Fragt Ihr Euch manchmal auch, ob Ihr richtig erzieht?

Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Für mich ist es nicht das Ziel "meine Kinder im Griff zu haben". Mein Ziel, ist dass meine Kinder sich verstanden fühlen, sich wahrgenommen fühlen, geliebt fühlen. Sie sollen Verantwortung übernehmen, je nach Alter umso mehr, selbständig denken dürfen, selbständig sein dürfen, sie dürfen auch Fehler machen, sie dürfen auch merken, wie es sich anfühlt, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie z.b. lügen.

Im Griff haben ist für mich mehr Hundedressur als Erziehung. Erziehung geschieht über JAHRE, und ist nicht ein situatives Anweden und Funktionnieren.

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Maya1
Dabei seit: 05.11.2007
Beiträge: 626
Grundsätzlich bin ich von meinem Erziehungsstil überzeugt, es gibt höchsten manchmal Situationen, in denen ich unsicher bin, ob ich richtig reagiert habe. Das geschieht hauptsächlich dann, wenn ich (zu) schnell eine Entscheidung treffe. Da meine Kinder bereits älter sind, kann es also durchaus vorkommen, dass ich eine bereits gefällte Entscheidung, die meistens zu ungunsten des Kindes war, revidiere und dem Kind dann auch erkläre warum. Das kommt aber eher selten vor und auch erst, seit die Kids älter sind.
schnübi
Dabei seit: 13.02.2004
Beiträge: 565
Ultramarin, dein letztes Posting sagts genau!
Meine Mutter hatte uns Kinder auch im Griff...und wie! Meinte sie...irgendwie...!
Wir waren sehr anständige Kinder. Anständiger als andere. Aber weder selbstbewusst noch wusste ich was ICH wollte oder konnte.

Meine Kinder sollen sich in erster Linie geliebt und geborgen fühlen, sich selbst entwickeln und auch gern haben, liebe Freunde finden und gute Manieren haben.
Maya1
Dabei seit: 05.11.2007
Beiträge: 626
Gibts hier eigentlich auch solche, die eine schöne Kindheit hatten? Finde es immer etwas traurig, wenn den Eltern immer nur vorgeworfen wird, was sie alles falsch gemacht haben icon_frown.gif.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Ich nenn es die "Folgen der Überanpassung" @ Schnübi. Das ist dann wenn "man" seine Kinder im Griff hat icon_smile.gif

Und nein, keine Sorgen, meine Kinder sind keine Rotzlöffel die andere plagen. Im Zeugnis sind sie bei der Sozialkompetenz und beim Akzptieren der Regeln im gut bis sehr gut Bereich icon_wink.gif. Trotzdem habe ich sie oft nicht im Griff, gerade mein Teenie hält nicht so viel von Autorität icon_wink.gif

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fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
manya, wieso denn? das kann man dann ja später mittels thearpie wieder gradebiegen *ironieoff

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
schnübi
Dabei seit: 13.02.2004
Beiträge: 565
Maya, ich finds auch traurig.
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
maya - ja ich! vielleicht denke ich darum, dass ich mit unseren kindern sehr gut mit viel bauchgefühl zusammen leben kann.

irgendwie hatte ich nie das gefühl, dass unsere eltern uns erziehen. sie gaben uns halt, liesen uns erfahrungen machen, waren da für uns.

die dinge, die ich anders machen würde als meine mutter, waren mir bewusst und ich habe versucht, dies umzusetzen. aber das bewusstsein, dass wir geprägt sind von unserer kindheit, von der kindheit unserer eltern und deren unserer weiteren vorfahren, dass ist mir immer bewusst. änderungen kann man probieren aber ganz verändern kann man seine erfahrungen nicht.

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
maya, es mag einerseits traurig sein. andererseits ist es auch eine chance. die generation vor uns (werde bald 40) war noch mehr geprägt von Autorität im Sinne von Macht. Dass "wir" darunter leiden, und merken dass dies Folgen hat für unsere psychische Gesundheit erlaubt es, anders, viellecht besser zu machen. Das geht aber nur, wenn man seine Eltern als Menschen mit Fehler sieht und nicht als unfehlbare Götter.

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;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
ultra - mein vater hatte einen extremen patriarchen, einen patron zum vater. er war autoritär hoch zehn. seine mutter war eine kleine, zierliche frau, die ihrem mann gehorchte, sein wort war gesetz.

mein vater ist der liebste und umgänglichste vater den man sich vorstellen kann. er lies uns viel freiraum und missbrauchte sein wort nie autoritär. mein vater hat dies gelebt ohne erziehungsratgeber...



und warum schreibst du, dass wir es anders, VIELLEICHT BESSER machen? wer weiss schon, was besser ist. vielleicht jammert die generation unserer kinder über die kuschelpädagogik, welche ihre kindheit geprägt hat. vielleicht brauchen sie dann später deswegen eine therapie?

wer weiss schon, was besser und richtig ist?

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!