlich (mit Budgetaufstellung) festgehalten, welche Kosten sie davon zahlen muss und was wir weiterhin zahlen. Dies, damit das ein für allemal klar ist und es kein Gstürm gibt.
Wir haben auch vereinbart, dass wenn das Geld nicht reicht, sie uns klar aufzeigen können muss, warum es nicht reicht (Quittungen sammeln, Kassenbuch führen). Das war ihr wohl zu anstrengend - jedenfalls hat das Geld immer gereicht. 😉
Jetzt hat sie eine Lehre begonnen, verdient selber Geld und da gelten nun andere Vereinbarungen (z.b. einen Teil sparen) , die wir aber nicht mehr schriftlich festgehalten haben.
Ihre Pflichten hier zu Hause kennt sie zur Genüge, sind seit Jahren die gleichen und mal erledigt sie ihren Kram besser, mal weniger, das Taschengeld haben wir nie davon abhängig gemacht. Eher hiess und heisst's halt dann mal, bevor du in den Ausgang abrauschst, erledigst du nun endlich noch...
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
@fischli: Deine Tochter arbeitet auch, nämlich in der Schule.

Wie ist das, wenn dein Mann vergisst den Müll zu entsorgen ziehst du ihm dann was von seinem Taschengeld ab?

yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Uii fischli warum so giftig zu Universum?
Ich habe zwei pubertierende Teenies zu hause und kann dir sagen, wenn sie auf stur stellen, nützt ein Familienvertrag nichts.
Wenn das zusammenleben z.T. jetzt schon sehr schwierig ist, wird ein Vertrag auch nicht viel Entlastung bringen. Las dich doch in einer Familienberatungsstelle beraten.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
yucca, so allgemein negativ würde ich Familienverträge nicht abtun.

Erstens kommt es immer drauf an, worum es geht und wie verhandelt wird.
Und zweitens es ist ratsam, dass sich der Vertrag auf 2-3 Punkte beschränkt.

Meine Erfahrung mit 2 Pubertierenden zeigt, dass Verträge - auch mündliche - nur dann eingehalten werden, wenn es auch Punkte für die Eltern gibt. Familie ist ein Geben und Nehmen, dito mit Verträgen. Nicht nur uns nervt manchmal der werte Nachwuchs, auch wir nerven ihn.

Und wenn die Kids ein oder zwei Punkte anbringen können, mit den dazugehörigen Konsequenzen, an die wir Eltern uns halten müssen, sind sie viel eher bereit, auch ihre einzuhalten.





Ich denke, also bin ich hier falsch !
fischli*
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.09.2008
Beiträge: 392
Ich danke Euch für die Inputs!

Ich habe mir nun mal einen allgemeinen "Ämtliplan" für die ganze Familie zu Faden geschlagen und auch "Bedingungen für ein angenehmeres Zusammenleben", welche wir diskutieren werden. Ausserdem habe ich noch einen guten Ratgeber vom "Beobachter" gefunden, worin genau so was, was ich suche, empfohlen und beschrieben ist, die Formulierung ist hier "Teenager-Vertrag".

Manche Dinge müssen, meine persönliche Meinung, klar geregelt und darum auch klar formuliert und in Erinnerung gerufen werden. Natürlich lässt sich jedes Papier und jede Regelung wieder beliebig der Situation anpassen!

Ich will meiner Tochter ja nicht das Sackgeld kürzen, wenn sie ihr Zimmer nicht aufgeräumt oder das Ämtli nicht ausgeführt hat; ich möchte einfach regeln, wofür sie ihr Sackgeld brauchen muss, soll, darf, und wofür wir dann als Eltern zusätzlich aufkommen werden.

Sorry, Universum, wenns Dir meine Bemerkung nicht so gefallen hat, ich wollte Dich nicht treten.

Wer sich nach allen Seiten öffnet, ist nicht ganz dicht!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wir hatten immer Diskussionen und Streit in den Ferien mit unseren Teenies. Sie hatten das Gefühl, sie hätten Ferien und müssen nichts tun. Nur, dass auch wir als Eltern Ferien haben möchten, und die Arbeit trotzdem getan werden muss, haben sie wie nicht gesehen.

So erstellte ich einen Plan, mit allen Arbeiten, die verrichtet werden mussten. Jeder konnte auch Wünsche anbringen, wie: lieber am Morgen ausschlafen, dafür alleine das Nachtessen abwaschen, oder so.

Es klappte recht gut. Es gab zwar auch immer mal wieder Diskussionen und ein Gemotze, aber im grossen und ganzen war es klar, wer was zu tun hatte.

Von dem her finde ich so ein Ämtli Plan gut. Jedes kann sich z.B, auch ein Ämtli aussuchen oder sich selber eintragen. Am Schluss muss es einfach gerecht sein. Also z.B. jedes Kind muss 3x die Woche den Geschirrspüler ein- und ausräumen, Tischdecken, abräumen, einkaufen, etc.

Meine Kinder sind schon lange alleine für ihr Zimmer verantwortlich. Der Ältere (16) macht das wunderbar. Von Zeit zu Zeit räumt er gründlich auf und putzt, beim Jüngeren (14) braucht es schon immer wieder ein kleiner Druck unserer seits.