Lügen, die wir unseren Kindern erzählen

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Blog von Nils Pickert vom 7. September 2015
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Den Nachwuchs anschwindeln gilt als uncool. Trotzdem machen es alle. Und zwar ständig.

Ich bin ein Lügner… und habe mich damit arrangiert. Obwohl ich mir vor langer Zeit mal vorgenommen habe, meine Kinder nie anzulügen, mache ich es jeden Tag. Um mich abzugrenzen. Weil mir nichts Besseres einfällt. Weil ich müde bin. Mit anderen Eltern darüber reden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Stattdessen hört man bei Besuchen bekannte Floskeln und denkt sich «Aha, die Lüge benutzen die also auch.» Zeit, darüber mal zu reden. Deshalb hier eine Liste von 8 Lügen, die ich so oder so ähnlich ständig höre und selbst benutze, und ihre Bedeutung.

1. «Nachdem ihr schlafen gegangen seid, passiert sowieso nichts aufregendes mehr.»

Doch! In den Stunden, in denen ihr schlaft und eure Eltern noch wach sind, besprechen sie den Tag, machen blöde Witze, lästern über euch, essen mehrere Tafeln Schokolade, vögeln was das Zeug hält und gucken eine Folge ihrer Lieblingsserie nach der anderen… Wenn es ein guter Tag ist.

2. «Der Computer ist nur ein Arbeitsgerät.»

Ja stimmt, manchmal arbeiten wir tatsächlich daran. Ansonsten stöbern wir auf eBay Kleinanzeigen, schauen uns Katzenbilder oder Aufreger in sozialen Netzwerken an und gucken Youtube – besonders, wenn wir eigentlich arbeiten müssten.
https://www.youtube.com/watch?v=TZsyKqx6prE

3. «Nein, wir streiten uns nicht.»

Gut, ihr habt uns erwischt: Wir streiten. Vielleicht sogar so wie sich die Eltern von euren Freunden vor ein paar Monaten gestritten haben. Ihr wisst schon, die, die sich gerade getrennt haben.

4. «Das haben wir leider verloren.»

Stehrümchen aus dem Billig-Shop? Den sackschweren, selbstrollenden Plastikball, der auch noch Geräusche macht? Den haben wir bei Freunden liegen lassen, die uns noch einen grossen Gefallen schuldeten. Haha!
https://www.youtube.com/watch?v=iNkrF43SZEU

5. «Das hast du wirklich toll gemacht.»

Das 12. Bild von etwas, dass das Kind «Baum» nennt – suuuuuper. Wo sollen wir das nur alles aufbewahren?!

6. «Es geht mir gut.»

Nein Kind, es geht mir nicht gut. Ich versuche ja authentisch in meinen Gefühlen zu sein und dir halbwegs ehrlich zu sagen, wie ich drauf bin. Aber wie oft unsere Familie kurz vor der Pleite steht, ich keinen Sex habe, obwohl ich dringend welchen bräuchte, mein Rücken schmerzt und ich Oma helfen muss, weil sie echt am Ende ist, willst du wirklich nicht wissen.

7. «Da kümmere ich mich am Wochenende drum.»

Um deine Handy Playliste??!! Darum, für dich einen Sportkurs zu belegen, den du eh nur 2 Mal besuchst? Nee. Einfach nee. Also gut: Ich weiss, dass dir das wichtig ist, aber ich habe 1000 andere Sachen im Kopf. Irgendwann mach ich das. Demnächst. Bald vielleicht.

8. «Macht euch keine Sorgen!»

Überall Krieg, Flüchtlingsheime brennen, Steuernachzahlung, das Auto macht schlapp, marodes Bildungssystem, der Partner treibt einen zur Weissglut, Krebsfälle in der Familie. Es besteht tatsächlich kein Grund zur Sorge. Es besteht Grund zur PANIK. Aber Pssscht!

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Du kannst den Blog auch online lesen unter: http://www.wireltern.ch/artikel/blog-luegen-die-wir-unseren-kindern-erzaehlen
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 0
Wir sprechen ja - das sollte uns langsam mal bewusst werden - immer in zwei Sprachen zugleich:
einmal DEUTSCH für das Hirn
und dazu PSYCHOLOGISCH für die Seele.

Wenn mir jemand vordergründig sagt, dass ich ein blöder Kerl sei, sagt er mir damit tiefergründig, dass er Probleme hat und deshalb welche machen muss. Er ist ein Verlierer und möchte endlich mal gewinnen.

Ich schenke ihm mehr als den Sieg. Ich sage ihm: "So nett hat das seit 10 Jahren keiner zu mir gesagt. Würdest Du Sonett sein, es mir noch einmal so zu sagen?"
Einem jungen Mann, der so mit mir anbändeln wollte, hab ich sogar gesagt: "Vielleicht denken hier noch 50 andere wie duund du warst der einzige, der sich getraut hat, herzugehen und es mir zu sagen. also, ich hätt mich das nicht getraut." Er meinte darauf: "Mit dir kann man ja nicht reden" und ging, um mit dem Wirt am Tresen dasselbe Spiel zu probieren. Der Wirt konnte nicht Psychologisch; mit drei Mann wurde der Junge dann aus dem Saal entfernt.

Wir sollten unsere Kinder von klein auf Psychologisch lehren, das reduziert Deutsch-Probleme erheblich.
Dafür müssen wir es aber erst einmal selber lernen -vielleicht mit ihnen.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué