Jedesmal ein riesen "Gstürm" wenn wir weg wollen.....

anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
ein bisschen schwierig, wenn man nur die schriftlichen aussagen hier hat...aber ich tippe mal, dass deine kinder dich nicht ernst nehmen, weil deine botschaften zu wenig authentisch sind.

nutze eine deutliche sprache mit wenig schnörkel. also nicht "seid so lieb und macht jetzt bitte vorwärts, ich möchte gerne gehen" sondern ruhig mal "ich will JETZT gehen - hopp hopp!" icon_smile.gif)

und sag es bitte so, wie es sich anfühlt - energisch und voller überzeugung!

viele eltern meinen sie müssen alles nett und freundlichen und mit viel bitte und möchte und wünsche und so sagen...dabei bemerken sie nicht, wie künstlich das wirkt und ankommt...die kinder merken ganz genau, dass dies nicht das richtige gefühlt ist und nehmen ihre eltern bald nicht mehr so richtig ernst...sie merken, dass da was nicht stimmt und sind auch verwirrt....

versuch es mal icon_smile.gif
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Och, kenne ich icon_wink.gif
Ich habe auch versucht, immer frühzeitig zu sagen, dass sie sich nun bereit machen sollen. Vor allem die Ältere war ein Profi im Trödeln.
Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich hatte angedroht, zuhause zu bleiben, falls sie nicht rechtzeitig angezogen wäre. Wir haben genau einmal das Schiff verpasst, mit dem sie so gerne fahren wollte... Ab da hat es geklappt.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Anita-Cornelia: Ja, du sagst es. Kenne auch Mütter, die sind wirklich mega lieb. Sie bitten dann die Kinder im "sing-sang-Ton", sich anzuziehen, die Hausaufgaben zu machen, usw.: "Liebes Schätzeli, bitte, bitte, zieh dich doch jetzt an, ich möchte so gerne bald gehen, trödle doch jetzt nicht rum, bitte, bitte, sei ein liebes Kind"........

Beim älteren Kind (im Falle von Jarred) würde ich sagen: "Kind, in 10 Minuten verlasse ich das Haus, bis dann bist du angezogen. Ich stelle dir den Wecker, wenn der läutet, musst du parat sein, sonst verpassen wir den Zug. Hast du mich verstanden?" Wichtig fände ich noch, dass das Kind wiederholt, was ich erwarte.

Ich hatte dies eine Weile lang mit dem Jüngsten, wenn er zur Schule musste. Immer wieder sagen, er soll sich anziehen, Frühstücken, etc. Dann begann ich den Wecker zu stellen. Wenn der Wecker klingelt, musste er angezogen unten sein, musste er Zähne putzen gehen, musste er die Schuhe anziehen, musste er das Haus verlassen.
Da er mit dem Schulbus zur Schule geht, war/ist es besonders wichtig, dass er pünktlich geht. Da hat er nicht noch 5 Minuten spatzig.

Das Jüngere Kind würde ich mir halt "schnappen" und dabei stehen, bis es fertig ist. Schuhe können auch schon etwas früher angezogen werden, sodass nur noch die Jacke angezogen werden muss, und schon sind alle parat.
Aquaria
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 176
Mit den eigenen Kindern hatte ich das Problem nie. Aber ich hüte ab und zu die Kinder meiner Freundin, bei denen ist trödeln einfach Programm icon_frown.gif Nach dem zweiten mal Zug verpasst habe ich dann auch angefangen, einfach zu gehen und diejenigen Kinder daheim zu lassen, die noch nicht parat waren.

Leider ging dieser Schuss nach hinten los. Das älteste Kind, auch sonst ein eher schwieriger Fall, hatte sehr schnell raus, dass sie mit ihrem Trödeln den andern den Ausflug verderben konnte. Unter dem Motto: Ich brauche bloss zu trödeln und schon bleiben alle andern auch da! gefiel ihr so gut, dass sie nicht einmal mehr aufstand, wenn ich zum Aufbruch mahnte.

Danach gab es nur noch klare Ansagen: "Ich will, dass du in fünf Minuten Jacke und Schuhe an hast!" Bei den Kleineren kann man schon noch hinzufügen: "Wenn du die Schuhbändel nicht selber binden kannst, dann sage es mir, ich kann dir dann helfen." Sonst sitzt besagtes Kind (4 J.) in fünf Minuten einfach immer noch ohne Schuhe da mit der Begründung, dass es nicht zubinden kann. Gerade bei kleineren Kindern müssen die Ansagen immer ganz kurz und klar sein. Also nicht: "Mach dich parat!" sondern erst "Schuhe anziehen" dann "Jacke anziehen" dann "Puky parat machen" und keine neue Ansage, bevor die vorhergehende nicht erledigt ist. Eines der Kinder musste erst 12 JAhre alt werden, bevor es mehrere Aufgaben in einer Ansage erledigen konnte.

Wichtig ist einfach: Wenn die "Aufgabe" in besagten fünf Minuten nicht erledigt ist, dann zihe ICH das Kind an, ohne wenn und aber. Dann bestimmte auch ich, welche Schuhe und welche Jacke es sein sollte, mit der Begründung: "Du hast die Möglichkeit gehabt, die andern Schuhe anzuziehen, aber du hast dies nicht genutzt. Also bestimme ich jetzt!" Das ist vor allen den Buben immer so peinlich gewesen, dass sie in der Regel vier Minuten 50 Sekunden rumgetrödelt haben und wenn ich dann sagte, fünf Minuten seien um, hiess es promt: "Erst in zehn Sekunden!" und hast du nicht gesehen, das Kind war angezogen...

Was ich auch immer mache: Trenne die Kinder! Es ist immer nur eines in der Garderobe/Badezimmer. Alleine trödeln ist nämlich überhaupt nicht lustig. Ausserdem haben wir "Tabu-Räume" eingerichtet. Vom Moment an wo wir uns parat machen, darf man sich nur noch im Bad, Gang oder Garderobe aufhalten. Muss ein Kind noch etwas im Zimmer holen, dann fragt es mich darum und darf im Zimmer dann auch nichts anderes mehr zur Hand nehmen, als das, was es holen möchte.

Diese Regelung stinkt den Kindern am meisten und ich bot ihnen dafür an, auch eine Regel einzuhalten. Ich versprach im Gegenzug, dass ich nie ein lautes Wort sage, wenn wir uns parat machen (Ich weiss, das ist ein wenig meine Schwachstelle...) Die Regelung heisst jetzt: Man darf nur leise, normal oder lustig reden.

Es dauerte nicht lange, bis wir alle Regeln beieinander hatten und heute klappt es absolut problemlos, mit allen sechs Kindern innert nützlicher Frist aus dem Haus zu sein, worüber ich wirklich sehr froh bin.
Was mich persönlich immer nervt ist die Tatsache, dass die Kinder meiner Freundin bei uns problemlos mitmachen, wärend zu Hause nach wie vor der übliche Kampf tobt. Mir ist dadurch klar geworden, dass Kinder, die sich so verhalten, dich in keinster Weise respektieren.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Aquaria
gut geschrieben, gefällt mir

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gelöschter Benutzer
das was auqua schreibt ist absolut korrekt! und bei uns läuft das nicht anders und es funktioniert problemlos. und ja, mich würde wundernehmen, wie jarred mit ihren kindern redet und ihre gesten und tonart...irgendwo dort muss nämlich der hund begraben sein...