Kinder alleine mit Zug zum Vater / Erfahrungen

waldchutz
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.04.2008
Beiträge: 211
Mein Exmann möchte gerne, dass unsere Kinder alleine mit dem Zug zu ihm kommen. Ab welchem Alter kann man dies wirklich erwarten? Meine sind 7 und 10 und ich finde es zu früh. Hat jemand Erfahrungen gemacht?
Es wäre für Freitag abend, würden sie um 8 Uhr auf den Zug und um viertel vor Neun wären sie am Ziel, und natürlich am Sonntag Abend wieder zurück.

Gut für mich ich selbst die Strecke nicht ungefährlich, wäre Bern - Basel.

Bin froh über ein paar Inputs. Noch was, wenn ich das nicht möchte und er die Kids dennoch per Zug nach Hause schickt, kann ich da was machen?

wer nicht wagt, gewinnt nichts
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
müssen sie denn umsteigen? wie kommen sie vom Bahnhof nach hause? was denken die kinder darüber?
Zahnweh
Dabei seit: 01.01.2007
Beiträge: 693
Meine Beiden (mittlerweile 11,10) fahren seit ca. einem Jahr alleine Zug, jedoch nur eine kurze Strecke mit der S1 (ländlicher, via Zug) Die Kollegin holt das Kind dann immer beim Bahnhof ab.
Die Strecke Bern-Basel finde ich zu schon recht "städtisch", klar, sie wären ja zu zweit. Was meinen denn die Kinder dazu? Wenn sie es sich zutrauen reisen sie ganz anders als wenn sie Angst haben. Meine Aeltere (nicht der Jüngere) wollte länger nicht alleine gehen und so habe ich sie immer gefahren, erst als sie sich traute liess ich sie alleine fahren.
Wie die Rechte sind wenn dein Exmann sie trotzdem alleine heimfahren lässt weiss ich nicht, da würde ich mich (ev. bei der Mütterberatung oder Gemeinde) erkundigen.
Uebrigens mein Bruder holt seinen Jungen auch immer mit dem Auto ab (45 Minuten), die Tochter seiner Freundin fährt seit sie ca. 11 ist alleine zu ihnen.
MYZMYZ
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 88
Meine Eltern sind auch geschieden und ich bin als Kind (ab 9 jährig) jeweils auch mit dem Zug von Biel nach Zürich gefahren - allerdings ist dies 40 Jahre her 😉. Irgendwie waren das schon noch andere Zeiten. Auch wenn Deine Kinder zu zweit sind, finde ich 7 und 10 noch zu jung für diese Strecke, die ja dann auch sehr befahren ist (also viele Leute im Zug).

Meine Kinder haben so mit 12 begonnen, kürzere Strecken alleine zu reisen und waren dann mit einem Natel ausgerüstet für alle Fälle. Tatsächlich ist unser Sohn dann auch mal in den falschen Zug gestiegen... Muss allerdings sagen, dass wir "Landeier" sind icon_smile.gif

Ich finde schon, dass Du von Deinem Exmann verlangen kannst, dass er die Kinder auch noch nicht mit dem Zug reisen lässt. Wenn ihm der Weg zu weit ist, könnt ihr euch ja vielleicht in der Mitte treffen.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ein paarmal üben und dann sehe ich eigentlich kein Problem, sofern die Kinder es sich zutrauen. In den Zug setzen bzw. am Gleis abholen und Handy mitgeben.
Und wie immer bei solchen Fragen: es kommt auch auf die Kinder an.

Ich kenne Kinder, die regelmässig allein zum Vater fliegen (Deutschland). Wenn man sich trennt, muss man sich halt auch den Umständen anpassen und etwas flexibler sein. Alle.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
Erstens finde ich das viel zu spät, bis die beiden im Bett sind. Zweitens würde es ihn keinen Rappen mehr kosten, wenn er sie abholt mit der Junior Karte. Drittens würde er wohl 3/4 h Zeit "verlieren" beim Hinweg, aber auch 3/4 h Zeit gewinnen, die er im Zug mit den Kindern verbringen kann. Allerdings wäre es fair, wenn du sie am Sonntag abend mit dem Zug abholen würdest.
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Ich finde es immer problematisch, wenn man den grösseren die Verantwortung für die kleineren überträgt, deshalb ist für mich auch das Alter des jüngeren massgebend. Für so eine Strecke würde ich je nach Kind ein Alter von mindestens 10-12 Jahren voraussetzen.

Im Normalfall ginge es sicher auch früher, aber was wenn der 1zu100'000-Fall eintritt und etwas passiert? Ich denke da an Fälle wie 2009 beim Gerlibach wo ein ansonsten ungefährlicher weg plötzlich zur Todesfalle wurde.
Fahrlässigen Tötung in zwei Fällen sowie der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht lautete das Urteil für die Mutter und 20 Monate bedingt sowie Kosten von über 150'000.-
waldchutz
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.04.2008
Beiträge: 211
Wegen der Uhrzeit, geht leider nicht vorher, da der jüngere noch Training hat bis 19.00 Uhr.

Es hätte ein Zug wo sie nicht umsteigen müssten.

Er hat mir gesagt, dass sie es sich zutrauen und er es mit ihnen besprochen habe, aber wie weit sie dies alles abschätzen können, weiss ich nicht. Jedenfalls schlafen beide schlecht bis gar nicht mehr seit diesem Gespräch. Sie sind Zugfahren gewohnt, da mein Ex kein Auto hat und wir auch sonst ab und zu mit dem Zug unterwegs sind. Klar würde ich sie in Bern abholen, dass wäre keine Frage.Und er würde sie am Zielbahnhof ebenfalls abholen und hinbringen.
Wir haben dieses Thema im Frühjahr besprochen und damals gesagt, dass wir noch zwei drei Jahre zuwarten möchten. Finde es jetzt halt etwas schräg, jetzt schon wieder mit diesem Thema aufzutauchen. Zurzeit holt er sie meistens am Freitag und ich hole sie am Sonntagabend wieder zurück. Er ist erst im letzten Herbst nach Basel umgezogen. Finde es halt schade, dass die Jungs so wieder weniger Zeit mit ihm verbringen können. Aber das ist ein anderes Thema.

wer nicht wagt, gewinnt nichts
MYZMYZ
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 88
Für mich ist eben auch ein Thema, was die Kinder in so einem Zug erleben können. Es muss ja nicht gerade das Schlimmste passieren (Entführung, Zugsunglück), aber auch Dinge, die für uns Erwachsene eine "Bagatelle" sind, können die Kinder extrem verunsichern. Stell dir vor, es gibt nur eine sog. "Stellwerkstörung" und die Kinder müssen in einen Bus umsteigen. Oder es hat einen betrunkenen pöbelnden Fahrgast. Das sind Situationen, die von einer Begleitperson locker gemanagt werden, aber Kinder im Alter von 7/10 Jahren wären da wohl überfordert.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
Zwei, drei Jahre zuwarten, ja genau das hätte ich jetzt auch gesagt. In diesem Zug um diese Zeit sind halt oft auch Leute unterwegs, mit denen ich Kinder in diesem Alter nicht gerne allein lassen würde.