Gefühl alles falsch zu machen

ancona
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.09.2009
Beiträge: 70
Seit ca 2 Wochen fordert unser Kleiner (18 Mt.) extrem die Grenzen raus.

Ich sage es ihm 2x und beim 3.x landet er im Laufgitter. Manchmal bringts was doch manchmal kommt er raus und beginnt von vorne.

Ich mag einfach nicht den ganzen Tag mit ihm schimpfen und das macht mich sehr traurig.

Kennt ihr das?

Ich weiss dass es eine intensive Zeit ist doch manchmal hab ich das Gefühl alles falsch zu machen und fühle mich einsam und alleine.

Ich geh dann raus mit ihm zu den Tieren und da Quengelt er auch viel und will dass man ihn trägt.

Ich habe das Gefühl es liege an mir und suche den Fehler bei mir.

Wie geht ihr mit diesen Grenzerfahrung um. Könnt ihr das total easy nehmen? Wie macht ihr das mit 2 - 3 Kinder?

Gruss
smile_ingrid
Dabei seit: 22.03.2002
Beiträge: 97
...das haben kinder so an sich, dass sie fordern. schliesslich wollen sie täglich mehr wissen, kennenlernen, ausprobieren. sie sehen und hören täglich neues unbekanntes, sehen was mama/papa macht und wollen fühlen, versuchen und selber machen.

das ist nicht nur bei 18 monatigen kindern so sondern auch bei 28 monatigen, 8jährigen und bei 18jährigen kann man einfach nicht mehr drohen mit laufgitter (so gerne man das manchmal auch tun würde icon_wink.gif).

es ist wohl auch nicht der sinn einer "erziehung und beziehung" alles easy zu nehmen....aber ja, wahrscheinlich setzt du dich selber zu sehr unter druck und erwartest von dir selber zu viel rsp. gibst dir allem negativen die schuld. DAS solltest du nicht, aber DAS ist einfacher gesagt als getan.
suche und finde DEINE weg, um DICH zufriedener im allgemeinen zu machen und dann wird kindlein auch ruhiger rsp. seine momentanen ansprüche empfindest du dann nicht mehr sehr anstrengend.

tja und schlussendlich: KEIN mensch und KEIN mami ist unfehlbar auch wenn es jedes mami sein will! versuche den druck von dir zu nehmen und denk nicht immer: was DU falsch gemacht hast oder dass kindlein anstrengend ist - so nimmst du schon viel wind aus den segeln...dir und dem kind!

bald schon sind die 18 monate rum und das kind ist schon 2, 4, 8 und das gespräche für oberstufe steht an...es geht wirklich sooo schnell icon_wink.gif
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
wenn du nicht macht, wie du sollst, dann kommst du in den knast = laufgitter icon_eek.gif(

das laufgitter sollte doch kein platz der strafe sein, sondern höchstens ein ort, an dem ein kind für eine gewisse zeit sicher spielen kann. falls dies wirklich nötig sein sollte...

hast du echt das gefühl, dass das kind begreift, dass es nicht ins laufgitter muss, wenn es brav ist. dass es sein verhalten ändern kann aus diesem grund, dass es den zusammenhang begreift. es sucht grenzen, sucht seinen platz, möchte viel, kann noch nicht alles, beginnt mit dem loslösen von seiner mutter.


du magst nicht den ganzen tag schimpfen, statt dessen drohst du? ist das besser? man kann einen willen auch brechen, doch das gibt narben!

dein kind probiert seine und deine grenzen aus. versuch dies doch positiv zu sehen. es will erfahren, wie weit es gehen kann, probiert aus und du gibst nach oder nicht.

ich kenne die situationen nicht, die dich am meisten reizen. überleg einmal, warum dein kind so reagiert, versuch es zu verstehen!

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
marwitt
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 282
ja der fehler liegt wohl tatsächlich bei dir. und trotzdem machst du bestimmt nicht alles falsch. aber ich glaube » ;o)tja: hat das sehr gut beschrieben, ich würde mir ihre worte zu herzen nehmen.
mit einem 18mt. alten kind muss man nicht schimpfen. aber halt hundert mal bestimmt sagen, wenn das kind etwas nicht machen darf. genau das gehört dazu, nur so lernt das kind die grenzen kennen.
übrigens, dass du etwas ändern möchtest, finde ich super.
alexi
Dabei seit: 27.03.2003
Beiträge: 523
@smile ingrid

*grins* ich stell mir grad meinen 13 jährigen im laufgitter vor...

zufrieden sein mit dem was man hat
Babs
Dabei seit: 16.11.2007
Beiträge: 265
Liebe ancona
Ich hab auch so ein "Monsterli" zu Hause. Unsere Tochter (3 1/2) hat zur Zeit eine enorme Phase. Alles, was ich sage, wird natürlich negiert. Sie will alles selber machen und beginnt beim Kleinsten zu toben. Es zehrt an den Nerven und dennoch versuche ich liebevoll Grenzen zu setzen. Das gelingt mir natürlich nicht immer und ich bin auch schon mal am Verzweifeln oder sogar am Weinen. Du stehst also nicht alleine da. Ich versuche mich dann immer wieder an den positiven Momenten mit ihr zu freuen und mache etwas mit ihr, wo sie extreme Freude dran hat. Vielleicht kannst du das auch so machen, dann hast du sicher einige gute Momente mit deinem Sohn, wo du dich dran freuen kannst. Ich wünsche dir gutes Gelingen.

