Konsequenz für "frech sein"

klipklap
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.02.2008
Beiträge: 306
Boenu
Tut mir grad sehr gut Deine Zeilen zu lesen. Ihre Brüder sind 4,5 Jahre und 8 Monate alt.
Ich sage ihr sehr oft wie froh ich bin das sie mir, gerade mit dem Baby so hilft. Ich so stolz auf sie bin, das es z.B. in der Schule so super klappt.

Evt. liegt es auch daran das ich ein wenig zu inkosequent bin vielleicht. Im moment bringe ich es auch nicht wirklich auf die Reihe jeden Abend für Alle noch ein wenig Zeit zu haben. Das Baby braucht mich sehr. Aber der Papi ist dann da.
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
Vielleicht ist es bei Dir ähnlich wie bei mir. Mein Sohn ist sehr sensibel. Wenn ich nicht 100% den Frieden in mir habe, wenn ich angespannt bin, oder mir Sorgen mache usw., dann reagiert er sofort! Er hat dann auch seine "Launen". Also muss ich bei ihm einfach gut zu mir selber schauen. Weil er ist wie ein Spiegel. Es hilft zu sagen, dass man eben nichts falsch macht! Dass wir alles Menschen sind, hab Geduld mit Dir und mit den Kindern. Du bist völlig o.k., das Kind ist völlig o.k. usw. Wenn Du wieder die innere Ruhe hast, den Glauben daran, dass alles gut wird, dann wird auch Dein Kind ruhig! Probiere das doch mal aus!
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Ich "höre" Dinge nicht, die man mir nicht anständig sagt. Und wenn ich was sage und man mit "blabla" kommt, fliegt man ins Zimmer und darf erst raus, wenn man anständig ist. Oder man muss Tisch decken, Zimmer aufräumen, Wäsche versorgen, Hund füttern oder weiss der Geier was.
Grundsätzlich ist der anständige Umgang miteinander ein Thema, was bei uns immer phasenweise kommt.
Regula
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
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Muss jetzt das Abendessen kochen, schaue aber später am Abend noch einmal in Dein Thema rein, meine Kinder sind jetzt 12, 10 und 8... icon_smile.gif
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Immer wenn es mir nicht so gut geht und ich traurig bin, weil ich auch an mir zweifle, reisse ich ein Blatt vom kleinen Kalender ab (das mache ich nicht regelmässig) und ich bin sicher, dass ein aufmunternder Spruch hervorkommt. Letztens war ich wieder traurig und es kam, was kommen musste:

Nicht im Feld
und auf den Bäumen,
in den Herzen muss es keimen
wenn es besser werden soll.
(Gottfried Keller)
klipklap
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 306
Boenu
da kannst du Recht haben. Sie ist auch sehr sensibel. Wir waren uns immer sehr nahe, lange verbunden mit Stillen und Familienbett.
Irgendwie stehe ich schon länger unter Spannung. Wche ja schon auf und denke: hoffentlich gibts heute nicht wieder Theater. Auch muss ich unbedingt ruhiger und zufriedener werden. Es könnte schon sein das da ein zusammenhang besteht.

Dann sind Deine ja schon etwas älter icon_smile.gif und Du hast da schon einiges an Erfahrung mehr.

So, muss die Kinder baden und dann auch Znacht machen.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
klipklap, auch wenn Mütter das nicht gerne hören: bei diesen Problemen hilft es, sich selbst mal zu hinterfragen! Das eigene Verhalten, die eigene Kommunikation!

Veränderst du dich, verändert sich auch die Art deiner Tochter dir gegenüber! Denn so wie du es schreibst, scheint es ein Problem zwischen dir und deiner Tochter zu sein. Auswärts ist sie ja nett und problemlos!

Ich denke, also bin ich hier falsch !
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Ich kann mich Boenu anschliessen, auch mein Sohn ist ein Sensibelchen und wenn etwas nicht stimmt mit unserer Beziehung - und sei es "nur", dass er das Gefühl hat, dass er zu kurz kommt (was er dann aber nicht aussprechen kann), dann hatten wir Probleme mit Schimpfwörtern oder auch mal reinhauen. Er ist auch ein Helfer, er muss sich gebraucht fühlen und er muss etwas BEWIRKEN können. Als ich das realisiert habe, hat sich viel verbessert. So viele Male pro Tag habe ich nicht Zeit, darf er etwas nicht, das er ganz fest möchte usw. - er hat wenig Macht über sein Leben und fühlt sich schnell ausgeliefert. Darum achte ich jetzt darauf, dass er etwas bewirken kann in seinem und auch in unserem Leben. Das sind manchmal nur kleine Dinge (was anziehen, wann anziehen, bestimmen, wo was in seinem Zimmer steht), manchmal grössere.
Seit einiger Zeit ruhen wir beide viel mehr in uns selber. Er hat Boden gefunden (er ist 5). Er hat auch ein gewisses Urvertrauen gewonnen. Sein kleiner Bruder ist jetzt kein Baby mehr und nimmt mich nicht mehr so sehr in Anspruch.

Mein Sohn ist übrigens ein Paradebeispiel dafür, dass die ganzen Kleberli-Tricks und Belohnungen gründlich in die Hosen gehen können. Ich habe es ein einziges Mal versucht und ziemlich rasch gemerkt, dass es gar nix bringt, im Gegenteil.
Deine Tochter ist zu feinfühlig und zu intelligent, um sich mit solchen Dingen ködern zu lassen.

Ruf dir ihre positiven Seiten in Erinnerung, halte dich an diese Seiten, glaube an sie. Mein Sohn war eine Zeit lang bei vielen der Buhmann, vor allem bei meiner Ma war er dann oft an allem Schuld - auf den ersten Blick sah es auch aus, als ob er es jeweils gewesen wäre. Bei genauerem Hinsehen hat er sich gewehrt oder nicht gewusst, wie er sonst zu seinem Recht kommen könnte. Ich habe bald gemerkt, dass er versucht, dem zu entsprechen, was wir von ihm erwarten: haben wir erwartet, dass er ausartet, haut, provoziert, dann hat er es getan (oftmals hat er es eben auch so gehört von anderen "er plagt immer den Kleinen" oder ähnliches - vor allem eben, wenn er bei der Grossmutter war). Habe ich in mir drin das Vertrauen gehabt, dass er gut ist und an seine Stärken geglaubt (und das auch meiner Ma gegenüber klar und deutlich gesagt), war er ein friedliches, hilfbereites Kind (jedenfalls meistens icon_wink.gif).

Wünsche dir viel Mut und Zuversicht. Deine Tochter ist etwas Besonderes, sie hat einfach gerade innere Not. An dir ist es, zuerst selber zur Ruhe zu kommen um dann herauszufinden, wo ihre Not liegt.
klipklap
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.02.2008
Beiträge: 306
blue64
Doch, ich hinterfrage mich, denn ich habe irgendwie schon das Gefühl das es ein Problem zwischen mir und meiner Tochter ist.

Birki
Danke auch für Deine Antwort.

Ich habe hier sehr viele Anregungen bekommen und bin auch sehr nachdenklich geworden. Manchmal braucht es einfach auch einen Stupser von Aussen.
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
So, da bin ich wieder.
Ja, schau einfach gut zu Dir, glaube daran, dass alles gut wird. Das wird Deine Tochter dann sofort spüren! Schau, es ist doch auch ein Geschenk, wenn man ein Kind hat, welches immer sofort ein Spiegel ist mit seinem Verhalten. Man lernt so in Frieden mit sich zu leben. Was z.B. dazu auch helfen kann, ist eine positive Affirmation. Schreibe mal etwas für Dich, z.B. "Ich bin ein wundervoller Mensch, ich verdiene Liebe und Respekt. Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser. Harmonie und Frieden kehren in mein Herz und in meine Beziehung zu meiner Tochter. Ich bin eine toller Mutter und habe drei tolle Kinder. Gesundheit ist mein natürlicher Zustand. Liebe und Geduld machen sich breit in meinem Herzen und in meiner Familie. Danke!" Irgendwie so, Du kannst natürlich selber einen Text schreiben. Einfach so schreiben, als ob als schon super wäre (nicht in der Zukunft schreiben). Wenn Du dann diesen Text durchliest, spürst Du schon, wie die Ruhe in Dein Herz kommt.

Noch etwas, Deine Tochter ist ja die Grosse. Nicht immer eine einfache Rolle. Warum nicht etwas Tolles daraus machen? Mach doch einmal einen "Frauennachmittag" mit ihr. Nur ihr zwei "Frauen", die Männer lässt ihr zuhause. z.B. könntest Du mit der Tochter shoppen gehen, einen Zvieri essen gehen, ins Hallenbad gehen, ins Kino gehen, irgendwas halt!

Das mache ich ab und zu mit meiner grossen Tochter, gut die ist jetzt schon 12, aber wir machen das ja nicht erst heute so. Sie geniesst diese Aufmerksamkeit sehr und so verstehen wir uns super, trotz Pubertät-Alter. An Ostern gehe ich z.B. nur mit ihr nach Paris!

Nächstes Jahr mache ich dann etwas nur mit meinem Sohn (10), auch eine Städtereise. icon_smile.gif

Mit meinem Sohn hatte ich ganz viele Krisen und Probleme als er jünger war, bis ich es gelernt habe, eben mich selber gern zu haben und in Frieden zu leben. Ich musste es auf die harte Tour lernen. Und doch, ich bereue nichts!

Alles Gute...