Göttibub zeigt Stinkefinger

hätte so gerne dass der grosse Sohn eine Beziehung zu seinem Götti hätte, aber da ist gar nichts, es gibt auch keine Geschenke weder am Geburtstag noch an Weihnachten

auch diverse Einladungen wurden nicht wahrgenommen

das letzte Mal hat er in vor über zwei Jahren an einer Beerdigung von der Familie gesehen

habe dann einen Brief geschrieben dass es so doch keinen Wert hat, da ja null Beziehung da ist, aber auch darauf bekamen wir keine Antwort, hätte mich zwar gewundert wenn doch etwas gekommen wäre

Ich möchte hier nicht wieder die Diskussion über Sinn und Unsinn eines Geschenkgotti aufrollen. Und klar ist nicht das Gotti in erster Linie verantwortlich für das Wohlergehen des Kindes. Aber, "ich wasche meine Hände in Unschuld" war noch nie eine sehr gute Entschuldigung. Also, wenn Du es schaffst, hier dem Kind (nicht den Eltern) beizustehen, kannst Du stolz sein. Vielleicht bringt es etwas, vielleicht nicht, aber immerhin hast Du nicht weggeschaut.
Apropos Kuschelpädagogik: es kommt sehr auf die Einzelheiten des Falles an. Ich vermute, dieses Kind ist nicht nur einfach ein bisschen ungezogen und frech, dh. man müsste mal Grenzen setzen, was immer verpasst wurde. Die übrigen Beschreibungen der TE weisen schon auf schwerwiegende Probleme hin. Vermutlich wurde Strenge und Grenzen schon zur Genüge ausprobiert. Ohne eine liebevolle Beziehung dahinter sind diese nur brutal und nützen nichts. Ebenfalls siehe Carlos.

Da werden ein paar DInge wild gemischt. Keiner sagt, dass das Gotti für die Erziehung zuständig ist und noch keinerer sagt, dass man in der Erziehung von irgendeiner logischen "actio = reactio" ausgehen kann. Und eine Schuldzuweisung kann ich auch nirgends sehen, zumindest nicht für den Stinkefinger (also genau genommen nur von dir, du machst die Eltern dafür verantwortlich, weil sie ihn nicht erziehen). Wir bringen Vorschläge, wie du reagieren könntest. Und Unverständnis dafür, wie du reagieren wolltest (zumindest von mir).

Paten sollten nicht nur für Oberflächliches da sein wie Geschenke bringen. Wenn dir an ihm liegt, dann bau eine Beziehung zu ihm auf. Wenn dir nicht an ihm liegt, dann lass es, aber reg dich dann nicht darüber auf, wenn er sich nicht so verhält wie von dir erwartet. Vielleicht tut er das ja, weil er von den Menschen etwas anderes erhofft als oberflächliches Interesse am Geburtstag, das ja mehr den Gepflogenheiten und den Erwartungen aller rundherum gilt als ihm als Person. Ich kann's einfach nicht fassen, dass deine Reaktion darauf war, dass du am liebsten mit Geschenk wieder heim wärst. Was ist so wichtig am Geschenk? Wenn er sich nicht benimmt, dann kein Geschenk? Warum genau schenkst du ihm etwas?

Ich kann's nicht verstehen. Wie machst du das denn bei deinen eigenen Kindern, wenn du ihr Verhalten nicht richtig findest? Geschenke-Entzug?

Burseli, du willst wohl nur hören, dass Du erstens nicht Schuld bist (ja klar) und zweitens alles richtig machst (na ja...). Da ist es wohl sinnlos, Dir nahezulegen, dass Du diesem Kind irgendwie helfen könntest. Es tut mir leid für den Kleinen, aber vermutlich ist er ohne Dich besser dran...

@kare

Was machst du, wenn dein Kind in der Pubertät mal so richtig ausrastet und dich mit Worten betitelt, die du dir nie hättest vorstellen können? Die Mutterrolle abgeben? Dir selbst die Schuld geben?

Wenn unsere Kinder sich nicht so benehmen, liegt das nicht allein an unserer wahnsinnig guten Erziehungsarbeit, sondern an vielen Dingen. Dieser Junge hat wohl ein paar ungünstige davon erwischt. Jetzt kann man ihn nehmen, wie er ist, und ihm das versuchen zu geben, was es für ihn verbessert, oder man kann den Kopf schütteln über die Eltern und den Jungen und sich raushalten. Dann darf man aber nicht behaupten, man hätte alles versucht.

Ich bin vielleicht naiv, aber ich verstehe nicht, warum burseli dieses Thema eröffnet und dann für alternative Sichtweisen nicht offen ist. Die bisherige Situation hat ja zum Stinkefinger geführt, also muss die Situation geändert werden. Ändern kann man aber nur sich selbst. Deshalb mein konkreter Vorschlag: Versuch mal, den Jungen gern zu haben, ihn zu schätzen, sich auf ihn zu freuen.

(Was ist eigentlich dein Vorschlag?)