Lehrperson zieht Kind an den Haaren (und schubst es gegen die Türe?)

goldfade
ThemenerstellerIn
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Was würdet ihr unternehmen, wenn eine Nebenfachlehrperson euer 9jähriges Kind an den Haaren zieht, weil sie die Nerven verloren hat`?
Das Kind hat sie "frech"? angelacht und war nicht schnell genug beim vor die Türe gehen. Das Kind habe sie provoziert.

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goodie
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Da liegt aber einiges im Argen, vielleicht wäre mal ein klärendes Gespräch mit der Nebenfachlehrerin, deinem Kind und euch fällig. Haare ziehen und schubsen ist keine Lösung, genau so wenig wie frech auslachen und provozieren.
Bitte um ein klärendes Gespräch.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
ibex
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Beiträge: 546
In der heutigen pädagogischen Landschaft ist ein solches Verhalten so weit daneben, dass ich mich nicht gross damit abmühen würde dies mit der entsprechenden LP zu bereden. Ich würde das Thema direkt mit der Klassenlehrperson aufnehmen und wenn ich das Gefühl hätte, dass das Thema zu wenig ernsthaft angegangen wird mich an den Hausvorstand / Schulleitung wenden.
Wir haben bei uns eine LP die sich über 40 Jahre kleinere und oft auch grössere Ausreisser leistete. Da niemand je eskaliert hat, gab es auch nie ein offiziellen Verweis, erst jetzt da er einen Eintrag in der Personalakte hat und bei einem 2. Verweis fliegt, erkennt man eine sichtbare und dauerhafte Besserung.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Auf jeden Fall würde ich ein klärendes Gespräch verlangen. Als ersten Schritt die Klassenlehrperson kontaktieren.

Achte dabei auf deine Formulierungen: Müsste es nicht korrekterweise heissen, dein Kind berichtet, es sei an den Haaren gezogen und gegen die Tür geschubst worden? Du stellst das dar wie eine Tatsache, obwohl du nicht dabei warst. Das ist bloss die eine Sichtweise. Ich würde die andere Seite gerne hören. Oft ist die Gewichtung dann ganz anders: das Verhalten des andern wird aufgebauscht, das eigene abgeschwächt. Das "nicht schnell genug beim vor die Türe gehen" und "provozieren" lässt doch einige Fragen offen. Ausserdem gibt es immer eine Vorgeschichte.

Die Eltern tendieren manchmal dazu, sich auf das Fehlverhalten der Lehrperson zu versteifen, und das Fehlverhalten des eigenen Kindes auszublenden. Dabei muss unbedingt beides angeschaut werden!
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"goldfade" schrieb:

Das Kind hat sie "frech"? angelacht und war nicht schnell genug beim vor die Türe gehen. Das Kind habe sie provoziert.


Klingt für mich, als gab es bereits ein Gespräch mit der Lehrperson!

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"KlaraM" schrieb:

Ausserdem gibt es immer eine Vorgeschichte.

Die Eltern tendieren manchmal dazu, sich auf das Fehlverhalten der Lehrperson zu versteifen, und das Fehlverhalten des eigenen Kindes auszublenden. Dabei muss unbedingt beides angeschaut werden!


Find ich ein erschreckendes Statement!!

Erstens unterstellst du dem Kind, dass es solch drastische Geschichten erfindet - zweitens gibt es NICHTS, das einer Lehrperson gestattet, ein Kind körperlich und verbal zu attackieren! icon_mad.gif Sie sollte in der Lage sein, souveräner zu reagieren und dabei nicht minder konsequent sein!

Ich find es haarsträubend, auch nur zwischen den Zeilen dem Kind eine Mitschuld zu unterstellen, dass es körperlich angegriffen wurde! icon_evil.gif

Ich denke, also bin ich hier falsch !
goldfade
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.11.2005
Beiträge: 56
es ist tatsächlich so, dass ich mit den Lehrerinnen und dem Kind schon gesprochen habe. Eigentlich wäre die Geschichte besprochen und "erledigt".....

Meine Meinung: es kann nicht sein, dass meinem Kind eine Art Mittat unterstellt wird.....blue64 spricht mir aus dem Herzen. Vielen Dank.

Leider findet die "Täterin" es gäbe eine gewisse Mitschuld (Umstände usw.) sowie auch die Lehrerin....das Kind müsse sich nun anderst verhalten und man müsse aufpassen, dass es nach den Ferien keine Sonderstellung erhalte.... Hallo? Es hat ja bereits eine Sonderstellung erfahren!

Mein 9 jähriger (B)engel ist ein anständiges, liebes und gerechtes Kind. Und ich sollte ihn auch in keinster Weise verteidigen müssen. Sein Vergehen? Er hat die Lehrperson angelacht (wie - ist interpretation) und hat den darauffolgenden Befehl vor die Türe zu gehen (gerecht?) nicht zur Zufriedenheit dieser Autoritätsperson ausgeführt.

Ich finde hier hat eine Art Uebergriff stattgefunden und es ist nur natürlich, dass sich ein Kind nicht (oder erstmal) getraut sich jemanden anzuvertrauen.

Was mich wütend macht ist, dass 1. Dem Opfer eine gewisse Mitschuld unterstellt wird und 2. wir von niemandem informiert wurden und das Geschehene nur so per Zufall von unserem Kind einen Tag später (nach Nachfrage unsererseits) erzählt bekamen. icon_evil.gif



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KlaraM
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Niemand sagt mit keinem Wort, das Verhalten der Lehrperson sei in Ordnung. Einzig, dass ihr Verhalten im Rahmen der Geschehnisse vor und während des Vorfalls angeschaut werden muss. Das heisst nicht, dass es ok wäre, egal, was vorgefallen ist. Aber was du als Täter und Opfer darstellst, trifft so selten zu. Wie gesagt: ein Fehlverhalten von beiden Seiten, und wenn man sich dem Gespräch stellt, dann soll man sich auch dem Fehlverhalten stellen.

Aber die Geschichte vom freundlichen, unschuldigen Kind, das gar nicht weiss, wie ihm geschieht, die kann ich kaum glauben.

Natürlich ist das Verhalten der Lehrperson auf jeden Fall nicht in Ordnung und ein Gespräch unter Einbezug der Klassenlehrperson wird mehr Klarheit bringen. Aus deinem Beitrag ist nicht klar, ob sie bereits dabei war. Wenn der Vorfall einmalig war, kann man es dann auch mal gut sein lassen (meine Meinung). Wenn nicht oder das Problem tiefer greifend scheint, dann würde ich die Schulleitung oder den Schulsozialdienst zum Gespräch dazu bitten. Aber ich bleibe dabei: sich auch dem Verhalten des Kindes stellen. Sonst machst du ihm keinen Gefallen.
Co-71
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 168
so haarsträubend und erschreckend finde ich Klara nicht....
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
wenn du mit dem momentanen stand der angelegenheit nicht zufrieden bist, dann gibt es wie in jeder "firma" einen instanzenweg. finde es gut, dass du zuerst mit der betroffenen lp gesprochen hast. aus meiner sicht ist der nächste ansprechpartner nicht die klassenlehrerin sondern die schulleitung. die klassenlehrerin ist nicht die vorgesetzte der lp. eine gute schulleitung sucht dann möglichst vorurteilslos das gespräch mit beiden seiten und organisiert ein gespräch am runden tisch!