Kinder fahren alleine Zug: Verantwortungslos?

Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Ich sehe das Problem auch nicht bei der Zugfahrt. Ich denke, dass sie nur gewinnen können. Solche Erlebnisse stärken die Kinder (wenn sie es auch selber wollen).

Ich denke, das Problem liegt darin, dass es deine Frau schlicht ankackt, jeden 2. Sonntag die Kinder von Zürich nach Arth-Goldau zu fahren.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
Das Hauptproblem scheint die Diskussions(un)möglichkeit mit Deiner Ex-Frau zu sein banghead.gif. Das wird wohl das Schwierigste am Ganzen sein!

So wie Du es beschreibst, scheinen die Kinder gross genug und verantwortungsbewusst zu sein. Wenn sie es auch wollen, dann wäre das für mich ok.

Zur Sicherheit können sie eben mal ein SMS schicken oder telefonieren, wenn der Zug unterwegs ist, oder an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit vorbeigefahren ist. Das ist ja heutzutage kein Problem mehr.

Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dass das 1. Mal jemand mitfährt, der die Kinder kennt, ohne dass diese es wissen. Und dass diese Person so "von weitem" (2-3 Abteile weiter weg) ein Auge auf die Kinder hält. Diese Person könnte dann auch Deiner Ex-Frau (und Dir) berichten, dass alles gut verlaufen ist.

Auf den Kellner im Speisewagen würde ich mich hingegen nicht verlassen. Kinderhüten ist nicht sein Job.

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ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Hallo we_papi

wie ich aus deinem Eingangstext herauslese, ist das Finanzielle bei dir weniger das Problem und ich vermute du bezahlst deiner Ex einiges über dem was, du eigentlich müsstest.

Du könntest also eine Begleitung organisieren und auch bezahlen, ich würde davon jedoch mindestens die Hälfte (aus taktischen Gründen nicht gleich alles) von dem Betrag abziehen, den du freiwillig deiner Ex bezahlst, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nach relativ kurzer Zeit auch der Meinung ist, dass nun die Kinder eigentlich alt genug sind.

Vorteil einer Begleitung (sofern es immer die Selbe ist) mit deinem Junior-Billett auf den Namen der Begleitung reisen die Kinder gratis womit sich der Preis unter dem Strich (1 volles statt zwei halbe) gleich bleibt, kommt nur noch die Rückreise dazu oder du findest jemand der das als Win-Win sieht und so auch zu einem schönen Wochenende im Tessin kommt.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 25.06.2015 um 10:00.]
nico33
Dabei seit: 13.11.2012
Beiträge: 5
Aus deinem ersten Post kann man gut herauslesen, dass es mit der Kommunikation zwischen dir und deiner Exfrau nicht zum Besten steht. Sie scheint dir nichts entgegenkommen zu wollen und wer seine Kinder direkt mit solchen Punkten konfrontiert, der ist meiner Meinung nach ein schwacher Charakter. Das darfst du ihr auch mal ruhig sagen.

Aber Meine Kids sind jetzt 9 und 7. Und sogar denen würde ich eine Reise von Arth-Goldau nach Bellinzona zutrauen, in einem ICN ohne direkten Halt versteht sich. Wie schon viele hier geschrieben haben, sind die Kinder alt genug um selber Verantwortung zu tragen. Zudem stärkt es das Selbstvertrauen. Und du hast so mehr von den Kindern. Allenfalls wäre es später sogar möglich, dass sie selber von Zürich nach Arth-Goldau fahren, um dann umzusteigen. Ist auch keine riesen Hexerei. Denn deine Ex scheint dir ja null Koomma gar nichts entgegenkommen zu wollen. Ich an deiner Stelle würde sie halt mit perfiden Mitteln erziehen. Auch wenn dabei die Kinder etwas darunter leiden. Du kannst ihr ja mal unterbreiten, dass du sie nicht mehr alle zwei Wochen in Zürich holen kannst. Wenn Madame plötzlich keine freien Wochenenden mehr hat, wird sie wohl bald mehr Kompromissbereitschaft zeigen. Gefahr: Könnte auch nach hinten losgehen.
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Vom Einsatz der letzt genannten perfiden Mittel und auch Abzug vom Billet bei den Alimentenüberweisungen in einem Post am Anfang würde ich dringend abraten! Damit wird nichts besser, aber einiges noch schlechter und die finanzielle Kürzung ist einfach nicht zulässig und kann dann wieder gegen dich verwendet werden.

Du schreibst ja, dass du die Kinder nicht noch zusätzlich belasten willst. Diese sind nämlich wirklich die Leidtragenden, die diese konflikthafte Kommunikation zwischen ihren Eltern nicht lösen können.

So wie deine Exfrau auf deinen Vorschlag reagiert hat, wird sie im Moment wohl kaum zu einer Meinungsänderung zu motivieren sein. Denn das tun wir alle nicht unter Druck.
Da ist sie also am längeren Hebel und kann ihre Macht ausüben.

vielleicht gibt es ja noch andere Lösungswege?
Gibt es jemand anders, der vorerst einmal bereit wäre, deine Kinder nach Arth-Goldau zu bringen?
Oder gibt es etwas, wo du deiner Exfrau entgegenkommen könntest, wofür sie dir im Gegenzug die Kinder an den Bahnhof bringen würde? So wie ein Tauschhandel?
Oder haben deine Kinder Ideen dazu?