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.
Mdme. Mim
Dabei seit: 19.05.2004
Beiträge: 71
ach was bin ich froh, sind meine nicht mehr so klein.
Diese Süssen Kleinen die einen vor einem Jahr noch anhimmeln, quengeln den ganzen Tag!
Ja, es ist anstrengend, ja es ist mühsam und nervig! Das Erwachen für Eltern ist hart.
WIe ich mich erinnere, sie tun etwas, man sagt "nein", sie tun es nochmals "nein" sie tun es nochmal, "neeein!" Wirklich,? das will ich wirklich, wirklich, sehen ob das stimmt! weil letztes mal hat Mama beim 4. mal nachgegeben..

Versuch, es als Experiment anzusehen. Versuch auch dich als Teilnehmer dieses Experiment zu sehen. Wie konkret meinst DU wirklich dein nein.
Ist es ein "nein" mit dem Gedanken "aach, wehe er machts nochmal", oder ist es ein "NEIN! Ich werd auch 20mal nein sagen mein Lieber icon_smile.gif" Schau es mit etwas Humor an, und freue dich, dass dein Kleiner mit DIR lernen möchte.
Das ist eine Herausforderung für dich, zu lernen, dass dich ein kleiner Wurm nicht an den Anschlag bringen sollte.

ordnung ist das halbe leben - ich lebe in der anderen hälfte
ancona
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.09.2009
Beiträge: 70
Herzlichen Dank für eure aufmunternden Worte. Ich habe mir viele Gedanken gemacht und bin genau auch auf den Entschluss gekommen es als Herausforderung zu sehen und mit ihm lernen dürfen.

Ich bin von Natur aus nicht die Ruhigste und denke, dass ich genau auch das als Lerneffekt nehmen darf. Ruhig zu bleiben und ihm anständig doch bestimmt die Grenzen zu weisen und ihn auf dem Weg des Lebens begleiten zu dürfen.

Ich denke wenn er dann mal reden kann ist es auch einfacher und so schön wenn er dann mal sagt Mami ich hab Dich lieb. Nun zeigt er mir auf seine Art wie er mich gern hat und dass wir das zusammen schaffen.

Als Mutter bekommt man halt wenig mal aufmunternde Worte oder dass mal jemand sagt : Du machst das gut und bist eine tolle Mami.

Ich nimm mir eure Worte zu Herzen und danke euch für eure Zeit für mich.

Alles Liebe
Ancona
loretta
Dabei seit: 31.05.2003
Beiträge: 68
Hallo
wie lässt denn du deinen Dampf ab? Du darfst nämlich auch genervt sein und es muss nicht immer alles pädagogisch wertvoll sein!! Es ist nicht alles eitle Wonne und "wir geniessen ja so die Zeit miteinander..."

In der Zeit als meine 2 so klein waren waren die Abend-Spaziergänge durch den Wald mit einer freundin das reinste Wundermittel...wir haben laut geschrien und geschimpft, gezetert und uns bemitleidet...bis der ganze Dampf raus war, die frische Luft hat ihr übrigens getan. Und dann gings nach hause, mit neuem Mut, viel ruhiger und voller Vorfreude auf die Kinder.

Also, sehr zu empfehlen: einen Dampfablasser für dich, dann kannst du viel gelassener reagieren! Alles Gute!!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
hey, der kleine ist 18 monate alt! das ist nicht das gleiche wie bei einem 3 1/2 jährigen in der Trotzphase. Dein Kleiner will nciht Deine Grenzen testen, sondern ganz einfach alles auf der Welt ausprobieren. Ein so kleines Kind kann nicht viele Regeln begreifen, viele "Neins". Ich würde zuerst mal die Umwelt an ihn anpassen, dh. es gibt nur ein oder zwei "Neins", auf dene Du bestehst, alles andere wird so eingreichtet, dass er nichts wirklich gefährliches erleben kann (Schutzdinger, wegräumen etc.). Die Strafe mit der Auszeit im Laufgitter zu verstehen, dazu ist er noch zu klein.
Draussen, klar, will er getragen werden, wenn er eher müde ist. Auch für zum immerzu selber laufen ist er noch zu klein.
Ich gebe zu, das Alter ist extrem anstrengend. Richte es Dir so ein, dass es für Euch beide sowenig Stress wie möglich ist. Insbesondere mach Dir und ihm keinen zusätzlichen Stress dadurch, dass Du etwas von ihm forderst, das er gar noch nicht kann, wie eben zB. gehorchen und "artig sein". Er wird deswegen nicht verzogen oder so, wenn Du das Leben etwas mehr nach seinen Bedürfnissen einrichtest. Wenn er quengelig ist, wäre vielleicht eine Ruhezeit in Form von Wägelifahren oder getragen werden sinnvoll.