Aber all dies ist natürlich nur möglich, wenn beide Seiten bereit sind, über ihren Schatten zu springen. Vielleicht lohnt es sich gerade den Kindern zuliebe?

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
@Ria, ich hab es so geschrieben und gemeint, dass er nicht die Alimenten damit kürzen soll, sondern den allfälligen darüber ausgehenden und freiwilligen Teil, denn er schrieb im Eingangstext so, wie wenn dieser mehr als nur sehr grosszügig sei und dann finde ich es wirklich nicht vermessen, wenn Kosten, die nur durch ihre Auflagen entstehen damit verrechnet werden.

"we_papi" schrieb:

grosszügige und bedingungslose Unterhalsbeiträge, welche das Durchschnittseinkommen eines normalen Familienvaters bei weitem übersteigen.


Das müssten dann gute 5000-7000 sein und davon 200-300 zu verrechnen, sollten zu verkraften sein.

Mit den regulären Alimenten darf man selbstverständlich nichts in dieser Art verrechnen.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich würde mal damit anfangen, anstatt "allein reisen" einfach "allein Zug fahren" zu sagen, dann ist es nur noch halb so weit und braucht viel weniger Mut.

Mein Sohn kam - wie viele andere - mit 12 Jahren ins Gymi und fährt mit ÖV hin, inkl. Umsteigen. Er macht das in den Ferien auch fürs Sportcamp, eine andere Strecke, auch inklusive Umsteigen (Bus und Zug). Mit knapp 12 Jahren hat er das zum ersten Mal gemacht. Am ersten Tag bin ich beide Wege mit ihm gefahren, am 2. Tag nur noch am Morgen bis zum Umsteigeort, zurück dann allein. Am 3. Tag ging er allein. Am Zielort hat übrigens niemand gewartet, sondern er musste noch ein paar Minuten zu Fuss zum Trainingsort. Und natürlich hatte es mehrere Stopps dazwischen (inkl ZRH HB), aber er kann ja lesen. icon_smile.gif

Ich sehe da echt kein Problem, wüsste nicht wo. Im Gegenteil: Ich finde es sogar wichtig, dass Kinder kompetente ÖV-Nutzer werden. Das ist in meinen Augen eine Entwicklungsaufgabe auf dem Weg zur Selbständigkeit.

Ich würde einfach Probeläufe machen. Wenn deine Ex-Frau nicht will, holst du sie die nächsten Male in Arth-Goldau anstatt in Zürich ab. Wenn sie sich dann das Umsteigen auch zutrauen, können sie die ganze Strecke alleine machen. Es ist absolut zumutbar, dass deine Ex die Mädchen in Zürich zum Zug bringt.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 25.06.2015 um 16:28.]
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Bei meinen Kinder war solches nicht nötig, sondern den Konflikt hätte ich auch eher in Streitereien unter den Kindern gesehen als im Weg. Da müsst ihr/du wirklich selber abschätzen wie sie evtl. Konflikte untereinander bewältigen würden.
Im Zug sitzen ist dann wohl das kleinere Problem.

Abgesehen davon: für dich ist es sicher stressig - für deine Kinder aber vielleicht schon das Ritual, das ein Papi-Wochenende einläutet.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@ibex
Das Geld würde ich auch mal aussen vor lassen. Ist eh ein heikles Thema und was der eine als grosszügig ansieht und was der andere.... nun ja, man kennt es ja.

Abgesehen davon: wenn Unterhaltsbeiträge gerichtlich/schriftlich geregelt sind, kann man diese nicht einfach umverteilen ohne beiderseitiges Einverständnis. Egal, ob jemand sagt, er zahlt freiwillig mehr als er müsste. Die Zahl wurde dann in einer Vereinbarung festgehalten und unterschrieben. Punkt.

Im Nachhinein sagen, dass man ja freiwillig mehr zahlt, bringt nichts - weder eine "Belohnung" auf dieses Argument noch Bonuspunkte im Himmel. Es zeugt mehr von emotionaler Erpressung und DAS funktioniert dann erst recht nicht.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
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we_papi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 24.06.2015
Beiträge: 4
@Fanta: Ja, du hast Recht, der Unterhalt hat grundsätzlich nichts mit dem Holen und Bringen zu tun. Dank meinen hohen Unterhaltszahlungen muss meine Exfrau keinen zusätzlichen Verdienst erwirtschaften, bzw. müsste auch keinen Teilzeitjob machen. Sie könnte es sich also 'leisten' etwas von ihrer Zeit für das Bringen oder Holen der Kinder aufzuwenden. Die Fahrspesen gingen zu meinen Lasten. Hätte diese Bereitschaft meiner Frau nicht auch etwas mit Wertschätzung zu tun?

Zum Holen und Bringen: Meine Exfrau könnte es rein theoretisch genauso machen wie ich: Gleichentags hin- und zurückfahren, d.h. am Freitagnachmittag und Sonntagnachmittag jeweils 7:30h Zugfahren, total 15h pro Wochenende.